Herzlich willkommen zu unserem (194.) Luther-Gebet.
Begrüssen möchte ich Sie und Euch heute Abend mit Worten des Schweizer Theologen Kurt Marti:
Ehe wir dich suchten, warst du da.
Bevor wir dich „Vater“ riefen, hast du uns als Mutter umsorgt.
Beugten wir die Knie vor dir, dem Herrn, kamst du als Bruder entgegen.
Beschworen wir deine Brüderlichkeit, erging die Antwort schwesterlich.
Immer bist du es, der vorher war;
allwärts bist du es, der begegnet.
Amen
Möge Gott jedem und jeder von uns so begegnen, wie wir es gerade nötig haben.
Diese Zeit und auch die Gottesdienste sind immer noch anders.
Gott bleibt.
Mittwoch abends um 21.00 Uhr wollen wir uns zum Gebet sammeln.
Am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze.
Ich lasse mich von ihrem Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist
mit Schwestern und Brüdern,
mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von Zuhause dabei.
verbunden, um diese Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen in der Wochenmitte.
Wir machen uns bewusst, Gott ist da.
Amen
Losung für heute:
„Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!“ (Psalm 84,6)
„Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark“ (1. Korinther 16,13)
„Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit, nach seinem Worte handeln und leben allezeit; die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugniss` halten, sind stets bei ihm in Gnad“ (Cornelius Becker)
Wir LAUSCHEN oder SINGEN „Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit“
https://www.youtube.com/watch?v=yIvx7enGNj8
MEDITATION
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
unsere Martin Luther Kirche in Zürich haben wir von Innen lange nicht mehr gesehen. Während nun fast 2 Jahren war sie ein Lager für Möbel und vielen Kisten mit Sachen aus dem Gemeindehaus. Letzten Samstag haben wir mit Umzug begonnen – eigentlich sollte man „Rück“-zug sagen. Wir ziehen zurück in unser Zuhause. Mit vielen fleissigen Händen fanden Möbel und Kartons den Weg zurück in das neue Gemeindehaus. Das Leben zieht ein und erfüllt die neuen und hellen Räume. Das zu erleben ist sehr schön. Es ist noch viel zu tun, aber die Vorfreude ist bereits gross.
Und unsere Kirche – neben dem neuen Haus sieht sie heute nicht so gut aus. Staub liegt da und viele Spinnweben hängen von den Wänden. Mörtel zwischen den Bänken von den Schuhen der Bauleute die die Heizungsrohere tauschen. Auch hier ist noch viel zu tun. Aber mit jeder Bankreihe die wieder frei wird und jedem Tisch, der herausgetragen wird, öffnet sich der Kirchenraum wieder. Und am Samstag konnte ich irgendwann von der Vorderseite unseres Gemeindehauses, wo wir im Grünen einen Sitzplatz haben, durch den Gang und die offene Kirchentüre den Altar sehen. Das war ein sehr schöner Augenblick.
Kirchen – sie sind nicht nur ein Gebäude. Sie wurden nicht nur gebaut, um vielen Menschen einen Versammlungsort und Sitzmöglichkeiten zu bieten. Sie sind nicht ein praktischer Bau, sondern ein spiritueller Bau. Sie sind Orte der Einkehr. Orte, wo man zur Ruhe findet. Orte, wo man über sich und das eigene Leben nachdenkt. Orte, wo man angenommen ist und aufgenommen – in eine Gemeinschaft aufgenommen. Orte, wo man Gott begegnet.
Unsere Kirche ist aus Dreiecken gebaut– als Symbole für Gott und aus Vierecken – als Symbol für die Welt und ihre Menschen. Unsere Martin Luther Kirche erinnert uns jeweils still daran, sie ist der Ort, wo wir Gott begegnen. Der Ort, wo Gott uns entgegenkommt. Und die Christusfigur in den Fenstern lässt uns nie vergessen, dass Gott für uns immer offene Arme hat. Dass wir bei ihm geborgen sind.
