Wir sammeln uns

im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,

im Namen Jesu Christi, der für uns als Sohn Gottes geboren ist,

und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.

Amen

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

Amen.

 

In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: 

Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.

 

SICH BEREIT MACHEN.

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden den Gott mir schenken will.

Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

MUSIK: Bleibet hier und wachet

https://www.youtube.com/watch?v=5QN9xJEyu7s

 

GEBET                                                                                     

Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen freudigen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.

Mit Leid und Trauer,

mit Erschrecken über Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt,

mit grosser Sorge um das sich so schnell verändernde Klima.

Wir kommen im Vertrauen, dass du die Welt in der Hand hältst,

dass du uns hältst,

dass du mich hältst.

Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da.               

Amen.

Wir bringen dir die Bilder, die uns begegnen und bewegen Gott,

wir legen sie vor dir ab.

 

Erdbeben in der Türkei und in Syrien

Zerstörte Städte und Krieg in der Ukraine

Sorge um einen neuen Weltkrieg

Streikende und übermüdete Krankenschwestern und Ärzte in England

Klimaschäden, sterbende Wälder hier bei uns und überall

Wetter, das verrückt spielt, schmelzendes Eis und Permafrost

Verschuldete Staaten

Inflation, Armut

Schlangen vor den Tafeln die immer länger werden.

Erbarme dich, unser Gott

 

Wir bringen dir alle Bilder, die täglich auf uns einstürzen

Und mit ihnen unsere Sorge und unsere Angst

Unsere Fragen und Gedanken

So viel Schmerz und Elend und Leid in der Welt.

Erbarme dich Gott.

Stille

Wir fragen uns wie du das alles zulassen kannst,

wieso du nicht eingreifst

wie das alles zu lösen ist

wohin das führen soll?

Wohin sollen wir uns wenden, wenn nicht zu dir Gott?

Du bist unser Retter und Helfer.

Du bist der Schöpfer der Menschen und deiner Welt

Erbarme dich, unser Gott

 

Wir bitten dich für alle Menschen, die Schrecken und Leid getroffen hat:

Für die Opfer und ihre Angehörigen um Trost;

Für die, die verschüttet sind, dass sie gerettet werden.

Für die Verletzten um Hilfe und Linderung

Für die vielen Angehörigen, die sich sorgen und große Angst haben.

Für alle, die zu Hilfe und Rettung eilen, um Bewahrung.

Für die Sterbenden – gleite sie sanft und empfange sie in Liebe und Geborgenheit

Für die Regierenden und alle die Entscheidungen treffen um Weisheit, Güte und den Willen zum Frieden im Herzen

Erbarme dich, unser Gott

 

MUSIK J.S. Bach: «Erbarme dich, mein Gott»

https://www.youtube.com/watch?v=BBeXF_lnj_M

 

GEDANKEN zur Frage «Warum lässt Gott das zu?» aus der Sicht der Bibel

Warum lässt Gott das zu? So fragen viele angesichts des Erdbebens in der Türkei und in Syrien, aber auch angesichts des Krieges in der Ukraine. Warum diese Verletzten? Warum diese Toten? Viele Antworten lassen einen ratlos zurück. Für manche ist damit das Thema Gott erledigt. Andere fragen: Warum greift Gott nicht ein? Kann er nicht? Oder will er nicht? Das verlangen die, die an ihn glauben, sehr oft aber auch seine Spötter. Wenn er der allmächtige Schöpfer und Erhalter der Welt und des Lebens ist, dann müsste er doch jetzt eingreifen!

Gott ist nicht der Superheld, der in der Not zur Stelle ist und sofort alles wieder gut macht. So funktionieren Glauben und Gott nicht. Viele Menschen aber erfahren Gott als den, der mit ihnen leidet, der sie versteht, wenn niemand sie versteht, der mit ihnen trauert, der sie tröstet, der ihnen hilft und beisteht, der sie liebt, der sie annimmt und auf seinen Händen trägt.  

Jesus am Kreuz, der die größte menschliche Not erlitten und ausgehalten hat. Menschen erfahren ihn als den, der ihre Klage hört, aber auch als den, den sie anklagen können und der sich über das Elend seiner Menschen erbarmt.

