Herzlich willkommen zu unserem (190.) Abendgebet in der Mitte der Woche.

Wir sammeln uns im Namen Gottes,

des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

Diese Zeit und auch die Gottesdienste sind immer noch anders.

Gott bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr wollen wir uns zum Gebet sammeln.             

Am Sonntag um 10.00 Uhr.

 

SICH BEREIT MACHEN

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze.

Ich lasse mich von ihrem Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

 

GEBET                                                                                         

Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist

mit Schwestern und Brüdern,

mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von Zuhause dabei.

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen in der Wochenmitte.

Wir machen uns bewusst, Gott ist da. 

 

Alles beginnt mit der Sehnsucht,

immer ist im Herzen Raum für mehr,

für Schöneres, für Größeres.

Fing nicht auch deine Menschwerdung, Gott,

mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?

So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,

dich zu suchen,

und lass sie damit enden,

dich gefunden zu haben.

Amen

 

Wir LAUSCHEN oder SINGEN: Abend wird es wieder

https://www.youtube.com/watch?v=twnTUp63kSw

 

MEDITAITON

Liebe Gemeinde,

heute möchte ich Sie und Euch einladen, mit mir den Psalm 131 zu lesen. Er ist sehr kurz und trägt den schönen Titel „Mit Gott in Frieden“

 

1.Von David, ein Wallfahrtslied.

HERR, mein Herz ist nicht hoffärtig, und meine Augen sind nicht stolz. Ich gehe nicht um mit großen Dingen, die mir zu wunderbar sind.

2 Ja, ich ließ meine Seele still und ruhig werden; wie ein kleines Kind bei seiner Mutter, wie ein kleines Kind, so ist meine Seele in mir.

3 Israel, hoffe auf den HERRN von nun an bis in Ewigkeit!

Amen

 

Eine Besonderheit dieses Psalms ist die Tatsache, dass er in der Bibel unter dem Titel „Von David, ein Wallfahrtslied“ aufgeführt wird, die Forschung aber zu dem Schluss gekommen ist, dass dieses kurze Gebet von einer Frau stammt.

 Das Gebet nimmt die Erfahrung einer Mutter auf, die merkt, wie rundum zufrieden und ruhig ihr Kind ist, nachdem es gestillt wurde. Und sie vergleicht damit ihre eigene Erfahrung mit Gott, wie gut es ihr tut, wenn sie ihre eigenen privaten und ruhigen Augenblicke mit Gott hat. Sie betet: „wie ein gestilltes Kind bei seiner Mutter, so ist meine Seele in mir“ (Psalm 131.2). Ich kann mir gut vorstellen, wie es ist, wenn die Seele ruhig und zufrieden wie ein gestilltes Kind ist. Da schwingt für mich was von „satt und geborgen sein“ und „gehalten werden“ mit. Das verbinde auch ich mit Gott.

Aber leider lässt sich das Gefühl des inneren Friedens und der Geborgenheit nicht auf Knopfdruck herstellen.

Die Beterin des Psalms 131 zeigt zwei Wege auf, wie man zur Seelenruhe finden kann:

