Herzlich willkommen zum 263. Luther Abendgebet am 21. Juni 2023. Heute ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Sommersonnenwende. Die Mitte des Jahres. Wir sind eingeladen Rückblick zu halten auf die erste Hälfte des Jahres und auch Ausblick zu halten.
Und so sammeln wir uns auch heute Abend:
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der versprochen hat, uns täglich zu begleiten,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.
Amen.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Der Wochenspruch, der uns diese Woche begleiten soll, steht bei Matthäus im 11 Kapitel: Jesus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Wir hören diese biblischen Worte von Händel vertont in der Arie des Messias-Oratoriums «Er weidet seine Herde»
Musik: «Er weidet seine Herde» Händel
Messias – Er weidet seine Herde (Judith Spiesser, Sopran) – YouTube
BILD: Wochenspruch
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt:
Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Immer Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden, den Gott mir schenken will
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.
Mit Sorgen, mit Leid und Erschrecken
über die Auswirkungen der Klimaerwärmung, Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt,
wir kommen auch mit Dank für so viele kleine Dinge, die uns erfreuen und guttun,
die so selbstverständlich funktionieren in unserem Leben.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da.
Amen.
BILD: Abendstimmung 1
Auf der Höhe des Jahres ruft ein Lied uns auf die Mitte zu bedenken. Das Jahr steht auf der Höhe. Geschrieben wurde der Text von Detlev Block, dem Vater des jetzigen Pfarrers Block am Fraumünster.
Das Jahr steht auf der Höhe, die große Waage ruht. |
Kaum ist der Tag am längsten, wächst wiederum die Nacht. |
Das Jahr lehrt Abschied nehmen schon jetzt zur halben Zeit. |
LIED: Das Jahr steht auf der Höhe
Das Jahr steht auf der Höhe (GL 465) – YouTube
Rückblick:
Dieses Lebensjahr habe ich von Gott empfangen.
Die erste Hälfte ist bereits gelebt.
Ich bin erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht.
So schnell…
Ich lege das Jahr sanft in Gottes Hans zurück, mit allem was heute gewesen ist.
Ich gehe das Halbjahr in Gedanken entlang:
Was habe ich alles erlebt?
Was habe ich geschafft und geleistet? Was ist mir gelungen? Worauf bin ich stolz?
Was konnte ich nicht so zu Ende bringen, wie ich es gerne gewollt hätte?
Was habe ich versäumt? Was habe ich gar nicht geschafft? Wo habe ich das Gefühl versagt zu haben?
Was hat mich glücklich gemacht? Ich hole die Bilder und Gefühle in mein Bewusstsein.
Wofür bin ich dankbar? Was hat mich gefreut?
Welche Menschen haben mich begleitet? Welchen Menschen bin ich begegnet?
Ich bin dankbar für Freunde und Familie. Für Menschen, die ich liebe und die mich lieben. Menschen, die mich so annehmen, wie ich bin.
Was liegt mir am Herzen und macht mir Sorgen? Wovor habe ich Angst?
Gott, du kennst meine Gedanken.
Ich bringe sie alle in meinem Dank und in meiner Bitte vor dich.
Und wo ich schuldig geworden bin in Gedanken, Worten und Taten,
bitte ich dich: Vergib du mir, Herr.
Wandle in Segen, was hinter mir und was vor mir liegt.
Amen.
MUSIK: «Meine Zeit steht in deinen Händen»
Meine zeit steht in deinen Händen – YouTube
Am 24. Juni ist Johannistag. Der Tag erinnert an die Geburt und das Leben von Johannes dem Täufer. Johannes war furchtlos und treu. Der Wegbereiter von Jesus.
Seine Eltern, der Priester Zacharias und Elisabeth sind bereits betagt und haben keine Kinder. Elisabeth ist unfruchtbar, so heisst es zunächst.
Als Zacharias seinen Dienst im Tempel versieht, erscheint ihm der Engel Gabriel. Gabriel kündigt an, dass Elisabeth einen Sohn zur Welt bringen wird. Dieser soll den Namen Johannes bekommen. Zacharias zweifelt an den Worten des Engels und weist auf das hohe Alter hin.
Gabriel erwidert: «Du wirst stumm werden und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird». Und so kommt es. Zacharias wird stumm und als er vor den Tempel tritt, um das wartende Volk zu segnen, kann er nicht mehr sprechen, nur noch seine Hände erheben.
Elisabet erlebt während ihrer Schwangerschaft mit Johannes einen sehr besonderen Augenblick. Als ihre Verwandte Maria sie besucht, die Mutter von Jesus, die selbst schwanger war, da hüpft der ungeborene Johannes in ihrem Bauch vor Freude. So erzählt die Bibel. Johannes wird, so nimmt man an, ungefähr ein halbes Jahr vor Jesus geboren.
Acht Tage nach der Geburt kommen die Verwandten, um das Fest der Beschneidung und Namengebung zu feiern. Der Tradition gemäss wollen sie das Kind nach dem Vater Zacharias nennen. Doch Elisabeth sagt: «Er soll Johannes heissen». Zacharias bestätigt das und schreibt auf eine Tafel: Johannes, Gott ist gnädig. Auf einmal kann er wieder sprechen und lobt Gott überschwänglich.
