FOTO: Wochenspruch: “Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.” (Ps 66,20)
Herzlich willkommen zum 258. Luther Abendgebet am 17. Mai 2023, am Abend vor Himmelfahrt.
Als Christen befinden wir uns noch in der Osterzeit. Neubeginn mitten in den alten Sorgen und Ängsten der Zeit, mit Licht, Frühling, Sonnenstrahlen und Regenschauern.
Zeit für Kerzen, Ruhe, Besinnung, schöne Musik und Gebet.
Und so sammeln wir uns auch heute Abend:
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der für uns lebt in Ewigkeit,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.
Amen.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Seit über 3 Jahren Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden, den Gott mir schenken will.
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Mai-Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.
Mit Sorgen, mit Leid und Erschrecken
über die Auswirkungen der Klimaerwärmung, Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt,
wir kommen auch mit Dank für so viele kleine Dinge, die uns erfreuen und guttun,
die so selbstverständlich funktionieren in unserem Leben.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da. Amen.
LIED: Christ fuhr gen Himmel – Gesangbuch Nr. 120
https://www.youtube.com/watch?v=TyJOyvmYxk4
GEDANKEN: Der Himmel um uns und über uns
Ich schaue gern in den Himmel. Ich liebe die Vielfalt, die sich mir da zeigt. Egal ob es Wolkenformationen sind, Nebelschwaden, helle und dunkelgraue Wolken sich jagen, Blitz den Himmel erhellt, Sonnenstrahlen durchbrechen oder bunte Farben im Regenbogen oder in den Sonnenuntergänge. Am Himmel gibt es immer etwas zu sehen.
Vermutlich sehe ich den Himmel nicht so, wie die Jünger damals an Himmelfahrt. Sie hatten Jesus verloren, am Kreuz sterben sehen. Die Freude der Auferstehung war nur langsam gekommen. Doch dann, war das gute Gefühl des Miteinanders wieder da. Sie waren wieder zusammen, Jesus war bei ihnen. In der Apostelgeschichte steht: «Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen» (Apostelgeschichte 1,3)
Und dann, 40 Tage nach Ostern, segnet Jesus seine Jüngerinnen und Jünger und sie sehen mit an, wie er in den Himmel emporgehoben wird. Sie sehen ihm nach. Immer höher steigt er, immer kleiner wird er und verschwindet schliesslich.
Wieder mussten sie Jesus loslassen, ohne gefragt worden zu sein.
Sicherlich auch, ohne einverstanden gewesen zu sein.
BILD: Himmelfahrt: Eine der ältesten Darstellungen der Himmelfahrt als Efenbeinrelief, Mailand oder Rom um 400. Die sogenannte «Reidersche Tafel» – heute im Bayrischen Nationalmuseum in München. Foto Wikipedia.
Wie sich die Jüngerinnen und Jünger gefühlt haben, als sie in den Himmel sahen, weiss ich nicht. Für mich ist es anders. Ich sehe gerne hinauf. Besonders an mühsamen Tagen erinnere ich mich daran: Sieh hinauf! Sieh dir den Himmel an. Löse deine Blicke von dem mühsamen Alltag. Such die Weite des Himmels, die Schönheit des Himmels. Erinnere dich daran, Gott ist da. Er weiss um uns. Er weiss um mich. Er ist bei mir.
Der Himmel ist über uns und er ist um uns. Gott ist im Himmel und auch bei uns, denn Jesus hat das erdenschwer Irdische mit dem wolkenleichten Himmlischen zusammengebracht.
Verstehen müssen wir das nicht. Wir dürfen uns davon aber berühren lassen und tragen lassen. Der Himmel erinnert uns daran: da ist jemand, der für uns da ist, der um uns weiss. Der unser Leben umfängt und trägt in all seiner Unfertigkeit.
Neulich sagte mir jemand: Das Leben ist eine Baustelle. Man ist nie fertig. Immer ist noch etwas zu erledigen, zu planen, fertig zu stellen. Man muss noch etwas bezahlen, etwas in Ordnung bringen, man muss aufräumen. Man ist nie wirklich fertig.
Das stimmt. Das Leben ist eine Baustelle mit vielen Unfertigkeiten. Vielen Aufgaben und Pflichten. Und nicht immer geht alles glatt.
Himmelfahrt erinnert uns:
- Vergesst nicht, den Blick in den Himmel zu heben! Ihr seid nicht allein.
- Vor allem aber, vergesst nicht, euch immer wieder zu freuen. Zwischendrin immer wieder zu staunen, zu lachen, dankbar zu sein, Augenblicke des Lebens zu geniessen. Freut euch auch über halb Geschafftes, denn ihr habt etwas erreicht. Geniesst das Kleine und Feine. Wir brauchen nicht immer Alles, nicht immer das Grosse, nicht immer das Perfekte. Wir brauchen nicht den ganzen Apfelkuchen. Ein Stückchen reicht auch um glücklich zu sein.
LIED: Heaven is a wonderful place
https://www.youtube.com/watch?v=kYxJqQ6RNHY
FÜRBITTE
Jesus Christus,
wo du bist,
da ist der Himmel.
Wo du bist,
da wandeln sich die Herzen.
Wo du bist,
da ist Friede.
Öffne den Himmel
für diese Erde,
für die Menschen,
die auf dieser Erde in Angst leben,
die fliehen,
die leiden.
Bereite du ihnen ein Stück Himmel auf Erden.
Komm. Öffne den Himmel
für deine Schöpfung,
für die Jungen,
die sich um ihre Zukunft sorgen,
für die, unter Dürre und Fluten leiden,
für die, die sich am frischen Grün freuen
und Gutes tun.
Hilf du aus dem Himmel hier auf Erden.
Komm. Öffne den Himmel
für die Traurigen,
die Trauernden,
die Verlassenen.
Öffne den Himmel
für deine Gemeinde,
für die, die aufbrechen
und den Himmel im Herzen bewahren.
Öffne den Himmel
für die, die dich in allen Dingen suchen.
Komm.Jesus Christus,
wo du bist,
da ist der Himmel.
Sei in unserer Mitte
heute und morgen und alle Tage.
Amen.
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
SEGEN:
Möge Gott uns segnen im Zeichen des Regenbogens, den er in die Wolken gesetzt hat:
im Rot der flammenden Liebe;
im Orange der kindlichen Freude;
im Gelb der wärmenden Sonne,
im Grün aufkeimenden Lebens;
im Blau des weiten Himmels;
im Violett von Trost und Versöhnung.
Möge Gott unser aller gedenken nach seinem Bund mit der Erde.
Amen.
INFOS:
Herzliche Einladung am 18.05 zum ökumenischen Himmelfahrt-Gottesdienst um 10.00 Uhr im Grossmünster mit «Lutherischer Messe». Pfr. M Rüsch und Pfr. Risel
Herzliche Einladung am Sonntag, 21.05 um 10.00 Uhr in die Martin Luther Kirche zum Gottesdienst mit Taufe und anschliessendem Kirchenkaffee. Pfrin Marion Werner
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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und wünschen allen eine behütete Zeit zwischen Ostern und Pfingsten!
Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern!
Thomas Risel und Marion Werner
Zum Abschluss für alle die noch mögen
AUSKLANG: Johann Sebastian Bach (1685-1750) Kantate BWV 128 – Auf Christi Himmelfahrt allein