Herzlich willkommen zum 343. Luther Abendgebet am Mittwoch, 22. Januar 2025
Wir stehen noch in den ersten Wochen des neuen Jahres, so vieles ist bereits geschehen, wir sind in Sorge und fragen, wie wird sich das Jahr weiter entwickeln. Mitten in bewegten Zeiten von Krieg und Frieden, von vielerlei Ungewissheiten. Positive und erschreckende Nachrichten gehen um die Welt. Was zählt, worauf ist Verlass?
Wir entzünden ein Licht für die Gegenwart Gottes und hören den Psalm dieser Woche, fassen neu Vertrauen:
Aus Psalm 105:
1 Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern!
2 Singet ihm und spielet ihm, redet von allen seinen Wundern!
3 Rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!
4 Fraget nach dem HERRN und nach seiner Macht, suchet sein Antlitz allezeit!
5 Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes, 6 du Geschlecht Abrahams, seines Knechts, ihr Töchter und Söhne Jakobs, seine Auserwählten! 7 Er ist der HERR, unser Gott, er richtet in aller Welt. 8 Er gedenkt ewiglich an seinen Bund, an das Wort, das er verheißen hat für tausend Geschlechter…
Musik: Amazing grace – Pretty Yende und Orchestre Philharmonique de Radio France
https://www.youtube.com/watch?v=ezg9nctWDqA
Für diesen Monat Januar 2025 ist uns ein ganz besonderer Bibelspruch aus der sog, Feldrede Jesu gegeben, das ist die Bergpredigt nach dem Lukas-Evangelium. Jesus stellt damit die Welt und ihre Werte auf den Kopf und ändert komplett die Perspektive:
Bild: Lukas 6, 27-28 Liebet eure Feinde
Ist das möglich, Jesus? Wie soll ich das leben können? Du stellst ja alles auf den Kopf, verlangst schier unmögliche Verhaltensweisen. Ich persönlich habe vielleicht gar keine Feinde, ich hasse auch nicht wirklich, das ist ein zu starkes Wort. Aber wenn ich mir nun das Weltgeschehen anschaue, was uns in die Wohnstuben flattert, gerade auch aus den letzten Tagen: Feindesliebe? Die segnen, die einen beschimpfen? Die Welt macht mir Angst und Du kommst mit solchen neuen Regeln, die man eigentlich gar nicht leben kann?
Sind wir dann Träumer, Idealisten, Schwärmer? Der Musiker und Komponist John Lennon hat einmal eine Antwort darauf gefunden, die weltberühmt wurde…
Musik: John Lennon, Imagine
https://www.youtube.com/watch?v=VOgFZfRVaww
Text Imagine (deutsch) im Video
Jesus gibt neue, ungewöhnliche Massstäbe für die Bewältigung von Konfliktsituationen aus: sind sie wirklich unrealistisch, wirklichkeitsfremd? Jesus setzt auf Deeskalation. Unrecht mit Unrecht zu vergelten, lehnt er ab. Unsere Lebenserfahrung lehrt uns, dass es manchmal nötig erscheint, Konflikte zu begrenzen. Nachgeben erscheint unklug. Anders zu reagieren als erwartet, kann jedoch ein Einlenken des anderen auslösen.
Aber wann ist welche Reaktion richtig? Ich denke: in dem von Jesus überlieferten Satz liegt die Chance, unheilvolle Entwicklungen, Kreisläufe zu durchbrechen.
Es gibt Menschen, die ein solches Verhalten zu ihrer Lebensgrundlage gemacht haben und dadurch die Welt ein Stück positiv veränderten. Mahatma Gandhi und Martin Luther King sind solche Vorbilder.
Bild: Martin Luther King Jr.
Am Tag der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump war in den USA zugleich der Martin-Luther-King-Tag. Ein Tag des anderen Amerika als nationaler Gedenk- und Feiertag für den 1968 ermordeten Bürgerrechtler Martin Luther King, seit 40 Jahren immer am dritten Montag im Januar. Martin Luther King Junior kämpfte friedlich gegen die Rassentrennung in den USA. Seines Glaubens und seiner Träume wegen nahm er den Tod in Kauf.
Martin Luther King Junior wurde am 15. Januar 1929 unter dem Namen Michael King Junior im US-amerikanischen Atlanta geboren. Während einer Europareise liess der Vater, ein schwarzer Pastor, später den Namen seines Sohnes ändern und ehrte damit Martin Luther, den Anstifter der Reformation.