  1. Sie sagt: «Mein Herz ist nicht hoffärtig», also mein Herz überhebt sich nicht. Mit dem Herz meint die Bibel nicht die Gefühle, also die emotionale Ebene, die wir heute damit verbinden, sondern es geht um den Verstand. Mit dem Herz wird im Alten Testament geplant, gedacht und geurteilt. «Mein Herz überhebt sich nicht» – das heisst für mich: ich soll mir nicht zu viel vornehmen an einem Tag, sonst bin ich abends immer frustriert, weil ich nie alles schaffen kann. «Mein Herz überhebt sich nicht» heisst: ich sollte mit Mass planen und auch mal eine Pause einplanen. Einen Moment der Ruhe für mich, wo ich nichts leisten muss, sondern mein Gedankenkarussel einen Moment anhalte, das Fenster öffne, tief einatme.
  2. Und ein Zweites kann helfen, dass es innerlich ruhiger wird. Unsere Beterin schreibt: «meine Augen sind nicht stolz». Anders übersetzt könnte man sagen «nicht hochmütig blicken meine Augen». Hier geht es um meine Beziehung zu mir und zu andern. Die betende Frau erinnert daran: ich habe Grenzen und ich mache Fehler. Ich kann nicht immer alles wissen und auch nicht immer alles besser wissen als andere. Andere Menschen haben ihre Gedankengänge und ihre Erfahrungen, die sie zu bestimmten Einstellungen geführt haben. Ebenso ist das bei mir auch. Ein hochmütiger Blick ist daher nicht angesagt. Aber es gibt auch viel Gutes an mir. Und es ist viel Gutes an den Menschen, mit denen ich zusammenlebe. So ein ehrlicher und zugleich liebevoller Blick auf sich selbst, aber auch auf die anderen, kann guttun.

„Mein Herz überhebt sich nicht“ und „meine Augen blicken nicht hochmütig“ – der eigene Gedanken- und Gefühlswelt nicht einen zu hohen Stellenwert geben, sondern sich als Teil einer Gemeinschaft von Menschen zu wissen, denen es ähnlich geht wir mir. UND sich Momente der Ruhe zu gönnen, sich der Stille auszusetzen. Denn die Stille gibt mir Kraft für den Alltag. Und sie ist für mich eine Zeit, in der ich etwas von Gott spüren kann. Das ist der weise Rat des Psalms 131.

Vielleicht probieren wir das ja mal aus.

Amen

 Wir LAUSCHEN und finden Ruhe: George Thalben-Ball: Elegy.

Alison Balsom an der Trompete

https://www.youtube.com/watch?v=zCGYOTekuOc&list=PLp5jnMa3SAtz5NtGxiXAxpqHlcfrb8nZu&index=6

 

 FÜRBITTE

Im Grau dieser Tage scheint dein Licht auf,
Jesus Christus.
In den Sorgen dieser Tage bist du für uns da.
Scheine in diese Welt
und in die Herzen der Mächtigen.
Leite ihre Gedanken und Pläne,
damit sie den Frieden suchen.
Leite du uns alle durch deinen Heiligen Geist, die wir täglich Entscheidungen treffen und Worte sprechen, die nicht nur unser Leben berühren. Hilf uns zum Frieden und zum Miteinander.

 Scheine in diese Welt
und in die Krankenzimmer.
Heile und rette, damit die Schmerzen enden und
die Freude am Leben zurückkehrt.

Stärke alle, die im Dienst an den Kranken und Hilfsbedürftigen ihre Arbeit tun.

Schenk ihnen Kraft, Durchhaltevermögen, Augenblicke der Wertschätzung. Segne sie und ihre Familien.

Scheine in diese Welt
und tröste die Trauernden.
Segne ihre Erinnerungen
und gib ihnen Halt,
damit die Tränen versiegen
und die Liebe siegt.

Scheine in diese Welt
und auf das Leben aller, die in Not sind und Not leiden.

Überall auf der Welt.

Tröste sie, stärke sie, schenke ihnen Hilfe und Hoffnung

Und zeige uns, wo und wie wir andren Menschen helfen können.

In der STILLE bringen wir vor dich, was uns heute wichtig ist.

 VATER UNSER im Himmel

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

SEGEN

Der Herr segne dich und mache die Wege hell, die er dich führt.
Er lasse dich seine Nähe spüren, wenn du dich ängstigst,
und öffne deine Augen und dein Herz für die Freude
und für die Menschen, die er dir schenkt.

Geht zuversichtlich in die Nacht. Denn Gott ist da

 

Wir Lauschen: Alison Balsom an der Trompete

https://www.youtube.com/watch?v=Q3OqvUOd-MU