Herzlich willkommen zum 213. Luther Abendgebet am 19. Juni 2022.

 

Wir sammeln uns im Namen Gottes,

der uns zur Gemeinschaft ruft,

im Namen Christi, der mit uns Gemeinschaft lebt,

im Namen des Heiligen Geistes, der unsere Gemeinschaft stärkt. Amen

 

Diese Zeit ist anders, voller Sorgen und Bedrohungen,

und noch ist weiterhin Krieg in Europa.

Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr wollen wir uns zum Gebet sammeln.

Am Sonntag um 10.00 Uhr.

 

SICH BEREIT MACHEN.

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.

Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

GEBET                                                                                        

Ewiger Gott, ich bin hier.

Wir sind hier.

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern,

mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei,

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.

Mit dem Leid und der Ohnmacht, die viele von uns empfinden.

Wir machen uns bewusst, du Gott bist da.

 

Mein Gott,

Unter deinem Schutz habe ich diesen Tag verbracht.

Ich danke dir für alles, was du mir hast gelingen lassen.

Wandle zum Guten, was durch meine Hand verdorben ist.

Umgib mich von allen Seiten und halt deine schützende Hand über mir.

Ich danke dir, dass meine unruhigen Tage in dir Ruhe finden.

Sprich du zu mir in der Stille.

In dir ist mein Leben, in dir meine Stärke,

du führst und leitest mich.

Amen

 MUSIK: Wir lauschen aus der Kantate: “Ihr Menschen, rühmet Gottes Liebe” (BWV 167) das Duett “Gottes Wort, das trüget nicht”. 

https://www.youtube.com/watch?v=0oTAiR7HD3U

 

MEDITATION: Auf Gott sehen

«Gottes Wort, das trüget nicht. Es geschieht, was er verspricht» so hörten wir Sopran und Alt singen, begleitet von einer Oboe da caccia. Die Arie und die dazugehörige Kantate «Ihr Menschen, rühmet Gottes Liebe» von Johann Sebastian Bach erklangen letzten Samstag in der Augustinerkirche Zürich im Rahmen unseres Bach-Projektes.

 Gottes Wort, das trüget nicht. Es geschieht, was er verspricht.

Was verspricht Gott uns für diese so bewegten und bewegenden Lebenszeiten?

 Im Buch des Propheten Jesaja finden heisst es im 43 Kapitel:

 Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat:

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;

ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

2 Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein,

 und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen.

Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen,

und die Flamme wird dich nicht versengen.

3 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland.

4 Weil du wertvoll bist in meinen Augen und herrlich und weil ich dich lieb habe,

5 So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir.

So weit die Worte des Jesajabuches.

 Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir in allen Stürmen und Flammen, die du während deiner Lebenszeit durchqueren musst. Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir, weil ich dich liebe und weil du in meinen Augen wertvoll bist.

Das ist Gottes Versprechen an uns.

Das grösste Teil des Lebens besteht aus Alltag, aus Stress, aus Mühe und Aufwand. Natürlich gibt es auch die schönen und guten und leichten Zeiten. Aber eben auch die sehr dunklen Zeiten. All das gehört zum Leben eines Menschen, zum Leben jedes Menschen hinzu. Und Gott verspricht, uns zu begleiten in den Höhen und Tiefen des Lebens. Er wendet nicht alles Schwere und Leidvolle ab. Das ist für uns schwer zu verstehen. Und wir bekommen auch nicht immer eine Antwort auf das: Warum? Warum lässt Gott das zu?

 Was wir bekommen, ist das Versprechen Gottes uns helfend zu begleiten.

 

Bild: «Petrus auf dem Meer» – Philipp Otto Runge 1807

Wie uns dieses Versprechen Gottes im Alltag begleitet und begleiten kann, das zeigt die Geschichte von Petrus, der übers Wasser läuft in Matthäus 14.

 22 Und alsbald drängte Jesus die Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm ans andere Ufer zu fahren, bis er das Volk gehen ließe. 23 Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten. Und am Abend war er dort allein. 24 Das Boot aber war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen. 25 Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem Meer. 26 Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht. 27 Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht! 28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. 29 Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. 30 Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich! 31 Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? 32 Und sie stiegen in das Boot und der Wind legte sich. 33 Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!

 Oft erinnere ich mich in der letzten Zeit an diese Geschichte. Denn wie gefährliche dunkle Wellen erheben sich die Sorgen der Welt um unser Leben. Und Petrus – zuerst sieht er nur auf Jesus. Nicht auf die grossen Wellen. Er richtet seine Augen ganz auf seinen Herrn und vertraut darauf, dass er mit Jesus auch auf dem Wasser und durch die Sturmwellen sicher gehen kann.

Das schafft er auch am Anfang.

