Herzlich willkommen zu unserem (177.) Abendgebet, in der Mitte der Woche.

Wir sammeln uns im Namen Gottes,

des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

 

Diese Zeit und auch die Gottesdienste sind immer noch anders.

Gott bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr wollen wir uns zum Gebet sammeln.             

Am Sonntag um 10.00 Uhr.

 

SICH BEREIT MACHEN

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze.

Ich lasse mich von ihrem Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

 

GEBET                                                                                         

Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist

mit Schwestern und Brüdern,

mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von Zuhause dabei.

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen in der Wochenmitte.

Wir machen uns bewusst, Gott ist da.

 

Gnädiger Gott,
diesen Tag habe ich heute Morgen aus Deiner Hand empfangen,
in Deine Hand lege ich ihn dankbar zurück.
Du hast meine Wege begleitet und mich behütet.

Ich bitte Dich, vergib, wo ich schuldig geworden bin:
an meinen Mitmenschen, an der Umwelt, an mir und an Dir.
Hilf mir verzeihen, wo andere mir Unrecht getan haben.

Bewahre in meinem Herzen die freudigen und unbeschwerten Momente des Tages,
dass ich von ihnen zehren kann an Tagen, an denen ich solche Erinnerungen brauche.

Sei bei allen Menschen, die mir lieb und wichtig sind,
bei denen, die Dich im Moment besonders brauchen.
Und schenk mir und Deiner Welt morgen einen neuen Tag.
Amen

 

Wir LAUSCHEN: «Ich liege und schlafe ganz in Frieden»

https://www.youtube.com/watch?v=HqB_PG6SX-o

 

MEDITATION: «Bleib gesund!»

Liebe Gemeinde

«Bleib gesund!» wünscht man jemandem zum Geburtstag. «Bleib gesund!» verabschieden sich viele, wenn man sich voraussichtlich länger nicht mehr sehen wird. «Bleib negativ!» wünscht man sich in Coronazeiten. Dass ich das Leben geniessen kann, dass ich arbeiten kann – für Wohlbefinden, Erfolg und Glück ist die Gesundheit die Voraussetzung. An Krankenbetten wurde mir bereits gesagt: «Wenn du gesund bist, dann hast du ganz viele Wünsche. Wenn du krank bist, hast du nur noch den einen Wunsch, gesund zu werden». Hauptsache gesund, sagen wir deshalb, ohne Gesundheit ist alles nichts.

Aber stimmt das denn eigentlich? Kann ein Kranker das Leben nicht geniessen, eine Behinderte nicht glücklich sein? Dieses Jahr haben wieder parolympische Wettspiele stattgefunden und ich habe mit grosser Bewunderung verfolgt, was für Leistungen behinderte Sportler erbracht haben, ihnen zugehört, wenn sie über ihr eigenes Leben sprachen, wie sie es sehen, wie sie es erleben und auch geniessen und dankbar sind. Und ich habe mir dabei die Frage gestellt: Was oder wer ist eigentlich «gesund»?

Bild: Parolympics

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat vor einigen Jahren versucht zu klären, was das heisst gesund zu sein. Da wurde festgestellt, ich zitiere: «Gesundheit ist der Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.» Völliges körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden: Wenn es mir ringsherum gut geht, wenn mir nichts fehlt und wenn nichts weh tut, wenn ich mich wohl fühle, wenn ich selbst für mich sorgen kann, wenn ich in gesicherten Verhältnissen leben, dann bin ich gesund». Das wäre in der Tat wunderbar. Nur: dann wäre eine schwangere Frau mit Kreuzschmerzen und Atemnot wegen ihres dicken Bauches krank und ein Vater, der sich Sorgen um sein Kind macht und der deshalb nicht schlafen und kaum essen kann, auch.

Ich glaube, dass es ein falsches Perfektionsdenken ist, wenn wir meinen, Gesundsein würde heissen, sich ringsherum uneingeschränkt wohlzufühlen. Solche Momente gibt es im Leben, aber sie währen nur kurz. Ich denke Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Störungen. Gesundheit ist die Kraft, mit ihnen zu leben. Eine Pfarrkollegin aus Deutschland sagte dazu: «So würde ich Gesundheit lieber verstehen: Wenn mir ein Kummer auf den Magen schlägt, dann bin ich gesund genug, damit zu leben. Wenn mein Körper an irgendeiner Stelle nicht mehr mitmacht – dann finde ich die Kraft, damit zu leben und kann hoffentlich das Leben trotzdem geniessen. Das ist Gesundheit: Wenn man stark genug ist, mit seinen Unzulänglichkeiten und Schwächen und, wenn es ein muss, auch mit seiner Krankheit zu leben». Ich denke, das ist eine positive und realistische Art über Gesundheit nachzudenken.

