Herzlich willkommen zum 268. Luther Abendgebet am 26. Juli 2023.
Wir sind mitten in der Sommerzeit, mitten in den Sommerferien. Zeit der Ruhe und Erholung und der Einkehr mitten in den Sorgen und Ängsten der Zeit, mit viel Licht, Sonnenstrahlen und Gewitterregenschauern.
Zeit für Besinnung, schöne Musik und Gebet.
Und so sammeln wir uns auch heute Abend:
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der für uns lebt in Ewigkeit,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.
Amen.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Seit über 3 1/2 Jahren Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Sommer-Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser sommerlichen Tage.
Mit Leid und Erschrecken über Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt, mit Dank.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da. Amen.
Bei sommerlichem Wetter mit schöner Musik laden wir ein, über das Thema Ferien und Urlaub nachzusinnen.
Musik: How Great Thou Art | Bella Taylor Smith | Hillsong Church Online
https://www.youtube.com/watch?v=8wMN12KXZpE
Bibelwort:
„Und Gott sah an alles, was er geschaffen hatte, und siehe, es war sehr gut!“ (aus 1. Buch Mose/Genesis 1.)
Das Bilderbuch „Samstag im Paradies“ von Helme Heine aus dem Jahr 1985 ist eine kindgerechte Darstellung der Schöpfung des Menschen:
Gott, ein Mann mit weissem Bart und gelben Hut, schuf in fünf Tagen die Welt:
das Licht, den Himmel, Erde und Meer, die Pflanzen, Sterne und die Tiere.
Am Samstag kamen die Menschen dran, die ihm ähneln sollten und deren Körperform sich aus den Aufgaben ergab, die Gott ihnen zugedachte: Füsse etwa, um standhaft zu sein und den Kopf zum Denken. Anschliessend schenkte Gott den Menschen das Paradies.
Foto: Helme Heine, Samstag im Paradies
Der erste Teil des Buches handelt also von der komplizierten Arbeit bei der Schöpfung des Menschen und zeigt Gott den Schöpfer auf dem Feld und in seinem Atelier. Im zweiten Teil sieht man Adam und Eva im Paradies: in fantasievollen Bildern wird da die Vision eines harmonischen Zusammenlebens mit der Umwelt und den Tieren entworfen.
Der Mensch tritt nicht als Herrscher auf, sondern begreift sich als gleichwertig in dieser Welt.
Und am 7. Tag, dem Sonntag nach Helme Heine, ruhte Gott aus von aller Arbeit.
Gott brauchte Urlaub. Urlaub?
„Gott braucht eigentlich keinen Urlaub, aber er begleitet dich gerne in Deinen!“
Hast du dich schon mal gefragt, ob Gott Urlaub macht? Von all dem Stress auf der
Erde, von streitenden Menschen und dem ständigen Lärm? Eine Auszeit davon
wäre doch absolut nachvollziehbar. Und tatsächlich hat er sich schon mal einen
Tag „frei“ genommen:
Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner Arbeit.
(1. Mose 2,2)
Angewiesen ist er auf diese Auszeit allerdings nicht. Denn genauso wenig, wie sich Gott die ganze Woche nur in der Kirche aufhält, genauso wenig braucht er eine Pause vom „Gott-Sein“. Im Gegenteil: einer der Namen Gottes ist Ich–bin-da (2. Mose 3,14), so hat er sich im brennenden Dornbusch dem Mose vorgestellt, und dieser Name ist Programm.
Gott ist bei uns, auch in den Ferien, auch wenn wir weit weg sind.
Und Gott ermutigt uns, Ruhepausen einzulegen und aufzutanken – mit der Familie, im eigenen Garten oder an einem Urlaubsort.