Je mehr er sich dann aber dem Wind, dem kalten Wasser, der Höhe der Wellen zuwendet und weg sieht von Jesus, fängt er an inmitten des bedrohlichen Sturms zu sinken.

Zum Glück eilt Jesus ihm zu Hilfe und rettet ihn.

Wohin richten wir unsere Aufmerksamkeit in diesen Zeiten? Nur auf die Probleme oder auch auf Gott?

 In einer modernen und als Gebet geschriebenen Vertonung dieser Geschichte heisst es:

 Gott, Du lässt mich übers Wasser gehen

Im Unbekannten schwankt mein Fuß

Dich werde ich im Geheimnis finden

Und in den dunklen Tiefen des Ozeans

wird mein Glaube erstarken

 Refrain:

Und ich will Deinen Namen rufen

und über den Wellen auf Dich seh’n

wenn die Wogen des Ozeans steigen

werd‘ ich ruh‘n in Deinen Armen

denn ich bin Dein, und Du bist mein

 

In tiefsten Tiefen find‘ ich Gnade

und Deine Hand gibt mir Geleit

wo ich vor Angst und Schwachheit falle

hebst Du mich auf, gibst mir den Halt

 

Heilger Geist, ich will Dir grenzenlos vertrauen

Lass mich über Wasser laufen

Wohin Du mich auch sendest

Führ‘ mich tiefer als ich je selber gehen könnte

In die Gegenwart des Retters,

da wird mein Glaube erstarken x4

 

Refrain:

Und ich will Deinen Namen rufen

und über den Wellen auf Dich seh’n

wenn die Wogen des Ozeans steigen

werd‘ ich ruh‘n in Deinen Armen

denn ich bin Dein, (und Du bist mein x2)

 Amen.

 

Wir hören nun das Lied, das den Namen «Oceans» trägt, gesungen von der australischen Gruppe Hillsong United, die den Song geschrieben hat. Sie haben dieses Video auf dem See Genezareth gedreht, wo die Geschichte des sinkenden Petrus stattgefunden haben soll.

MUSIK Wir lauschen: “Oceans” Hillsong United

https://www.youtube.com/watch?v=M9GcyHpptMk

FÜRBITTE

Ewiger Gott,
du gibst deine Schöpfung nicht verloren.

Wir bitten dich für die,
die sich verirrt haben
in Ratlosigkeit und Kälte;
für die,
die sich verstrickt haben
in Schuld und Selbstbezogenheit;
für die,
die sich selbst verloren haben
in Angst und Verzweiflung.
Du suchst die,
die verloren gegangen sind.
Mache dich auf, du Ewiger,
und hole sie in deine Liebe.
Erbarme dich.

 

Wir bitten dich für die,
die eingesperrt sind
in Lagern und Gefängnissen;
für die,
die dem Krieg ausgeliefert sind und
der Willkür anderer Menschen,
für die,
die zu schwach sind
vor Hunger und Krankheit.
Du suchst die,
die verschwunden sind.
Mache dich auf, du Ewiger,
und rette sie mit deiner Gerechtigkeit.
Erbarme dich.

 

Wir bitten dich für die,
die an dir festhalten,
im Glück;
für die,
die dir vertrauen trotz Not und Gefahr;
für die,
die dich suchen in aller Welt.
Du findest uns und gibst uns nicht preis.
Mache dich auf.
Komm uns entgegen,
feiere mit uns und unseren Kindern.
Feiere mit allen, die zu dir gehören,
das Fest deiner Liebe.
Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn und unseren Bruder.

 

Was mir persönlich wichtig ist, bringe ich in der Stille vor dich.

Meine Sorge

Meine Angst

Meinen Ärger

Meinen Dank

Meine Lieben

Mich selbst

 

Danke, dass du für mich da bist Gott

 

Vater unser im Himmel geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.   Amen.

 

SEGEN: Empfangt den Segen Gottes

Gottes Segen sei mit dir
auf dem gewundenen Pfad
deines Lebensweges,
bei deinen Aufgaben
in Familien und Beruf,
bei deinen Entscheidungen,
die du täglich triffst,
bei jedem Schritt,
den du ins Unbekannte tust.
Geh als gesegnetes Kind Gottes

In diese Nacht

In den morgigen Tag.

Fürchte dich nicht,

Gott ist an deiner Seite

Amen

 

Herzliche Einladung am Sonntag zum Gemeindefrühstück um 9.30 Uhr und zum Gottesdienst um 11.00 Uhr.

 

Wir danken allen, die mitbeten, mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und wünschen allen eine bewahrte Zeit in diesen Sommertagen!

 

Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.

Herzliche Grüsse nach nah und fern,

 

Marion Werner und Thomas Risel

 

Zum Ausklang des Tages: Henry Purcell: Chaconne for Flutes „Two in one upon a Ground“

https://www.youtube.com/watch?v=is_GKcyX9iQ