Herzlich willkommen zu unserem (195.) Luther-Gebet.

Heute sammeln wir uns und beten für den Frieden,

der in dieser Welt und besonders in Europa so bedroht ist.

 

Wir sammeln uns im Namen Gottes,

des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

Diese Zeit und auch die Gottesdienste sind immer noch anders.

Gott bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr wollen wir uns zum Gebet sammeln.             

Am Sonntag um 10.00 Uhr.

 

SICH BEREIT MACHEN

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze.

Ich lasse mich von ihrem Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

GEBET                                                                                         

Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist

mit Schwestern und Brüdern,

mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von Zuhause dabei.

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen in der Wochenmitte.

Wir machen uns bewusst, Gott ist da.

Amen

 

Wir LAUSCHEN oder SINGEN: Frieden, Frieden, hinterlasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euer Herz verzage nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=hgBX4K9MJOU

 

 

“Nie wieder Krieg!” Das haben viele aus der älteren Generation gesagt, die den zweiten Weltkrieg miterlebt haben. Und doch droht wieder Krieg in Europa.

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!“, sagten 1948 die Gründungsmitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen in Amsterdam. 

Heute Abend lade ich ein, dass wir uns alle miteinander verbinden, um gemeinsam für Frieden zu beten.  Mit Gedanken und Herzen bitten wir um Gottes Beistand für die Menschen, die Angst vor Krieg haben, unter Gewalt leiden und sich nach Frieden sehnen. Möge Gott die Herzen der Mächtigen für seinen Frieden öffnen.

 

Wir kommen zu dir und bitten Gott:

Pflanze deine Gedanken des Friedens ein in die Köpfe der Mächtigen.

In die Herzen derer, die jetzt um Frieden verhandeln.

Gib Hoffnung und Zukunft.

Und klaren Verstand.

Damit Friede sich ausbreitet.

Dort in der Ukraine und hier bei uns.

Amen

Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein

 Aber… 14 000 Todesopfer hat der acht Jahre dauernde Krieg im Osten der Ukraine schon gefordert. 1,7 Millionen Menschen haben ihre Heimat verloren und sind geflohen. 2,9 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Verpflegung der Menschen im Osten der Ukraine ist schwierig. Die Menschen leiden. Manche Dörfer im Osten sind entvölkert. Die Jungen sind weg. In manchen Dörfern ist der jüngste Bewohner 60. Was soll aus Kindern und Jugendlichen der Region werden, die seit acht Jahren mit dem Krieg aufwachsen? Eine verlorene Generation? Und nun kommt die eskalierende Kriegsgefahr … Was sind mögliche Szenarien?

 

Der Chef der ukrainischen Caritas beschreibt es so:

Erstens – es bleibt bei der im Osten „eingefrorenen latenten lokalen Kriegsgefahr“.

Zweitens – es kommt zu regional begrenzten kriegerischen Handlungen – mit Folgen für ca. vier Millionen Menschen, die ihre Wohnungen verlassen müssen.

Drittens – es gibt erweiterte kriegerische Handlungen mit Folgen für ca. acht Millionen Menschen.

Viertens – es kommt zur kompletten Invasion der Ukraine, mit brutalen Folgen für ganz Europa und der Destabilisierungen aller politischen Systeme. Polen, die Slowakei, Ungarn – sie werden die Migrationsströme nicht aufhalten können, wenn sich Menschen bedroht fühlen.

 

Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein

 

Erzbischof Brauer aus Moskau schreibt: „Ich bin zutiefst besorgt darüber, was sich um mein Land abspielt. Und ich bin nicht weniger verwirrt über den Stand der Beziehungen zwischen Ländern und Völkern, die mir gleichermaßen am Herzen liegen, verwandt und lieb sind. Besonders erschreckend sind die neusten Signale eines möglichen Krieges … In diesem Moment verstummt alles in mir und an die Stelle tritt nur eines: Herr, erbarme dich!

Herr, erbarme dich! Bewahre uns vor politischer Willkür, vor der Macht des Bösen und vor Blutvergießen. Bewahre uns trotz aller Spannungen in der Einheit deines Geistes».

