Herzlich willkommen zum 234. Luther Abendgebet am 30. November. Es ist die erste Woche der Adventzeit, einer besonderen Zeit des Wartens, voller Licht, Duft, Musik und Vorfreude.

 Göttliche Gesetze

Auf die größten, tiefsten, 

zartesten Dinge in der Welt

müssen wir warten, 

da geht nichts im Sturm, 

sondern nach den göttlichen Gesetzen 

des Keimes und Wachsens und Werdens. 

Dietrich Bonhoeffer

 Und so sammeln wir uns an diesem Adventabend,

im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,

im Namen Jesu Christi, der uns Weg und Licht und Tür ist,

und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet auf gemeinsamen Wegen.

Amen.

 

In allem, was in dieser Welt und in unserem persönlichen Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.

 

SICH BEREIT MACHEN.

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze (am Adventkranz).

Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

 

GEBET

Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern,

mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage. Mit Leid und Trauer, mit Erschrecken über die Folgen der Klimaerwärmung, der Kriege und der Ungerechtigkeiten dieser Welt, mit Freude und Dank.

Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da.

Amen.

 

Wir SINGEN oder LAUSCHEN «Wie soll ich dich empfangen»

https://www.youtube.com/watch?v=JnnTyZ8YTmc

Mit diesem Bild aus dem Kalender «Der Andere Advent» sind wir am Sonntag im Gottesdienst gemeinsam in den Advent gestartet. Es ist ein besonderes Bild, ohne Kerzen, Tannenzweige, Adventkranz oder Weihnachtsdekoration

 Wir sehen einen Leuchtturm und das Nordlicht.

 In dem Begleittext steht:

«Wenn das Nordlicht leuchtende Schleier

An den nächtlichen Himmel malt

Und am Fusse der Berge die Sehnsucht wohnt

Gilt auch Jesajas prophetische Rede

Von dem Volk das im Finstern wandert

Und dem Schein der das Dunkel erhellt

Nachts wurde das «Licht der Welt» geboren

Das von Angst und Trauer befreit:

Heiliger Abend als Leuchtturm der Hoffnung».

 

Diese Worte erinnern uns daran: Gottes Licht und Gottes Hilfe kamen und kommen seit jeher in die Dunkelheit. Gott kommt, um die Dunkelheit zu erhellen.

Deswegen sind der Advent und auch Weihnachten so wichtig: ein «Leuchtturm der Hoffnung» – weil sie uns mit jedem Lichtlein und jedem Kerzenschein daran erinnern.

Gott kommt zu uns. In unsere dunkle Welt und in unsere persönliche Dunkelheit.

Er kommt zu uns mit seinem Licht und mit seiner Hilfe.

 

Wir SINGEN oder LAUSCHEN „Tochter Zion“

https://www.youtube.com/watch?v=tDal59RiGjI

 

 FARBE LILA

Ganz viele Farben treffen wir in der Adventzeit an. In der Kirche ist im Advent Violett dran. Unser Parament an der Kanzel und auch die Stola, die unsere Pfarrpersonen tragen, ist nun violett

 Die Kirche hat das Violett aus dem römischen Reich geerbt. Ein Farbstoff, der aus der Meeresschnecke gewonnen wird und sehr teuer ist. Je dunkler, desto teurer war die Farbe.

Dunkles Violett war dem Kaiser vorbehalten. Es wurde genau festgeschrieben, wieviel von dieser Farbe in den Gewändern seiner Beamten vorkommen durfte.

Dass die Kirche Violett haben durfte, war eine Auszeichnung für Privilegierte. Und was macht die Kirche mit der Farbe Violett? Sie deckt den Altar damit.

 Bild MLK 1. Advent – in unserer Kirche heute schmückt der lila Behang die Kanzel. Früher hing er am Altar.

Der Altartisch ist das Symbol der Gemeinschaft. Ein Tisch für alle. Und Jesus selbst lädt uns an diesen Tisch ein. Auch, wenn wir an dem Tisch nicht immer Abendmahl feiern.
Hier, am Altartisch sind wir Jesu Familie, sind Brüder und Schwestern.
Da ist kein Unterschied zwischen Mann und Frau, sagt schon der Apostel Paulus, kein Unterschied im sozialen Status, auch nicht zwischen Fremden und Einheimischen.
In Christus sind wir eins.
«Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus». (Galater 3,28)

Und der Altar ist unser Tisch.
Ihn so zu kleiden, wie es nur dem Kaiser zusteht, war damals im Römischen Reich eine Provokation gegen die Regeln, die unterschieden zwischen würdig und unwürdig. Der violette Altarbehang sagt: Bei Christus gibt es diese Unterscheidung nicht. Wir sind alle würdig.

