Herzlich willkommen zum 354. Luther Abendgebet am Mittwoch, 9. April 2025. Wir nehmen uns Zeit für Gedanken, Musik und Gebet inmitten von Dankbarkeit und auch Sorgen des Lebens und der Welt.

Ich zünde eine Kerze an, gegen das Dunkel, für den Frieden, für Vertrauen, für die Hoffnung.

So sammeln wir uns heute Abend:

im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,

im Namen Jesu Christi, dem Herrn und Bruder, der uns im Leiden trägt und hilft,

und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns verbindet zwischen Himmel und Erde.

Amen

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

 

«Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,

so lass uns hören jenen vollen Klang

der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,

all deiner Kinder hoher Lobgesang» (Dietrich Bonhoeffer)

 

In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt:  Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

 

Abendgebet von Dietrich Bonhoeffer

Herr, mein Gott,

ich danke dir, dass du diesen Tag zu Ende gebracht hast.

Ich danke dir, dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt.

Deine Hand war über mir und hat mich behütet und bewahrt.

Vergib allen Kleinglauben und alles Unrecht dieses Tages

Und hilf, dass ich allen vergebe, die mir Unrecht getan haben.

Lass mich in Frieden unter deinem Schutz schlafen

Und bewahre mich vor den Anfechtungen der Finsternis.

Ich befehle dir die Meinen, ich befehle dir dieses Haus,

Ich befehle dir meinen Leib und meine Seele.

Gott, dein heiliger Name sei gelobt.

Amen

 

MUSIK «Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke mein Licht.

Christus, meine Zuversicht,

auf dich vertraue ich und fürchte mich nicht»

https://www.youtube.com/watch?v=kBmgOnQM3Ws

 

Gedanken: Hoffnung

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

liebe Gemeinde,

 heute soll es um die Hoffnung gehen. Genauer um die Suche nach Zeichen der Hoffnung.

In unserem Luthergebet bis Ostern folgen wir dem Vorschlag „Sieben Wochen voll guter Gefühle – könnte das nicht ein Fasten sein, wie es Gott gefällt?». Wir haben bereits über Dankbarkeit, Demut und Ehrfurcht nachgedacht. Letzte Woche haben wir unserem berechtigten Zorn und unserer Klage über Missstände Raum gegeben.

Diese Woche lädt ein, nach Zeichen der Hoffnung Ausschau zu halten. Sachen, die uns mit dem Kopf schütteln lassen, die uns zornig machen oder empören, Sachen, die uns Angst machen – die müssen wir nicht suchen. Diese Dinge und Situationen drängen sich auf. Die Hoffnung, ihre kleinen und zarten Zeichen, muss man suchen. Sie sind leise. Sie machen keinen Lärm. Sie drängen sich nicht auf.

So ist es gut, sich diese Woche Zeit zu nehmen, nach Zeichen der Hoffnung zu suchen. Nach Momenten, die zeigen: Es geht weiter. Es wird besser. Es gibt Licht.

Bild: Blick in die Welt

 Die Bibel erinnert uns immer wieder daran, dass Hoffnung ein zentraler Bestandteil unseres Glaubens ist. In Römer 12,12 heisst es: «Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet». Hoffnung ist kein blinder Optimismus, sondern ein fester Anker, ein Vertrauen darauf, dass Gott wirkt, auch wenn wir es nicht immer sofort sehen.

 Kleine und grosse Hoffnungszeichen sind zu finden. Auch heute:

  • Heilung durch Forschung: Einem Forschungsteam ist es kürzlich gelungen, einen bedeutenden Durchbruch bei der Behandlung von Alzheimer zu erzielen. Ein neues Medikament konnte in Studien das Fortschreiten der Krankheit deutlich verlangsamen – ein Hoffnungsschimmer für Millionen Betroffene und ihre Familien.
  • Der Green Climate Fund hat über 200 Projekte in Entwicklungsländern genehmigt, die darauf abzielen, wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahmen dort umzusetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden.
  • An den Stränden rund um die sechs Metropolregionen Australiens ist die Verschmutzung durch Plastikmüll innerhalb von 10 Jahren um fast 40 Prozentzurückgegangen.
  • Natur im Aufschwung: In Europa nehmen Wildtierpopulationen wieder zu. Der Luchs breitet sich weiter aus, und auch der Wolf kehrt zurück – ein Zeichen dafür, dass sich Natur erholen kann, wenn wir ihr Raum geben.

