Guten Abend und herzlich willkommen zum 326. Luther Abendgebet am Mittwoch, den 18. September 2024. Zeit für Gedanken, Musik und Gebet inmitten von Dankbarkeit und auch Sorgen des Lebens und der Welt.
Der Sommer ist vorbei, es kommt der Herbst.
MUSIK: «Im Herbst» Wilhelm Busch
https://www.youtube.com/watch?v=UNfeRqUuqJA
BILD: Spinne
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden, den Gott mir schenken will
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
Und so sammeln wir uns auch heute Abend:
im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Amen
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
MUSIK: Josef Myrow: Autumn Nocturne
https://www.youtube.com/watch?v=KPKAHqthYd4
GEBET
Wir beten gemeinsam:
Mitten in Hunger und Krieg feiern wir,
was verheissen ist: Fülle und Frieden
Mitten in Drangsal und Tyrannei feiern wir,
was verheissen ist: Hilfe und Freiheit
Mitten in Zweifel und Verzweiflung feiern wir,
was verheissen ist: Glauben und Hoffnung
Mitten in Furcht und Verrat feiern wir,
was verheissen ist: Freude und Treue
Mitten in Hass und Tod feiern wir,
was verheissen ist: Liebe und leben
Mitten in Sünde und Hinfälligkeit feiern wir,
was verheissen ist: Rettung und Neubeginn.
Mitten im Tod, der uns von allen Seiten umgibt,
feiern wir, was verheissen ist: durch den lebendigen Christus.
Amen
BILD: blauer Zettel
GEDANKEN: Rezept
Liebe Gemeinde,
unsere Nachbarspfarrerin hat gerade Studienurlaub nehmen dürfen. Nach 7 Jahren Dienst darf sie Zeit zum Ausruhen und zum Studieren nehmen. Für ihr Studienprojekt hat sie sich unter anderem etwas besonderes ausgedacht: mit Gemeindegliedern spazieren gehen. Ich musste schmunzeln, als sie mir das sagte. «Wenn Leute so selten zu mir in den Gottesdienst gehen, dann gehe ich zu ihnen. Ich gehe mit ihnen spazieren und wandern. Das macht man hier unter der Rigi doch gern». Das macht sie nun. Und ich bin gespannt, von welchen Erfahrungen sie berichten wird. Hoffentlich von guten Erfahrungen. Denn Bewegung, Gespräch und soziale Kontakte haben Menschen immer schon gutgetan.
Auch Jesus wusste das und hat nach der Auferstehung die Jünger am Weg nach Emmaus begleitet. Uns allen hat er das Versprechen gegeben, uns jeden Tag zu belgeiten, auf allen unseren Wegen, bis ans Ende dieser Welt.
Vor ein paar Wochen kam ein junger Mann von einem Arztbesuch heim. Es ging ihm nicht gut. Er ist an einer Depression erkrankt. Vom Arzt hatte er zwei Zettel bekommen. Der eine Zettel war ein Rezept. Der andre, war ein kleiner blauer Zettel, auf den der Psychiater 4 Worte geschrieben hatte. «Das sind» so hat er ihm erklärt, «die vier Zutaten, die es jeden Tag braucht, damit es einem gut geht». Also in gewisser Weise auch ein Rezept.
Nummer 1 auf dem blauen Zettel war die «Pflicht» – jeden Tag braucht man etwas, das man geschafft hat, so dass man abends zufrieden zurückschauen kann. Bei den meisten ist das die berufliche Tätigkeit. Im Falle von Krankheiten sind ganz kleine Errungenschaften, die man trotzdem meistert, sinnvoll und gut
Nummer 2 auf der Liste und für unser aller psychische Gesundheit wichtig ist «Bewegung». Ob ein Spaziergang oder Training, ist nicht so wichtig. Der Körper gehört dazu, wenn es einem gut gehen soll.