 Bild: Schöpfungsfenster Martin Luther Kirche – violett in den Fenstern

Violett ist eine spezielle Farbe. Sie ist gleichzeitig rot und blau. Rot ist der Sonnenuntergang oder das Feuer und unser Blut. Blau ist der Himmel oder das Meer. Rot ist heiß. Blau ist kühl.
Beides zusammen Rot und Blau ergibt Violett. Eine Farbe, in der sich Gegensätze verbinden. Gott kommt zu uns Menschen.

Violett bereitet auf Weihnachten vor. In der Martin Luther Kirche finden wir diese Farbe auch in den Fenstern. Violett begleitet uns also das ganze Jahr über. Die Farbe, die Gegensätze verbindet, passt zu unserer Kirche, die ein Ort ist, an dem Gott und Mensch sich begegnen.

 Als Jesus aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äusseren Zeichen; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

 Wir SINGEN oder LAUSCHEN «Seht die gute Zeit ist nah»

https://www.youtube.com/watch?v=vUpPHL0Ku3Y

 

FÜRBITTE

Wann reißt du den Himmel auf, Gott?
Wann greifst du ein?
Du siehst doch das Leid.
Du siehst doch die Trauer.
Du siehst doch, wie wir warten.
Reiß den Himmel auf.
Greif ein.
Wir bitten dich.
Komm!

Barmherziger Gott,
sieh auf unsere Kranken.
Sieh auf die Kranken, die wir nicht kennen.
Höre ihre Klagen und ihr Schreien.
Hilf allen, die sie pflegen und ihnen beistehen.
Hilf allen, die Medikamente entwickeln
und allen, die für eine gerechte Verteilung einstehen.
Reiß den Himmel auf.
Greif ein.
Wir bitten dich.
Komm!

Barmherziger Gott,
sieh auf die Verantwortlichen.
Sieh, wie schwer es ist, das Richtige zu tun.
Höre die Ratlosigkeit und den Zweifel.
Hilf den Ungeduldigen.
Hilf denen, die ihre Kräfte für andere hergeben.
Reiß den Himmel auf.
Greif ein.
Wir bitten dich.
Komm!

Barmherziger Gott,
sieh deine Schöpfung.
Sieh unsere Unfähigkeit, ihr zu helfen.
Höre ihr Seufzen.
Hilf denen, die unter den Folgen unserer Sorglosigkeit leiden.
Hilf den Flutopfern dieses Sommers.
Hilf den Hungernden.
Reiß den Himmel auf.
Greif ein.
Wir bitten dich.
Komm!

Barmherziger Gott,
sieh deine Kirche.
Sieh unser Vertrauen.
Höre unsere Sehnsucht.
Hilf deiner Gemeinde, die sich auf dein Kommen vorbereitet.
Hilf deiner weltweiten Kirche, dich glaubwürdig zu bezeugen.
Reiß den Himmel auf.
Greif ein.
Wir bitten dich.
Komm!

Barmherziger Gott,
sieh auf uns und unsere Kinder.
Sieh auf die Trauernden.
Sieh, wie wir dich brauchen.
Wir warten auf dich.
In Jesu Namen rufen wir:
Reiß den Himmel auf.
Greif ein.
Wir bitten dich.
Komm!

In der Stille bringen wir vor dich, was uns persönlich wichtig ist.

 

VATER UNSER im Himmel

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

SEGEN

Empfangt den Segen Gottes:

Der Herr segne und behüte dich.

Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.

 

Bleibt zuversichtlich, denn Gott ist da.

Amen

 

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Herzliche Einladung Abendmahlsgottesdienst am Sonntag, 4. Dezember 2022 um 10.00 Uhr in der Martin Luther Kirche.

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Wir danken allen, die mitbeten, mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und wünschen allen eine gesegnete und lichtvolle Adventzeit!

Herzliche Grüsse nach nah und fern,

Marion Werner und Thomas Risel

MUSIK: The Piano Guys «Veni Veni Immanuel”

https://www.youtube.com/watch?v=iO7ySn-Swwc