King und sein gewaltfreier Widerstand gegen die Rassentrennung, für gleiche Rechte aller Menschen, egal welcher Hautfarbe, wurde so bekannt, dass er schliesslich auch von US-Präsident John F. Kennedy unterstützt wurde. Dies führte nach zahlreichen Protest-Aktionen zu einem Gesetz, das 1964 die Rassentrennung weitgehend aufhob. Im selben Jahr erhielt Martin Luther King den Friedensnobelpreis. Seinen gewaltfreien Kampf für gleiche Rechte und bessere Lebensbedingungen setzte er fort, noch vier Jahre lang, bis zu seiner Ermordung 1968.
Bild: Zitat ML King Jr. „wie Brüder“
Einige Zitate von Dr. Martin-Luther-King Jr. belegen sein weltweites Vermächtnis bis heute:
„Wahre Nächstenliebe ist mehr als die Fähigkeit zum Mitleid, es ist die Fähigkeit zur Zuneigung.“
„Wir müssen Deiche des Mutes bauen, um die Flut der Angst zurückzuhalten.“
„Nur in der Dunkelheit kann man die Sterne sehen“.
„Wir müssen endliche Enttäuschungen hinnehmen, dürfen aber niemals die unendliche Hoffnung verlieren“.
„Der Glaube an die Kraft und die Macht des lebendigen Gottes lässt uns vorwärtsschreiten… In diesem Glauben sind wir unterwegs… In diesem Glauben haben wir immer einen Weg gefunden, wo kein Weg zu sein schien.“
„Die Liebe ist die stärkste Waffe der Menschheit, um persönliche und gesellschaftliche Wandlungen zu erreichen.“
Musik: Dr. Martin Luther King, Jr. – Original Song by Aliza Hava
https://www.youtube.com/watch?v=bFANNeokgyc
Textauszug:
„King sagte: „Einigkeit ist das grosse Bedürfnis der Stunde“.
Es liegt ein langer Weg vor uns
Wir haben noch viel zu tun
Für alle unterdrückten Menschen
Ob Muslim oder Jude
Reich, arm, schwarz oder weiß
Wir müssen einen Weg zum Licht gehen
Deshalb singen wir zur Feier:
Dr. Martin Luther King hatte einen Traum
Er kam, um die Welt zu heilen.“
Fürbittengebet
O Gott, dein Sohn Jesus Christus ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben für das Leben der Welt.
Stelle uns durch seine Liebe in den Dienst all derer, denen die Welt keinen Trost und wenig Hilfe bietet.
(Durch uns: ) Gib Hoffnung den Hoffnungslosen, Liebe den Ungeliebten, Frieden den Geplagten, Ruhe den Erschöpften – durch Jesus Christus, unseren Retter und Bruder.
Allmächtiger Gott, wir danken dir für deinen Diener Martin Luther King, Jr., und viele andere mit grossen und kleinen Namen, die Gutes und Frieden für die Welt stifteten, durch die du der Kirche und uns allen Aufgaben gegeben und ihr und unser Leben erneuert hast.
Erwecke in unserer Zeit Lehrende und ProphetInnen, die von deinem Geist beflügelt sind, deren Stimmen deine Botschaft stärken und die Wirklichkeit deines Reiches der Liebe, der Gerechtigkeit, des Friedens verkündigen – durch Jesus Christus, unseren Retter und Bruder.
Mit seinen Worten beten wir gemeinsam:
Vaterunser im Himmel
geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
SEGEN
Gott segne uns mit neuen Möglichkeiten und Perspektiven.
Jesus Christus lasse uns leuchten sein Antlitz im Anblick unseres Nächsten.
Gott, der Heilige Geist, schenke uns neue Gemeinschaft mit ihm und miteinander.
So segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott.
Geht hin im Frieden, beschenkt mit seiner Gnade. Amen.
Verabschiedung:
-Herzliche Einladung zum besonderen, festlichen Lichter-Gottesdienst zum Ende der Weihnachtszeit am Sonntag, 26. Januar ab 10 Uhr, hier werden in der Martin-Luther-Kirche nochmal alle Lichter, auch am Christbaum, leuchten. Mit anschl. Apéro-Neujahrsbegegnung im Gemeindehaus.
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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft, und wir wünschen allen eine lichtvolle, behütete Zeit des Jahresbeginns!
Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da, auch im neuen Jahr.
Herzliche Grüsse nach nah und fern!
Thomas Risel und Marion Werner
Musik: Lenny Kravitz – Dream (Martin Luther King Day)
https://www.youtube.com/watch?v=nTGNUWetWWU
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