Nummer 3 auf der Liste «Soziale Kontakte». Wer nur für sich allein ist, wird langfristig leiden. Sicherlich braucht man manchmal Ruhe und Zeiten, wo man allein ist und ungestört. Allgemein aber, brauchen wir Menschen den Austausch mit anderen, sonst geht es uns nicht gut.
Als Nummer 4 auf der Liste stand das «reine Vergnügen». Also täglich etwas, was Spass macht und erfreut.
Dieser blaue Zettel mit den 4 Worten geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich versuche nun selber diese vier Zutaten in meinen Tagesablauf einzubauen. Ich versuche aber auch Menschen in meinem Umfeld darin zu unterstützen, dass sie diese vier Zutaten in ihren Alltag aufnehmen.
Deswegen finde ich die Idee der Nachbarspfarrerin sehr schön. Deswegen ist es wichtig, dass wir in der Gemeinde auch Ausflüge machen, Konfirmanden, Familien, Senioren, Erwachsene. Miteinander unterwegs sein, sich austauschen und etwas Schönes erleben, das tut uns gut. Es sind die Inseln, die wir in unserem Alltag brauchen, auch in unserem Gemeindealltag.
Begleitet sind wir in alledem von dem Versprechen Jesu: «Siehe ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende dieser Welt»
Amen
MUSIK: Geh unter der Gnade
https://www.youtube.com/watch?v=2PBuuWl8XY8
FÜRBITTE
Du Gott des Lebens,
unser Ziel und unsere Hoffnung,
du Trost und Liebe in unruhigen Zeiten.
Vor dich bringen wir
unsere Sorgen,
unser Betroffenheit,
unsere Angst,
unsere Trauer,
unser Glück.
Wir bitten:
Erbarme dich und
schenke neues Leben.
Wir lieben den Frieden
und sorgen uns um die Menschen,
die im Krieg leben,
die Tag für Tag und Nacht für Nacht in Angst leben,
deren Kinder verletzt sind,
die hungern und
die ihre Zukunft verlieren.
Wir sorgen uns um die Menschen,
die sich ein Leben ohne Drohnen wünschen,
ohne Raketen,
ohne Gewalt,
ohne Hunger.
Wir wünschen ihnen Frieden.
Wir bitten:
Erbarme dich und
schenke neues Leben.
Wir lieben deine Schöpfung
und zerstören sie zugleich.
Wir hören,
dass Menschen in den Fluten gestorben sind.
Wir sehen Bilder
von Regen und brechenden Dämmen,
von getöteten Tieren, verwüsteten Landschaften
und zerstörten Häusern.
Wir sorgen uns um die Menschen,
die alles verloren haben.
Wir fürchten die Folgen des Klimawandels.
Wir wünschen unseren Kindern
ein Leben ohne Stürme, Fluten
und ansteigende Meere.
Wir wünschen ihnen Segen
für Saat und Ernte,
Frost und Hitze.
Wir bitten:
Erbarme dich und
schenke neues Leben.
Wir wünschen uns Barmherzigkeit
für die Kranken,
die Trauernden,
für unsere Freunde und für die,
die es uns schwer machen.
Wir bitten:
Erbarme dich und
schenke neues Leben.
In der Stille bringen wir das vor dich, was unser Herz bewegt
VATERUNSER
im Himmel geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
SEGEN
Der Herr segne und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,
der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.
Bleibt zuversichtlich, denn Gott ist da.
Amen
BILD: Pilz Gemeindebrief
VERABSCHIEDUNG:
Für Donnerstag, 19. September, lädt das Forum «Gemeinsam älter werden» zu einem Ausflug nach Wohlen ins Schweizer Strohmuseum ein. Wir bitten um Anmeldung im Sekretariat.
Herzliche Einladung zum Gottesdienst am Sonntag, den 22. September in der Martin Luther Kirche um 10.00 Uhr mit Pfr. Fischer.
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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und wünschen allen noch behütete, Herbsttage!
Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern!
Marion Werner und Thomas Risel
MUSIK: Der Mond ist aufgegangen – Klavier
https://www.youtube.com/watch?v=f0S_os6EDk8