Was  uns Menschen immer wieder umtreibt ist der Widerspruch zwischen dem liebenden und dem strafenden Gott, bzw. dem Gott, der Schlimmes nicht verhindert. Nicht nur der Mensch kann grausam sein, auch Gottes Schöpfung. Sonne, Licht und Wärme auf der einen Seite. Bergstürze, Überschwemmungen und Tierplagen auf der anderen. Der Natur kann niemand eine Schuld nachweisen, wohl aber dem Schöpfer. Oder dem Menschen. Denn wo der Mensch, die „Krone der Schöpfung“ ins Spiel kommt, entpuppt sie sich allzuoft als das grausamste Geschöpf.

Die Bibel selbst fragt danach, warum Gottes Gerechtigkeit und Güte so schwer zu erkennen sind und warum er sogar den straft, der auf ihn traut. Dem frommen Hiob nimmt er alles, Familie und alles Eigentum. Hiob hadert mit seinem Gott, aber die Antwort bleibt aus. Gott lässt sich nicht in die Karten gucken. Nach langem Ringen hält Hiob an seinem Glauben fest. Denn am Ende steht die Erkenntnis, Gott in seiner unvorstellbaren Größe trotzdem zu vertrauen.

Es gehört zu unserem Leben als glaubende Menschen, dass wir den Widerspruch zwischen dem liebenden fürsorglichen Gott und den schweren menschlichen Erfahrungen aushalten müssen. 

Nicht immer versteht man die schweren Prüfungen des Lebens. Manchmal wächst in einem ein Sinn dafür, wenn man zurück blickt. Es ist und bleibt die Erfahrung der Menschen, die an Gott glauben: Das Leben ist gefährdet. Und trotzdem ist es von Gott umhüllt und getragen und geliebt.

Im Johannesevangelium fragt Petrus, als einige der Jünger zu zweifeln beginnen:  «Herr wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.» (Johannes 6,68) Ich mag diese Frage und die Antwort darauf. Ja, in wessen Arme können wir laufen, wenn uns alles zu viel wird? Nur in Gottes Arme, sie sind für uns offen. Hier ist Trost und Hilfe und Kraft und Hoffnung und Geborgenheit. Auch dann, wenn wir auf Gott sauer sind. Besonders aber dann, wenn wir nicht mehr können.

Amen

 

MUSIK: In Our Darkness. Psalm 139,12 «Denn auf Finsternis ist nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag, Finsternis wie das Licht».

https://www.youtube.com/watch?v=Y4FM0dbV9ng

 

 

FÜRBITTE

Du bist barmherzig, Gott.
Wir sehen auf diese Welt
mit Sorgen und Angst,
mit Trauer und in Schmerzen.
Wir sehnen uns nach deiner Barmherzigkeit
und hoffen auf dich.
Wir bitten dich für alle,
die über andere urteilen.
Wir bitten dich für alle,
die sich in den sozialen Medien äußern.
Wir bitten dich für alle,
die wehrlos sind und betrogen werden,
für alle, die auf Trost und Zuspruch warten.
Gib den Einflussreichen die Kraft der Weisheit.
Deine Weisheit sei stärker als alle gedankenlosen und verletzenden Worte.
Erbarme dich.

Wir sehnen uns nach deiner Barmherzigkeit
und hoffen auf dich.
Wir bitten dich für alle,
die krank sind,
für alle, denen der Lebensmut schwindet,
die nichts mehr hoffen.

Wir bitten dich für alle, denen das Nötigste fehlt.
Wir bitten dich für alle,
die für andere da sind und für sie sorgen.
Für alle, die an dir festhalten,
für alle, die nach dir fragen,
für alle, die deine Weisheit,
die dein Recht und deine Gerechtigkeit suchen.
Du bist barmherzig, Gott.
Wir sehen auf diese Welt
und hoffen auf dich.
Erbarme dich durch Jesus Christus,
deinen Sohn und unseren Herrn und Bruder.

Wir bringen zu dir

unseren Dank,

unser Leben,

unser Glück.

Du schaust uns an

und wir beten dich an.

 

Vaterunser im Himmel

geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

SEGEN

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

 

Der Herr behüte Dich,

er behüte deine Seele,

er behüte deinen Ausgang und Eingang

bis in Ewigkeit.

Amen.

 

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Herzliche Einladung zum Gottesdienst

am Sonntag, 12. Februar, 10.00 Uhr in die Martin Luther Kirche. Parallel dazu feiern die Kinder den Kindergottesdienst mit Mareike Bollinger

Im Anschluss an den Kirchenkaffee findet die 55. Hauptversammlung des Martin Luther Bundes statt.

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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft!

Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.

 

MUSIK – Taize Behüte mich Gott, ich vertraue dir

https://www.youtube.com/watch?v=S6-UneKFn2I