Herzlich willkommen zum 209. Luther Abendgebet am 1. Juni 2022, am Mittwoch zwischen Himmelfahrt und Pfingsten.
Wir sammeln uns im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Diese Zeit ist anders, voller Sorgen und Bedrohungen,
und noch ist weiterhin Krieg in Europa.
Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Mittwoch abends um 21.00 Uhr wollen wir uns zum Gebet sammeln.
Am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Ewiger Gott, ich bin hier.
Wir sind hier.
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern,
mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei,
verbunden, um diese Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.
Mit dem Leid und der Ohnmacht, die viele von uns empfinden.
Wir machen uns bewusst, du Gott bist da.
LIED: Herr bleibe bei uns
https://www.youtube.com/watch?v=bPEffgbsTU8
Gnädiger Gott,
diesen Tag habe ich heute Morgen aus Deiner Hand empfangen,
in Deine Hand lege ich ihn dankbar zurück.
Du hast meine Wege begleitet und mich behütet.
Ich bitte Dich, vergib, wo ich schuldig geworden bin:
an meinen Mitmenschen, an der Umwelt, an mir und an Dir.
Hilf mir verzeihen, wo andere mir Unrecht getan haben.
Bewahre in meinem Herzen die freudigen und unbeschwerten Momente des Tages,
dass ich von ihnen zehren kann an Tagen, an denen ich solche Erinnerungen brauche.
Sei bei allen Menschen, die mir lieb und wichtig sind,
bei denen, die Dich im Moment besonders brauchen,
in allen Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt.
Und schenk mir und Deiner Welt morgen einen neuen Tag.
Amen
Der Sonntagsmaler Pfr. Hans Hentschel malt und erzählt das Pfingstfest
https://www.youtube.com/watch?v=Prk9H-UD7WY
MEDITATION: Dazwischen
Liebe Gemeinde,
der Sonntagsmaler Hans Hentschel hat uns gerade an das erste Pfingstfest erinnert, die Ausgiessung des Heiligen Geistes. Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren ist, blieben die Jünger zurück. Wartend. Jesus hatte ihnen das Versprechen gegeben, dass er ihnen den Heiligen Geist schicken würde, durch den Gott jedem Menschen persönlich nahe ist. Darauf warteten die Jünger nun. An Pfingsten dann ist es endlich so weit. Die Jünger empfangen den Heiligen Geist, der sie im wahrsten Sinne begeistert. Ihr Herz beginnt wieder zu brennen und sie erzählen von der Liebe Gottes in der ganzen Welt. Deswegen nennt man Pfingsten auch den Geburtstag der Kirche. Pfingsten, Ostern und Weihnachten sind die drei Hochfeste der Christenheit.
Der heutige Mittwoch befindet sich gemäß liturgischem Kalender in der Wartezeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Zehn Tage mussten die Jünger laut biblischem Bericht warten.
Wir waren schon sooo lange. Darauf, dass die Pandemie zu Ende geht. Darauf, dass das Leben wieder normal wird. Darauf, dass wir es schaffen mit der Natur im Einklang zu leben. Darauf, dass der Krieg in der Ukraine beendet wird.
Wir warten. Auf so Vieles warten wir.
Und wenn wir uns umsehen, scheint die ganze Welt eine Baustelle zu sein.
Konfirmanden erzählten, dass sie ihr Leben als ewig unfertig wahrnehmen,
dass ihr eigener Lebensentwurf in den letzten Jahren deutlich hinter den ganz grossen Lebensentwurf der Erde gerückt ist. Hinter die Sorgen um Klimawandel, Pandemie und Krieg. «Das Leben ist eine Baustelle» – so beschreiben sie ihr Leben.
Wann haben sie zuletzt in den Himmel gesehen?
Ich sehe gern hoch, auf das Spiel des Lichtes und der Wolken. Auf die Farben des Himmels. Auf die Wolkenbilder, die der Wind immer wieder phantasievoll zusammenwirbelt.
Ich sehe gerne in den Himmel.
Ich merke aber auch, je mehr Sorgen das Leben auf dieser Welt mir macht, desto schwerer lösen sich meine Blicke von hier unten, um nach oben zu sehen.
Dennoch sehe ich jeden Tag bewusst in den Himmel.
Denn der Himmel ist nicht leer. Es ist nicht vergeblich, in den Himmel zu schauen und auf Hilfe zu hoffen. Es ist nicht vergeblich zu warten: auf Veränderung, auf Besserung.
