Luther-Gebet für Mittwoch, 18. Januar 2023:
Herzlich willkommen zum 242. Luther Abendgebet, am 18. Januar 2023.
Wir sammeln uns
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der für uns als Sohn Gottes geboren ist,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Amen.
MUSIK: Gott ist gegenwärtig. Instrumental
https://www.youtube.com/watch?v=36D_H5aODis
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt:
Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden den Gott mir schenken will.
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen freudigen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.
Mit Leid und Trauer,
mit Erschrecken über Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt,
mit grosser Sorge um das sich so schnell verändernde Klima.
Wir kommen im Vertrauen, dass du die Welt in der Hand hältst,
dass du uns hältst,
dass du mich hältst.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da.
Amen.
Losung für den 18.1.2023
«Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöst hast. (2. Mose 15,13)
«Christus hat gelitten, ein für alle Mal um der Sünder willen, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führe. (1. Petrus 3,18)
MUSIK: James Blunt «You`re Beautiful”. Du bist schön
https://www.youtube.com/watch?v=M_q82PPHduI
Gedanken: Wie schön wir doch sind!
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
als ich Studentin war, hatten wir eine Professorin für Religionspädagogik, die uns einmal, mit einem glücklichen Strahlen im Gesicht sagte: «Ihr seid so schöne junge Menschen!» Ich erinnere mich daran, wir reagierten mit 18 Jahren damals genau wie meine Konfirmanden heute mit 15 Jahren – ungläubig und nicht einverstanden. Weil jede und jeder von uns sofort an die Merkmale des eigenen Körpers dachte, mit denen man nicht zufrieden war. Damals habe ich nicht genau verstanden, wie sie uns junge Studenten so schön finden konnte. Wir waren doch alle so normal. Nichts im Vergleich zu der Schönheit, die uns die Medien vorzeigten.
Doch sie blieb dabei: sie erfreute sich an uns schönen jungen Leuten.
Heute habe ich ihr Alter von damals. Ich bin älter und hoffentlich ein wenig weiser als mit 18. Und heute sehe ich die Leute, die mir begegnen und finde in jedem und in jeder Schönheit. Manchmal sage ich es auch und ernte genau die Reaktionen von damals: Meine Falten, meine grauen Haare, meine Augen zu klein, meine Beine zu dünn, meine Muskeln zu klein, Meine Krampfadern …. Usw.
Immer denken wir an die Dinge, mit denen wir nicht zufrieden sind. Warum eigentlich? Warum fixieren wir uns darauf und reduzieren uns darauf? Warum denken wir nicht daran, was an uns gut ist, daran, was wir besonders gut können oder geschafft haben? Warum denken wir nicht daran, womit wir an uns zufrieden sind?
Jesus hat uns als Lebensregel das Wort mit auf den Weg gegeben: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Oft denke ich, an dem «Liebe dich selbst! Nimm dich selbst an!» müssen wir noch arbeiten.
Bild : Augen der Liebe
Im Psalm 139 wird darüber gesprochen, dass Gott den Menschen wie ein wunderbares Kunstwerk schafft: «Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin, wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele» (Psalm 139,13-14).
Der Mensch ist von Gott wunderbar geschaffen, und zwar nach Gottes Ebenbild, so wie es im 1. Buch Mose 1,26 steht. Im Buch Prediger 3,11 steht ein weiterer Satz, der selten gelesen wird. Da heisst es von Gott: «Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt». Nicht nur schön und wunderbar hat Gott seine Menschen gemacht, sondern ihnen auch eine Ahnung der Ewigkeit ins Herz gelegt.
Jeder Mensch ist einmalig, das sagt uns die Bibel. Das klingt zuerst einmal banal, ist aber auf den zweiten Blick sehr interessant. Schliesslich geht es nicht darum, dass meine Augen ein Unikat sind. Als gesamte Persönlichkeit bin ich ein einmaliges Paket aus Aussehen, Begabungen, erlernten Fähigkeiten, Erfahrungen und so fort. Eine Kombination, die es in dieser Form niemals gegeben hat und nie mehr geben wird.
Diese Tatsache hat es in sich, schließlich macht mich das unendlich wertvoll. Nicht nur, weil Einzelstücke immer etwas Besonderes sind. Sondern weil ich Dinge tun kann, die auf diese Weise und in dieser Kombination keiner sonst zustande bringen kann. Das heisst, ich habe meinen Mitmenschen und der Welt etwas zu geben, das niemand sonst geben kann.
Gott macht uns, jede und jeden von uns, wunderbar und einmalig mit einem bestimmten Zweck: Der Welt etwas zu geben, was niemand sonst geben kann. Mit unserer Besonderheit haben wir eine Aufgabe in dieser Welt zu erfüllen. Das macht uns schön, wunderbar und wertvoll. Das gibt unserem Leben Sinn und Zweck.
Und so wünsche ich es Ihnen allen und auch mir, dass wir es lernen uns selbst mit den liebenden Augen Gottes anzusehen. Wir werden darüber staunen und uns freuen. Möge Gott uns das schenken.
Amen
LIED: Johannes Oerding «Ungeschminkt»
https://www.youtube.com/watch?v=0qInvLja0hg
GEBET
Gott, du machst mir Mut.
Ich nehme dieses neue Jahr unter die Füße.
Ich gehe los.
Sei du da, wenn meine Schritte tastend sind.
Bleibe bei mir, wenn ich mich verliere.
Halte mich, wenn die Weite mich taumeln lässt.
Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen.
In Gedanken, Worten und Gefühlen bringen wir vor dich was unser Herz bewegt,
unseren Dank,
unsere Erleichterung,
unsere Bitte,
unsere Sorgen,
unsere Ängste,
unsere Lieben,
uns selbst.
STILLE
VATER UNSER im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
SEGEN:
Gott sei dir nahe, in allem, was dir begegnet.
Er umarme dich in Freude und Traurigkeit und lasse aus beidem Gutes wachsen.
Er schenke dir ein offenes Herz für sein Wort und alle die dich brauchen.
So segne und behüte dich der allmächtige Gott,
Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Bleibt zuversichtlich, bewahrt und gesund. Gott ist da
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Herzliche Einladung zum ökumenischen Gottesdienst
am Sonntag, 22. Januar, 10.00 Uhr im Grossmünster. In der Martin Luther Kirche findet kein Gottesdienst statt.
Festgottesdienst am 22. Januar 2023 im Grossmünster, gemeinsam mit der französisch-reformierten, der ungarischen und tschechischen Gemeinde sowie der Chiesa Evangelica (Waldensern) und der Lutherischen Gemeinde Zürich.
Mit Apéro nach dem Gottesdienst in der Kapelle der Helferei
Im Anschluss an den Gottesdienst wird auf der Empore des Grossmünsters die neugestaltete Ausstellung “Disputationen – Reformation im Kreuzfeuer” eröffnet.
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Wir danken allen, die mitbeten, mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und wünschen allen eine bewahrte Zeit in diesen winterlichen Zeiten.
Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da, auch in 2023.
MUSIK: Steffen Schlandt: Nothing Else Matters.
An der Orgel der Schwarzen Kirche in Kronstadt/Siebenbürgen/Rumänien
https://www.youtube.com/watch?v=EEJ8-nTj8Ws