 Diese Nachrichten zeigen: Hoffnung ist kein leeres Wort. Sie ist real, spürbar, wirksam. Gott wirkt – durch Menschen, durch Engagement, durch Heilung, durch Frieden. Vielleicht nehmen Sie sich Zeit noch andere Hoffnungszeichen zu suchen. Vielleicht begegnen sie ihnen nicht immer in den Schlagzeilen, aber oft im Alltag: ein Lächeln, eine versöhnende Geste, ein neuer Anfang. Und dann dürfen wir – trotz allem – sagen: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht – auf dich vertrau ich und fürchte mich nicht.“

LIED «In Christ Alone». In Christus allein meine Hoffnung liegt.

https://www.youtube.com/watch?v=16KYvfIc2bE

GEBET

Menschenfreundlicher Gott,
Gott der Barmherzigkeit,
ewige Liebe.
Du bist unsere Hoffnung.

 Wir halten dir unsere Furcht hin.
Deine Welt braucht Frieden.
Entmachte die Kriegstreiber.

 Wir halten dir den Hunger in der Welt hin.
Die Armen fragen nach Gerechtigkeit.
Ermutige die Gerechten
und schütze die, 
die diese Welt zu einem besseren Ort machen.

 Wir halten dir unsere Sorge hin.
Die Verzweifelten suchen neue Hoffnung.
Ertrage du mit ihnen die Angst.
Sei Wärme und Licht,
sei nahe in schweren Zeiten. 

Wir halten dir den Schmerz der Geplagten hin. 
Die Kranken sehnen sich nach Heilung,
die Trauernden nach Trost. 
Wisch du die Tränen ab,
gib neue Lebenskraft.

Wir halten dir unseren Glauben hin.
Deine Gemeinde will wachsen. 
Segne und uns unsere Lieben mit deiner Liebe und Freundlichkeit.

Du bist ein menschenfreundlicher Gott,
du bist ein Gott der Barmherzigkeit.
Du bist unser Gott und unsere Hoffnung.
In deiner Liebe sind wir geborgen.
Höre unser Gebet
heute und alle Tage.

Vater unser im Himmel

geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

SEGEN

Ein Segen ist ein Vitaminstoß für die Seele, in ihm steckt die Kraft Gottes. Gerade in Zeiten, an denen wir an unsere Grenzen kommen, schenkt Segen Zuversicht: Gott ist bei Dir!

 Gott der Liebe segne uns
dass wir dich sehen auf den Gesichtern der Menschen,
dass wir dich hören in den Worten derer, die mit uns sprechen,
dass wir dich spüren, wenn wir Gutes erfahren und Gutes tun.

So segne uns Gott, der gütige und barmherzige,

Vater, Sohn und Heilige Geistkraft,

Amen

Bleibt zuversichtlich, denn Gott ist da.

 MITTEILUNG

Herzliche Einladung

am Sonntag, 13. April um 10.00 Uhr zum Gottesdienst mit Andreas Müller Crepon in der Martin Luther Kirche.  

Die beliebte Osterkerze kann wieder für den Preis von 12 Chf in der Kirche gekauft werden.

Vom 12.-21. April kann man wieder die Rosenbrunnen in der Altstadt von Zürich sehen.

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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft, und wünschen eine behütete und hoffnungsfrohe Woche. Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.

Herzliche Grüsse nach nah und fern!

Marion Werner mit Thomas Risel

 

MUSIK: «Behüte mich Gott, ich vertraue dir. Du zeigst mir den Weg zum Leben. Bei dir ist Freude, Freude in Fülle»

https://www.youtube.com/watch?v=S6-UneKFn2I