Herzlich willkommen zum 214. Luther Abendgebet am 13. Juli 2022.

 

Wir sammeln uns im Namen Gottes,

der uns zur Gemeinschaft ruft,

im Namen Christi, der mit uns Gemeinschaft lebt,

im Namen des Heiligen Geistes, der unsere Gemeinschaft stärkt. Amen

 

Auch diese Sommerzeit ist nach wie vor voller Sorgen und Bedrohungen,

neue Ansteckungen und noch ist weiterhin Krieg in Europa.

Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.

SICH BEREIT MACHEN.

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.

Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

 

Bild Abendstimmung Sonnenblumen

 

GEBET                                                                                        

Ewiger Gott, ich bin hier.

Wir sind hier.

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern,

mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei,

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.

Mit dem Leid und der Ohnmacht, die viele von uns empfinden.

Wir machen uns bewusst, du Gott bist da.

Amen

 

 

Psalm 84,11 heisst es: Gott der HERR ist  Sonne und Schild.

In dem Lied, das wir gleich hören werden, wird uns zugesungen:

Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da.
Streck dich ihr entgegen, nimm sie in dich auf.
Sie kann dich verändern, macht das Leben neu.

 

MUSIK Wir lauschen oder singen mit:

https://www.youtube.com/watch?v=eK2A1Oy4epc

 

BEGLÜCKENDE ENTDECKUNG

Auf dem Weg zur Retraite des Kirchenvorstandes letztes Wochenende fuhren wir an vielen Sonnenblumenfeldern vorbei. Sie erinnerten mich an eine schöne Geschichte.

Es war einmal eine kleine Sonnenblume, die mitten in einem Garten stand. Die kleine Sonnenblume meinte, dass sie es sei, die die Sonne täglich über die Himmelskuppel wandern liess. Nannte man sie nicht “girasol”, die “Sonnenwenderin”?   
   Ja, sie war es, die die Sonne über den Himmel lenkte, jeden Tag aufs Neue! Welch eine Verantwortung hatte sie zu tragen! Sie raffte alle Kräfte zusammen, um ihr schweres Werk zu vollbringen, ständig die Richtung anzugeben, der die Sonne zu folgen hatte.   
   Wenn wieder ein Tag zu Ende war, sagte die Sonnenblume zu sich selbst: Ich habe es wieder einmal geschafft. Ich weiss, ohne mich geht es nicht. Aber es ist Schwerarbeit. Man müsste so gross sein wie ein Wagenrad, um der Aufgabe ganz gewachsen zu sein. So weiss ich nicht, wie lange ich das noch durchhalte. Die Anstrengung macht mich einfach fertig.   

Eines Tages ging einer vorüber, der blieb bei der kleinen Sonnenblume stehen und sagte ihr, dass nicht sie es sei, die die Sonne bewegte, sondern dass es umgekehrt war: Die Sonne bewegte durch ihre Strahlen das kleine Blumengesicht. Da wurde die kleine Sonnenblume traurig. Sie war wie am Boden zerstört, liess das Köpfchen hängen und wollte am liebsten sterben.   
   Doch am nächsten Morgen, als die Sonne aufging, machte sie eine beglückende Entdeckung: Müde und traurig wie sie war, ohne Kraft, ihr Köpfchen zu heben, spürte sie wie die Strahlen der Sonne sie durchdrangen und erwärmten. Ohne dass sie etwas dazu getan hätte, merkte sie, dass ihr Gesicht auf einmal der Sonne zugewandt war. Überrascht und erfreut gab sie sich ganz dem Licht und der Wärme hin, die sie durchströmten.
 Und es geschah, dass die kleine Sonnenblume von einem Glücksgefühl erfüllt wurde, wie sie es bisher nicht gekannt hatte

 

Bild Sonnenblumenfeld

Ein Mensch ist keine Sonnenblume. Und er ist keine Lilie auf dem Felde. Und doch können wir Menschen von den Blumen lernen, sagt Jesus in der Bergpredigt.  (Matthäus 6.28-29)

 Der Liederdichter Gerhard Teersteegen sagt und betet es in dem Lied “Gott ist gegenwärtig” auf seine Weise: “Wie die zarten Blumen willig sich entfalten und der Sonne stillehalten, lass mich so, still und froh, deine Strahlen fassen und dich wirken lassen!”

 Zu fühlen, wie die Strahlen Gottes uns erwärmen und stärken, zu merken, wie Gott uns die Kraft gibt, die wir brauchen, das könnte gerade für uns Menschen von heute, die wir umgetrieben und überlastet sind, ein grosses Glückserlebnis sein.
So lasst uns doch in diesem Sommer, wenn die Sonne uns bescheint, Gott um ein “Sonnenblumenerlebnis” bitten. Dass wir spüren, wie seine Strahlen, seine Wärme und seine Energie uns durchstrahlt und aufblühen lässt.

Amen

 

MUSIK Wir hören: Johannes Strauss «Sonnenblume»

https://www.youtube.com/watch?v=JRpmEbLseL8

 

 FÜRBITTE

Gütiger Gott,

auf so vielfältige Weise willst du uns begegnen und dich uns zeigen:

in den Menschen, den Tieren und Pflanzen,

in den großen und auch den allerkleinsten Lebewesen,

in den sichtbaren und unsichtbaren Dingen.

Du willst in allem, was lebt, sichtbar sein mitten unter uns.

Aber wie oft sind wir blind für deine Gegenwart in dieser Welt und fragen uns „Wo bist du?“ Deswegen bitten wir dich, gütiger Gott,

dass wir nicht müde werden, mit dir zu rechnen in unserem Alltag,

bei unseren Festen, in den Begegnungen mit den Menschen und Tieren,

 in allem, was wächst und gedeiht auf dieser Erde,

auch heute, während dem Luthergebet.

 

In der Stille bringen wir vor dich,

was uns Sorge macht

was uns Angst macht

was wir uns wünschen

wofür wir dankbar sind

unsere Lieben

uns selbst

 

Danke, dass du all unsere Gebete erhörst.

Vater unser im Himmel

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  

Amen.

 

SEGEN:

Empfangt den Segen Gottes:

 

Der Herr segne und behüte dich,

der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig

der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden.

 Amen

Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.

Herzliche Grüsse nach nah und fern,

 Marion Werner und Thomas Risel

 

MUSIK: Wir hören «Roter Himmel – blaue Wolken» Christoph Pampuch; Harfe: Susanne Globisch

https://www.youtube.com/watch?v=mxhASkBxKu4