Liebe Leserinnen und Leser,
am 1. Juli feierte unsere Gemeinde gemeinsam mit der Gossmünstergemeinde einen Abendmahlsgottesdienst im Grossmünster. Ein besonderes und historisches Ereignis. Die Reformationstüre des Grossmünsters erinnert nämlich mit ihrer Darstellung von Luther und Zwingli während des Religionsgespräches in Marburg 1529 daran, dass die beiden Reformatoren sich über alle reformatorisch-theologischen Gedanken einig werden konnten, ausser dem Abendmahl. Dieser Punkt trennte die beiden und infolgedessen auch die beiden Kirchen bist 1973 in der Nähe von Basel die Leunberger Konkordie beschlossen wurde und damit die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zwischen der Lutherischen und der Reformierten Kirche.
Bis unsere beiden Gemeinden in Zürich miteinander Abendmahl feiern konnten, bedurfte es noch einiger Jahrzehnte. Im Jahr 2014 stimmten 15+17 Lutherbotschafter (rot und blaue Lutherzwerge) zu Füssen der Statue von Huldrych Zwingli auf das 500-Jährige Jubiläum ein. Getroffen haben sich damals unsere Luthergemeinde mit der Grossmünstergemeinde zu einer ersten gemeinsamen Abendmahlsfeier, eingesetzt von Pfr. Lehnert und Pfr. Sigrist, in der Wasserkirche.
Am 1. Juli 2018 wurde unsere Gemeinde ins Grossmünster zu einem gemeinsamen Abendmahlsgottesdienst eingeladen, den Pfrin Monika Frieden und Pfrin. Marion Werner vorbereitet haben. Gemäss der Lectio continua predigten die beiden Pfarrerinnen spannend über die Erzmütter Lea und Rahel unter dem Titel «Von Liebesäpfeln und Zankäpfeln». Die Gedanken der gemeinsamen theologischen Gespräche der beiden Pfarrerinnen im Vorfeld der Predigt sowie die Freude daran flossen in die Predigt ein. Das gemeinsame Abendmahl, eingesetzt von zwei Pfarrerinnen – ebenfalls eine Folge der Reformation – berührte viele. Bei herrlicher Orgelmusik versammelten wir uns zum Empfang des Abendmahls vorne im Grossmünster und bildeten einen Kreis, so wie das bei uns üblich ist, Pfr. Thomas Risel und Präsident Andreas Wiede halfen bei der Austeilung. Es war ein besonderer Gottesdienst, der uns noch lange in guter Erinnerung bleiben wird, ein wunderbares Zeichen der Gemeinschaft. Herzlichen Dank an dieser Stelle besonders an Pfrin. Monika Frieden und die Grossmünstergemeinde für ihre freundliche Einladung.