Christus ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren, um das erdenschwere Irdische mit dem wolkenleichten Himmlischen zu verbinden.
Es hilft und tut gut nach oben zu sehen. Dabei schleicht sich nämlich etwas von der Leichtigkeit des Himmels in das Herz.
Ja, wir sind so oft Wartende. Und es gibt so viele Baustellen in dieser Welt und in diesem Leben.
Aber das Leben ist mehr als das. Mehr als nur Warten und Baustelle.
Das Leben, das ist auch voller wunderbarer Erlebnisse und Erinnerungen. Ich möchte das Lachen meiner Kinder nie vergessen, als sie in Kinderschuhen die Welt entdeckten, ich möchte Sonnenuntergänge, Geburtstage, Umarmungen von Familie und Freunden, Spaziergänge am Strand und die Weiten des Himmels auf Berggipfeln nicht vergessen. Ich möchte nicht vergessen, dass ich schon jetzt mehr wunderbare Erinnerungen habe, als ich je habe träumen können.
«Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes bekommen, so geht hin in alle Welt und werdet meine Zeugen». Sagte Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern.
Gott hat uns seinen Heiligen Geist geschenkt. Er begleitet uns. Und er schenkt uns einen Vorgeschmack auf den Himmel, auch wenn das Leben hier noch so fürchterlich baustellenartig aussieht. Dafür sollen wir Zeuginnen und Zeugen sein.
Wir wurden mit der Heiligen Geistkraft erfüllt, um zu vertrauen, dass Gott alles in seiner Hand hält. All unsere Unfertigkeiten. Unsere Zweifel. Unsere Fragen. Unsere Hilflosigkeit und Ohnmacht. All das auf dieser Welt, was noch nicht ganz und heil und gut ist. Dafür sind wir Zeuginnen und Zeugen.
Wir wurden mit der Heiligen Geistkraft beschenkt, um in dieses Welt Gottes das Krumme und Unfertige, das Gebrochene und Kleine zu lieben und zu helfen. Dafür sind wir seine Zeuginnen und Zeugen.
Ich schaue täglich in den Himmel hinauf.
Spüre seine Leichtigkeit und weiss,
Gott ist bei mir. Immer.
Amen
Wir LAUSCHEN The Piano Guys mit Musik und Tanz
https://www.youtube.com/watch?v=qMG1BXo8Asg
FÜRBITTE
Wenn ich nicht weiß,
was ich beten soll,
so weiß ich doch:
Du bist da.
Du umgibst mich.
Du hörst auch
mein wortloses Gebet:
Mit meinem Atem
lobe ich deine Schöpfungskraft,
mit meinem Seufzen
klage ich dir alles Leid.
Mit meinem Strahlen
danke ich dir für deine Liebe,
mit meinen Händen
gebe ich deinen Frieden weiter.
Danke, Gott,
dass du mein Gebet nicht abweist
und deine Güte nicht
von mir nimmst!
Was mir persönlich wichtig ist, bringe ich in der Stille vor dich.
Meine Sorge
Meine Angst
Meinen Ärger
Meinen Dank
Meine Lieben
Mich selbst
Danke, dass du für mich da bist Gott
Vater unser im Himmel geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
SEGEN: Empfangt den Segen Gottes
Gottes Segen sei mit dir
auf dem gewundenen Pfad
deines Lebensweges,
bei deinen Aufgaben
in Familien und Beruf,
bei deinen Entscheidungen,
die du täglich triffst,
bei jedem Schritt,
den du ins Unbekannte tust.
Geh als gesegnetes Kind Gottes
In diese Nacht
In den morgigen Tag.
Fürchte dich nicht,
Gott ist an deiner Seite
Amen
Wir LAUSCHEN oder singen mit „Na date turbe“
https://www.youtube.com/watch?v=go1-BoDD7CI
Durch nichts lass dich stören,
durch nichts dich erschrecken,
wenn Gott zu dir hält,
wird dir nichts fehlen.
Allein Er genügt.
Herzliche Einladung zum Pfingstgottesdienst für Gross und Klein, am Sonntag in der Martin Luther Kirche um 10.00 Uhr, 5.6.2022
Ein fröhliches Pfingstfest!
Herzliche Grüsse nach nah und fern,
Thomas Risel und Marion Werner