Furchtlos und treu kann Johannes beschrieben werden. Furchtlos den andern Menschen gegenüber. Er schert sich nicht darum, was andere von ihm denken und spricht ohne Furcht Fehler an. «Er wird gross sein vor Gott», hatte Gabriel gesagt. Er wird viele Männer und Frauen aus dem Volk zu Gott bringen. Und das tat Johannes auch. Er lebte in der Wüste. Er trug ein Gewand aus Kamelhaaren, ass Heuschrecken und wilden Honig und Johannesbrot, trank keinen starken Getränken. Er rüttelt die Leute wach mit seiner Rede. Er drängt sie zur Umkehr von ihren Wegen. Er tauft alle, die auf ihn hören, mit Wasser. Es ist das Zeichen der Vergebung.
Doch er erregt Anstoss, als er den Lebenswandel des Königs Herodes kritisiert. Dieser lässt ihn ins Gefängnis werden und anschliessend ermorden.
Treu ist Johannes Gott gegenüber und dem gegenüber, der nach ihm kommt. Jesus lässt sich von Johannes im Jordan taufen. Als Johannes im Gefängnis sitzt, vergewissert er sich noch einmal: «Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?» lässt er Jesus fragen. «4 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: 5 Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; 6 und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.
7 Als die Jünger des Johannes fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was wolltet ihr sehen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das vom Wind bewegt wird? 8 Oder was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Menschen in weichen Kleidern? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. 9 Oder was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. 10 Dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.« 11 Wahrlich, ich sage euch: Unter allen, die von einer Frau geboren sind, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der Täufer» (Matthäus 11)
So erinnert der kirchliche Kalender am 24 Juni an Johannes den Täufer, den furchtlosen und treuen Mann Gottes.
Nicht nur die Kirche erinnert an Johannes, sondern auch Dinge, die nach ihm benannt wurden: Johannisbeeren, Johanniswürmchen, die in der Nach glühen, Johannisbrotbaum und schliesslich das Johanniskraut (es stärkt die Lichtempfindlichkeit und hilft gegen Traurigkeit).
Wir sehen die Bilder dazu und lassen uns in diesem Monat bei ihrem Anblick in unserem Alltag an Johannes erinnern.
DATEI: Bilder zu Johannes
GEBET
Ewiger Gott,
die Zeit ist in deinen Händen.
Für uns vergehen die Jahre und Monate,
du bist ewig.
Für uns wächst das Licht und nimmt wieder ab.
Du bist das Licht, du bist der Ursprung des Lebens.
Bleib mit deinem Licht
bei unseren Kindern und beschütze sie.
Bleib mit deinem Licht
bei den Kranken und lass sie gesunden.
Bleib mit deinem Licht
bei den Reisenden und bewahre sie vor Unfällen.
Du bist das Licht, du bist das Ziel unseres Lebens.
Bleib mit deinem Licht
bei allen, die mit ihrer Arbeit für unsere Nahrung sorgen.
Segne sie.
Bleib mit deinem Licht,
bei denen, die sich um die Bewahrung der Schöpfung bemühen.
Ermutige sie.
Bleib mit deinem Licht
bei allen, die mit ihren Entscheidungen das Leben vieler bestimmen.
Leite sie.
Du bist das Licht, du bist die Quelle des Lebens.
Bleib mit deinem Licht
bei deiner Gemeinde,
bei allen, die zu uns gehören.
Segne deine Welt im Wechsel der Zeiten.
durch Jesus Christus.
STILLE
VATER UNSER im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
SEGEN (die Hände evtl. zu einem Segenskörbchen falten)
Empfangt den Segen Gottes
Ein Segen zu Johannis (24.6.), zur Lebensfülle
Unser Leben
möge mehr sein als Gleichförmigkeit.
Mehr als Arbeit, Essen und Schlafen.
Es möge auch den Höhepunkt kennen
und den Kontrast,
die Heiterkeit, den Tanz und den Glanz.
Unser Leben
möge mehr sein als Gewohnheit.
Mehr als Anpassung und Mittelmass.
Es möge auch die Ausnahme in ihm wohnen
und das Abenteuer
das Verlangen und die Ergriffenheit.
Unser Leben
möge mehr sein als Oberfläche,
Mehr als Tempo, Spass und Geplauder.
Es möge auch das Geheimnis bergen
und die Tiefe,
das Staunen und die Dankbarkeit.
Unser Leben
möge gesegnet sein.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
MITTEILUNGEN:
Herzlich laden wir am Sonntag um 10.00 Uhr zum Gottesdienst in unsere Martin Luther Kirche ein. Pfarrer Thomas Fischer wird den Gottesdienst gestalten. Wir freunden uns auf Ihr Kommen.
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Wir danken allen, die mit uns unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft.
Bleiben wir zuversichtlich, denn Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern.
Marion Werner mit Thomas Risel
Wir LAUSCHEN: Harfe Solo «Purple Flower»
https://www.youtube.com/watch?v=U8ZNT2d7DsI