Offen bleibt dabei die Frage: woher kommt solche Kraft? Ich meine, sie kann aus dem Glauben an Gott kommen. Denn Gott ist keiner, der die Schwachen und weniger Leistungsfähigen aussortiert und beiseiteschiebt. Im Gegenteil: Gott nimmt sich besonders der Schwachen und Kranken an. Vor 3000 Jahren hat der Prophet Jesaja, ein Gottesmann, das so gesagt: «Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug den Unvermögenden» (Jesaja 40, 29). Krankheiten kommen und gehen hoffentlich auch wieder. Das Aller wird kommen oder ist schon da. Niemand weisss, was ihm oder ihr bevorsteht. Aber Gott hilft das zu tragen, was mir allein zu schwer ist, so dass ich mein Leben als erfüllt erfahren kann. Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen und ich wünsche sie mir. In diesem Sinne: «Bleiben Sie gesund!»

Wir LAUSCHEN: Du bist mein Licht

https://www.youtube.com/watch?v=i15qA04Lkhs

 

FÜRBITTE

Du Gott des Lebens,
hineingestellt hast du uns in diese Welt.
Die Schöpfung ist voller Wunder.
Die Liebe unserer Nächsten macht uns glücklich.
Die Sorge um die Zukunft bedrückt uns.
Bleib an unserer Seite
und höre uns.

 

In einer Woche beginnt in Glasgow die Weltklimakonferenz.
Gib deinen Heiligen Geist,
damit die Verständigung gelingt,
damit die nötigen Entscheidungen getroffen werden,
damit wir uns nicht weiter an unseren Kindern versündigen.
Wir danken dir für alle, die uns mahnen und deiner Schöpfung dienen.
Wir bitten dich – erhöre uns.

 

In diesen Tagen sind Pflegende,

 Ärztinnen und Ärzte weiter gefordert.
Gib deinen Heiligen Geist,
damit ihre Arbeit wohltut und heilt,
damit die Kranken Geborgenheit und Hoffnung erfahren,
damit wir einander guttun und füreinander sorgen.
Wir danken dir für alle, die anderen beistehen.
Wir bitten dich – erhöre uns.

 

Wir bitten für uns selbst.

Wir sehenden uns nach unbeschwerten und schönen Zeiten im Leben,

wo einfach alles stimmt.

Doch das sind nur Augenblicke.

Der Rest ist Alltag.

Mit Höhen und Tiefen.

Mit Aufatmen und Stress,

mit Leichtigkeit oder Schmerzen.

Schenke uns die Kraft, die wir für jeden Tag brauchen.

Lass uns spüren, dass wir mit dir unterwegs sind,

getragen und geliebt.

Und schenke es uns,

dass wir unser Leben als erfüllt erfahren.

Wir bitten dich – erhöre uns.

 

In Gedanken, Worten und Gefühlen bringen wir vor dich was unser Herz bewegt,

unseren Dank,

unsere Erleichterung,

unsere Bitte,

unsere Sorgen,

unsere Ängste,

unsere Lieben,

uns selbst.

 

STILLE

 

VATER UNSER im Himmel

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

SEGEN

Empfangt den Segen Gottes:

 

Gott sei dir nahe, in allem, was dir begegnet.

Er umarme dich in Freude und Traurigkeit und lasse aus beidem Gutes wachsen.

Er schenke dir ein offenes Herz für sein Wort und alle die dich brauchen.

So segne und behüte dich der allmächtige Gott,

Vater. Sohn und Heiliger Geist.

 

Bleibt zuversichtlich, bewahrt und gesund. Gott ist da

 

Wir LAUSCHEN «Verleih uns Frieden gnädiglich»

 

Verleih’ uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unser’n Zeiten, Es ist doch ja kein Ander’ nicht, Der für uns könnte streiten, Denn du, unser Gott alleine.