Kirchen – auch unsere Martin Luther Kirche, ist viel mehr als nur ein Gebäude aus Glas und Stein und Beton. So viel mehr. Sie ist ein Lebensraum und ein Glaubensraum. Für mich, ein sehr besonderer Ort, an dem ich jeweils tief im Herzen weiss, auf diesen Gott kann ich mich verlassen, er steht an meiner Seite, er steht zu mir und hält zu mir. Und wenn das Sonnenlicht durch die bunten Fenster bricht, dann erahne ich jeweils neu, dass das, was wir sehen uns hören, nicht alles ist, was es gibt. Es gibt da jemand dahinter, jemand der alles trägt. Der auch mein Leben trägt und hält. In der Kirche darf ich Gebete, Lieder, Gottesdienste, Geschichten und Bildern leben und erleben, die mir sagen: vor dir haben andere schon die Erfahrung gemacht, Angst zu haben und ihnen wurde Hoffnung geschenkt, andere sind gerettet worden, andere haben auf ein Ziel hin gearbeitete und gekämpft und es erreicht. Andere sind hier in dieser Kirche bereits getröstet und gestärkt worden, ihnen ist vergeben worden, so dass sie wieder aufrechten Schrittes gehen konnten, und wiederum anderen haben sich in Dankbarkeit gefreut über das was sie haben und waren glücklich und zufrieden. Hier in der Kirche werde ich das auch erleben.
Und so freue ich mich auf unsere gemeinsamen Gottesdienste in der Martin Luther Kirche, die nun bereits in Reichweite sind. Amen
Wir LAUSCHEN „Seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Kraft“
https://www.youtube.com/watch?v=X5y7eokmUsk
FÜRBITTE
Du bist barmherzig, Gott.
Wir sehen auf diese Welt
mit Sorgen und Angst,
mit Trauer und in Schmerzen.
Wir sehnen uns nach deinem Eingreifen in dieser Welt.
Wir fragen uns manchmal,
wieso du so viel Spannungen und Elend zulässt.
So kommen wir zu dir mit unserem Gebet,
und hoffen auf dich.
Wir bitten dich für die Mächtigen,
die um den Erhalt des Friedens ringen.
Wir bitten dich für alle,
die zu Opfern von Gewalt geworden sind.
Wir bitten dich für alle,
die der Gewalt entgegentreten,
für alle, die mutig an der Seite der Gequälten bleiben.
Wir bitten dich für alle,
die über andere urteilen.
Wir bitten dich für alle,
die sich in den sozialen Medien äußern.
Wir bitten dich für alle,
die wehrlos sind und betrogen werden,
für alle, die auf Trost und Zuspruch warten.
Wir bitten dich für die, die viel haben.
Wir bitten dich für alle,
die Gutes tun.
Wir bitten dich für die,
denen das Nötigste fehlt,
die auf Hilfe angewiesen sind.
Wir bitten dich für alle,
die krank sind,
für alle, denen der Lebensmut schwindet,
die nichts mehr hoffen.
Wir bitten dich für alle,
die für andere da sind und für sie sorgen.
Für alle, die an dir festhalten,
für alle, die nach dir fragen.
Gott,
Wir sehen auf diese Welt
und hoffen auf dich.
Erbarme dich durch Jesus Christus,
deinen Sohn und unseren Herrn und Bruder.
In Gedanken, Worten und Gefühlen bringen wir vor dich was unser Herz bewegt,
unseren Dank,
unsere Erleichterung,
unsere Bitte,
unsere Sorgen,
unsere Ängste,
unsere Lieben,
uns selbst.
STILLE
VATER UNSER im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
SEGEN
Der Herr segne und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,
der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.
Bleibt zuversichtlich, denn Gott ist da.
Amen
Wir LAUSCHEN oder SINGEN mit „Gottlass uns mit deinem Segen leben. Komm, hülle uns mit Segen ein! Dein Segen nährt uns, dein Segen stärkt uns, auf unsern Wegen lass Segen sein»