Und wer weiss, vielleicht triffst du Gott ja irgendwo zufällig im Urlaub, wenn du
dich in einer leeren Kirche abkühlst oder dir hoch oben in den Bergen oder am weiten Meer die Worte fehlen – dann darfst du dir sicher sein:
„Gott braucht keinen Urlaub, aber ist mit dabei in Deinem!“
Foto: Arenenberg Blick auf die Reichenau Juli 2023
Ich aber, HERR,
hoffe auf dich und spreche:
Du bist mein Gott!
Meine Zeit steht in Deinen Händen.
(Psalm 31,15-16)
Das braucht seine Zeit
bis die Tage den anderen Rhythmus lernen
und langsam im Takt der Muße schwingen
das braucht seine Zeit
bis die Alltagssorgen zur Ruhe finden
die Seele sich weitet und frei wird
vom Staub des Jahres
Hilf mir in diese andere Zeit Gott
lehre mich die Freude und den frischen Blick
auf das Schöne
den Wind will ich spüren und die Luft will ich schmecken
Dein Lachen will ich hören Deinen Klang
und in alledem
Deine Stille.
Carola Moosbach
Foto: Altar MLK mit Blumen
FÜRBITTEN
Ewiger, dreieiniger Gott,
Danken möchte ich dir
für die Wunder, die mir jeden Sommertag geschenkt werden.
Für das Wunder
- eines Sommerregens,
das die Natur und uns
Menschen erfrischt.
- einer lauen Sommernacht
mit guten Gesprächen, die mir und dir gut tun.
- einer blühenden Blumenwiese, die mich
durch seine Schönheit betört.
- des Vogelgesangs, der mich morgens sanft weckt und
in den Tag hinein begleitet.
- eines Sonnenuntergangs, der mir in seinem Licht
sagen möchte, dass nach jeder Nacht ein neuer Morgen kommt.
- der Farben des Sommers, die mein Leben bunt machen.
- der Freude, die mein Leben mit Fröhlichkeit und
Unbeschwertheit erfüllt.
- der Dankbarkeit, die mir zeigt, dass vieles einfach
ein Geschenk ist.
Danken möchte ich für jeden wundervollen Sommertag, der
mein Leben reicher, bunter und erfüllter macht.
(nach Heidi Liegel)
In einem Augenblick der Stille nennen wir dir, Gott:
Namen, Schicksale, Geschehnisse, die nicht gut sind, die Unfrieden bedeuten, die alle Schönheit bedrohen……..
Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,
so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.
(Psalm 139,5.9-10)
Dreieiniger Gott, dir vertrauen wir uns und alles an.
Mit den Worten Deines Sohnes beten wir gemeinsam,
Vaterunser:
Vaterunser
…geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
SEGEN (die Hände evtl. zu einem Segenskörbchen falten)
Möge dein Weg dir freundlich entgegenkommen,
möge der Wind dir den Rücken stärken.
Möge die Sonne dein Gesicht erhellen und
Der Regen um dich her die Felder tränken.
Und bis wir beide, du und ich, uns wiedersehen,
möge Gott dich schützend in seiner Hand halten.
(Reisesegen aus Irland)
Der gute und der treue Gott,
+der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Möge die Strasse uns zusammenführen (Text und Musik: Markus Pytlik, 1988)
Henrieke Kuhn, Popkantorin, und Lina Wittemeier, Studentin Evangelische Popakademie Witten
https://www.youtube.com/watch?v=ykaPhY7ieJk
Verabschiedung:
Herzliche Einladung zum Gottesdienst, den wir für den kommenden Sonntag, 30. Juli als Angebot für zuhause versenden werden. In der Martin-Luther-Kirche Zürich wird kein Gottesdienst gefeiert.
Eine besondere Einladung aber zur „Religiösen Feier des 1. August“ am Dienstag um 9.30 Uhr an der Predigerkirche Zähringerplatz in Zürich/Niederdorf, unter Mitwirkung auch von Pfarrerin Marion Werner.
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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und die auf Reisen und in den Ferien sind, und wünschen allen noch behütete, erholsame Sommertage!
Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern!
Thomas Risel und Marion Werner