 

Wir LAUSCHEN oder SINGEN «Aus tiefer Not schrei ich zu dir»

https://www.youtube.com/watch?v=I2CvwACbYxU

 

Wir beten mit Worten, zusammengestellt aus Gebeten der lutherischen Kirche in Russland und der orthodoxen Kirche in der Ukraine.

 

Großer Gott – Du weißt, wie klein unsere Kräfte sind,

um dem Machtmissbrauch, der Korruption und der Gewalt standzuhalten.

Sieh herab mit deinem barmherzigen Auge auf das Leid und die Klagen derer,

die unter dem Krieg im Osten der Ukraine leiden

und auf alle die, die sich vor einem größeren Krieg fürchten.

Befreie uns von den Nöten, die der Krieg mit sich bringt.

Die, die ein Haus verloren haben, lass wieder ein Zuhause finden,

gib den Hungernden zu essen, tröste die Weinenden,

vereine die Getrennten.

Mache uns zu Werkzeugen deiner Gerechtigkeit und zu deinem Frieden

und rüste uns mit allem Notwendigen für deinen Dienst an unseren Mitmenschen aus.

Wir haben Angst vor einem Krieg, der so viel Leid bringen wird – Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa.

Wir beten für all die Verantwortlichen in Russland, der Ukraine, Belarus, den USA und der EU,

dass sie Wege aus der Eskalation der Kriegsrhetorik finden.

Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind

und lass uns zurückkehren zur Erkenntnis deiner Weisheit.

Stärke vor allem unseren Glauben,

belebe unsere Hoffnung und lehre uns zu lieben.

Bewahre uns vor der Willkür der Mächtigen dieser Welt

und bringe sie zur Erkenntnis ihrer Grenzen.

 Segne uns mit deinem Frieden,

Amen

 

Wir SINGEN oder LAUSCHEN «Verleih und Frieden gnädiglich»

https://www.youtube.com/watch?v=yRfb_ULr3iI

 „Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten. Es ist ja doch kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott, alleine.“ Als Luther dieses Lied übersetzte und die Melodie dazu komponierte, tobte in Europa Krieg und Luther befürchtete mit vielen anderen, dass er auch in Europas Mitte, nach Sachsen herüber schwappen könnte: „Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unseren Zeiten.“ Dieses Lied und Herzensgebet hat seit damals viele Menschen in sehr bedrückenden und angstvollen Zeiten begleitet. Es belgleitet uns im Gottesdienst als Bitte und Ruf, als Herzensgebet: «Verleih und Frieden». Im lateinischen Original steht «Gib und Frieden». Luther übersetzte «verleih» – denn Frieden ist nie ein Besitz, sondern immer wieder eine Leihgabe Gottes an uns. So bitten wir, er möge uns seinen Frieden leihen für unser Leben und in unserer Zeit.

«Ach Gott, wie sehr wir uns das wünschen:

Dass du etwas tust.

Damit Friede sich ausbreitet.

Und Menschen leben können.

Unbeschwert und voller Freude

Ohne Angst vor Bomben und Granaten

Vor Diktatoren und Unterdrückern.

Amen

Wir LAUSCHEN Verleih uns Frieden gnädiglich in der modernen Variante von Mathias Nagel

https://www.youtube.com/watch?v=tg5BWAVdU3I

 

GEBET

Was denkst du, Gott,
über das, was geschieht.
Da in der Ukraine. Von Russland bedroht.
Du hast Gedanken des Friedens.
So sagt es die Bibel. (Jeremia 29,11)
Aber jetzt droht Krieg.
Und wir machen uns Sorgen

Und wir haben Angst.
Zu viel Bosheit und Sturheit.
Hass und Hetze.
Da wird einem schwindelig.
Wo gibt es Halt?

Wir kommen zu dir und bitten dich, Gott:

 Verleih uns Frieden, gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
Denn du, unser Gott, alleine.

 In der Stille bringen wir vor dich, was uns persönlich wichtig ist.

 VATER UNSER im Himmel

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

SEGEN

Der Herr segne und behüte dich,

der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,

der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.

Bleibt zuversichtlich, denn Gott ist da.

Amen

 

Wir LAUSCHEN Yiruma: Hope

https://www.youtube.com/watch?v=0n-VY5tLVUI