Herzlich willkommen zum 333. Luther Abendgebet am 6. November.
Herbst, Nebelschwaden, bunte Farben in den Wäldern, die Sonne im besonderen Licht, golden und warm. Am Abend jedoch zieht sie sich immer früher zurück und macht der Dunkelheit Platz, auf die wir uns neu einstellen.

Und so sammeln wir uns auch heute Abend
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der uns Weg und Licht und Tür ist,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet auf gemeinsamen Wegen.
Amen.

BILD HERBST Bäume 2


SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Tag, die Welt, an der Leben, an meine Lieben. Ich denke an Gott, der meine Hilfe und mein Heil ist.
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Gebet: Gott meine Kerze brennt unruhig, mit kleiner, manchmal grosser Flamme.
Auch ich bin oft so unruhig…
Ich möchte ruhig werden bei dir.
Du gibst mir Licht und Wärme, damit auch ich zu einem Licht werden kann für andere. Amen

BILD Herbst Nebel 3

GEBET
Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.
Mit Sorgen, mit Leid und Erschrecken
über die Auswirkungen der Klimaerwärmung, Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt,
wir kommen auch mit Dank für so viele kleine Dinge, die uns erfreuen und guttun,
die so selbstverständlich funktionieren in unserem Leben.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da. Amen.

MUSIK: Wir singen oder lauschen «Bleib bei mir Herr»
https://www.youtube.com/watch?v=6jifqtP9iik

GEDANKEN
Liebe Gemeinde,
liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

gestern Abend sagte mir jemand am Telefon «vielleicht wachen wir morgen auf und die Welt ist eine andere». Davor hatten wir über die Wahlen in den USA gesprochen, darüber, dass die Möglichkeit des Wahlsieges von Trump nicht auszuschliessen sei.
Im Laufe des Vormittags hat es sich dann bereits angezeigt, dass Trump vorne liegt. Entsprechend hat er sich dann auch bereits als Wahlsieger erklärt und allen versprochen «Ich werde für euch und eure Kinder kämpfen» «ich werde Amerika in das goldene Zeitalter führen, dass ihr verdient».

Ich erinnerte mich an die Aussage von gestern: «vielleicht wachen wir morgen auf und die Welt ist eine andere». Nun, sie ist noch nicht anders die Welt, aber die Wahl des neuen Präsidenten lässt die Welt ahnen, dass es noch anders kommen wird, denn Trump hat sich seit seiner ersten Amtsperiode als Präsident nicht geändert. Europa «muss sich warm anziehen» wurde bereits in den Nachrichten kommentiert.
Worauf müssen wir uns gefasst machen? Was wird die Zukunft bringen? Heute durchzieht Sorge die Europäischen Nachrichten. Sorge, die ich teile und gut verstehen kann.

Was bedeutet das für uns?
Sieht man auf die Menschheitsgeschichte zurück, liest man die biblischen Geschichten und Psalmen, so kommt man zu dem Schluss: das Leben war immer schon gefährdet. Aber es war auch getragen, geliebt und von Gott umsorgt. Ostern und die Auferstehung, die wir Christen bekennen, erinnern uns daran: wir sind und bleiben von Gott getragen. Trotz Allem. Und niemand und nichts wird uns je aus Gottes Hand entreissen.

Gleichzeitig werden wir aber auch aufgefordert in der Welt als Kinder Gottes, als Kinder des Lichtes zu leben. Paulus gibt uns Christen klare Ratschläge: «Lebt als Kinder des Lichts. Denn die Frucht des Lichtes ist lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit» (Epheser 5,8b-9). Und im Römerbrief schreibt er «Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. …Seid niemandem etwas schuldig, ausser, dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt». (Römer 12.21; 13.8)
In Bezug auf die Politik haben wir als Christen die Aufgabe wachsam zu bleiben und zu beten: «So ermahne ich euch nun, dass man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen. Für Könige und alle Obrigkeit, auf dass wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit» – so heisst es im 1. Timotheusbrief 2,2.

Was auf uns alle in den nächsten 4 Jahren wartet, das weiss ich nicht. Und ich ahne, es wird nicht einfach werden. Aber wir dürfen zuversichtlich bleiben. Denn Gott ist da. Er ist bei uns. Und er sagt: «Sei mutig und entschlossen, und hab keine Angst. Denn ich der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst» (Josua 1,9).
Amen

BILD: Herbst Nebel 1

MUSIK: Wir singen oder lauschen «Wachet und betet»
https://www.youtube.com/watch?v=5QN9xJEyu7s

Fürbitten:
Du, Gott, bist die Liebe.
Und deine Liebe ist stärker als alle Zerstörung,
Ungerechtigkeit und Tod.
Aber mächtig und gewaltig sind oft die Kräfte des Egoismus,
der Gewalt und der Zerstörung in unserer Welt.
Wir fühlen uns ohnmächtig, wenn wir davon hören,
Wenn wir die Bilder sehen.
Gerade heute Abend fragen wir uns,
wie die Zukunft dieser Welt aussehen wird,
mit Trump und Putin, mit Orban und Kim Jong-un,
mit Kriegen in unserer Nähe, in der Ukraine und im Nahen Osten,
mit Überschwemmungen in Spanien und Hitzerekord auf dem Jungfraujoch
mit so viel Spannungen und Sorgen in dieser Welt.
Es verschlägt uns manchmal die Sprache zum Gebet.
Herr erbarme dich über dieser deiner Welt.
Christe erbarme dich.
Kyrie eleison.

Doch Du, Gott, bist nicht ohnmächtig.
Du bist nicht ohne Macht.
Du liebst diese deine Welt.
Du hast uns gesagt
«Fürchtet dich nicht,
sei mutig und entschlossen.
Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst.
Denn ich der Herr, dein Gott,
bin mit dir, wohin du auch gehst.»

Darauf wollen wir vertrauen.
Dir wollen wir vertrauen.
Und wir wollen wachen und beten.
Rüste du uns aus,
damit wir dahin gehen, wo wir gebraucht werden.
damit wir bezeugen, was die Wahrheit ist.
damit wir denen helfen, die uns brauchen.

Woran wir denken, was uns umtreibt, sagen wir dir jetzt in einem Moment der Stille.

Stille

Du, Gott, bist die Liebe. Und die Liebe bleibt stärker.

Mit den Worten Deines Sohnes beten wir gemeinsam, laut oder leise:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit
Amen.

SEGEN
Empfangt den Segen Gottes.
Seine Worte stammen aus dem 5. Jahrhundert

Gott sei vor Dir,
um Dir den rechten Weg zu zeigen.
Gott sei neben Dir,
um Dich in seine Arme zu schliessen und Dich zu schützen.
Gott sei hinter Dir,
um Dich zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen
Gott sei unter Dir,
um Dich aufzufangen, wenn Du fällst,
und Dich aus der Schlinge zu ziehen.
Gott sei in Dir, um Dich zu trösten, wenn Du traurig bist.
Gott sei um Dich herum,
um Dich zu verteidigen, wenn andere über Dich herfallen.
Gott sei über Dir, um Dich zu segnen.
So segne Dich der gütige Gott
Amen.
Bleibt zuversichtlich, denn Gott ist da

VERABSCHIEDUNG:

Herzliche Einladung am Donnerstag um 14.00 Uhr ins Gemeindehaus. Im Rahmen des «Forums miteinander alt werden» werden Iris und Makus Muntwiler von der Heilsarmee und ihrer Pilgerreise mit dem Velo auf dem Nordseeküstenradweg erzählen. Wir bitten um Anmeldung im Sekretariat.

Herzliche Einladung zum ökumenischen Gottesdienst mit Abendmahl am Sonntag 9.30 Uhr in der Klosterkirche Stella Maris in Wettingen/Aargau, gemeinsam mit der dortigen Christkatholischen Kirche. Pfrin Marion Werner und Pfr. Theo Pindl werden den Gottesdienst gestalten.

Heute bereits weisen wir auf unseren beliebten Adventsbazar hin, dieses Jahr am Samstag, 16. November von 11.00-19.00 Uhr. Kulturprogramm, kleine aber feine Stände, Kinderecke, Bratwurst und Punsch, leckere Kuchen und vor allem aber die Möglichkeit zu guten Begegnungen – all das gehört wieder dazu.
Gesucht werden noch Helfer und Helferinnen für die Stände. Ebenso noch Spenden: Kuchen, Kartoffelsalat, Konfitüre, Weihnachtskekse. Sollten sie Zeit und Freude haben den Bazar zu unterstützen, bitte wenden Sie sich an Uwe Krug:
Vielen Dank.
Wir freuen uns auf Ihr und Euer Kommen.
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Wir danken allen, die mit uns unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft.
Bleiben wir zuversichtlich, denn Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern.
Marion Werner mit Thomas Risel

MUSIK: Air aus der Wassermusik von Händel
https://www.youtube.com/watch?v=_6YAF-QD5CA