Luther-Gebet für Mittwoch, 1. März 2023:
Herzlich willkommen zum 248. Luther Abendgebet am 1. März 2023.
Wir empfangen das heller werdende Tageslicht und sehen auf die ersten 2 Monate des neuen Jahres, Winter und Kälte. Und wir sehen auch die Dunkelheit.
Zeit für Kerzen, Gedanken, Ruhe, schöne Musik und Gebet.
Und so sammeln wir uns auch heute Abend:
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der für uns als Sohn Gottes geboren ist,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.
Amen.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage. Mit Leid und Trauer, mit Erschrecken über Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt, mit Dank.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da. Amen.
Musik: Wochenlied „Ein feste Burg ist unser Gott“ Wartburg Chor
https://www.youtube.com/watch?v=nDdHtOSHIXE
Bild: Monatsspruch März 2023
Text: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, revidiert 2017, © 2017 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart – Grafik: © GemeindebriefDruckerei
Das ist eine sogenannte rhetorische Frage, die der Apostel in seinem Brief an die christliche Gemeinde in der Weltstadt Rom schreibt. Dieser Begriff stammt aus der Sprache der Redekunst, lateinisch: Rhetorik. Rhetorische Fragen sind die, auf die man eigentlich keine Antwort erwartet.
Man kitzelt die Zuhörenden mit einer solchen Frage ein wenig, damit sie klar antworten: So ist es.
Das sollen die Hörenden also hier, wenn sie die Frage des Apostels hören; sie sollen sich selbst oder anderen antworten: Nichts. Natürlich kann uns nichts scheiden von der Liebe Christi.
Leicht war das christliche Leben in der Stadt Rom auch gewiss nicht. Oft genug geschah es im Geheimen, dass sie sich trafen und Gottesdienste feierten, das heilige Mahl miteinander teilten und auch den Brief des Apostels hörten. Jemand hat ihn den Versammelten vorgelesen, vermutlich Stück für Stück an unterschiedlichen Abenden.
Die Menschen in der Gemeinde brauchten Trost. Ihnen drohte auch Verfolgung, nicht nur Spott. Und sie fragten sich: Wir bekennen uns zu Gott und seinem Sohn – bekennen sich denn Gott und sein Sohn auch zu uns, in unserer Not?
Ja, schreibt Paulus, das tun Gott und sein Sohn: Was kann uns also scheiden von der Liebe Christi?
Eben nichts – das ist seine Überzeugung, das ist der Trost. Was immer uns auch begegnet, es ist Teil der Liebe Christi. Die Not, die wir erfahren, ist auch die Not Christi; das Leid, das wir erleben, ist auch das Leid Christi.
Paulus weiss, wovon er schreibt. In seiner Not hat er immer erfahren, dass er Christus näherkommt in seinem Leid. Der Gedanke, seinem Herrn näher- zukommen, tröstet ihn, darum gibt er das weiter an die Gemeinde in Rom. Und bittet sie, sich von den berechtigten Fragen nach dem warum, wieso, nicht verstören zu lassen.
Gott ist an unserer Seite, und zwar immer. Und wenn eure Sinne sich verdunkeln, wartet geduldig. Gottes Licht wird euch wieder scheinen und das Leben erhellen. Schließlich kann uns nichts scheiden von der Liebe Christi.
Bild: „Ich bin gewiss.“
Was kann uns scheiden, uns trennen von der Liebe Christi?
Ach, auf diese Frage fällt uns vieles ein, lieber Paulus. Zu vieles. Auf diese Frage antwortet unser Leben immer wieder mit tausend Gründen, die uns trennen können von der Liebe. Schlag die Zeitung auf, schalt das Radio oder Fernsehen ein und du hörst sie, du siehst sie, all die 1000 Dinge, die gegen die Liebe sprechen.
Und was sagt Paulus vor 2000 Jahren und heute? Seine Antwort lautet:
Ich bin gewiss, sagt er. Ich bin gewiss. Ich bin gewiss.
Schreiben wir uns das mal auf einen Zettel und hängen ihn an den Küchenschrank, die Pinnwand, den Schreibtisch, ans Bett:
Ich bin gewiss. Ich bin gewiss.
Und immer wenn wir Fragen haben, grosse Zweifel am Lauf der Welt, in meinem persönlichen Leben: ich bin gewiss.
Wie damals, so suchen auch wir heute nach Gewissheit, wollen unser Leben eingeordnet wissen in einen guten Rahmen, in ein Zuhause.
Als Christen haben wir ein Zuhause, das wir uns nicht selbst bauen müssen.
Keine Schwäche, keine Krankheit, auch nicht der Tod kann uns das nehmen, was Gott uns in Christus geschenkt hat.
Paulus lädt die Christen in Rom und anderswo leidenschaftlich ein zum Ausstieg aus dem Töten und Getötet-Werden, aus Weinen und Zum-Weinen-Bringen, aus Belasten und Erdrückt-Werden. Christen können der Welt den Weg zeigen, wie sie zu Gott, zur Liebe, zur Hoffnung, wie sie Zusammenhalt findet und den Sinn. Wie sie dem Scherbenhaufen der Welten neue Gestalt geben kann. Es gibt keine Scherben und keine Bruchstücke, die uns von der Liebe Gottes in Jesus Christus trennen können.
Christen sind dabei nicht die Elite, nichts Besseres. Es geht um die Liebe, um Jesus Christus. Was sollen wir erzählen, wenn nicht von ihm? Wie sollen wir leben, wenn nicht nach seinen Regeln? Wir dürfen befreit sein von der Angst, eine trostlose Zukunft könnte schon alles gewesen sein. Dazu hat uns Christus befreit, dass wir jedem Zerbrochenen sagen:
Das ist und das war nicht alles. Ich bin gewiss.
Das traut uns die Liebe Christi zu: einer herzlosen Zeit ein Herz zu geben; dass verwundete Seelen geheilt werden können. Dass daran, wie wir leben, keiner mehr zerbricht.
Dass uns nichts trennt von der Liebe.
Fürbitten:
Mit dem Wochenlied EG 347, 1-2.5-6 Ach bleib mit deiner Gnade und mit 2.Kor 6
https://www.youtube.com/watch?v=fSeBrJ9VUqY
Ensemble „sirventes berlin“
Gott,
aus Bedrängnis rufen wir zu Dir, in Nöten, in Ängsten.
Wo bist Du?
Es ist Krieg, die Welt ist im Aufruhr.
Wir bitten Dich:
Stopp den Krieg, die Gewalt, die Waffen.
Wir rufen zu Dir:
Ach bleib mit Deiner Gnade
bei uns, Herr Jesu Christ,
dass uns hinfort nicht
schade des bösen Feindes List.
Gott,
in Mühen rufen wir zu Dir, im Wachen und im Fasten.
Aus der Passion.
Menschen fliehen, lassen alles zurück.
Wir bitten Dich:
Hilf ihnen. Öffne Herzen, Türen, Wege.
Wir rufen zu Dir:
Ach bleib mit Deinem Worte
bei uns, Erlöser wert,
dass uns sei hier und dorte
Dein Güt´ und Heil beschert.
Gott,
aus Sehnsucht rufen wir zu Dir nach Waffen,
Waffen der Gerechtigkeit.
Gib Frieden, bitte, und das jetzt.
Wir bitten Dich:
Vertreib die Versucher und Verführer, die bösen Gerüchte.
Dass Wahrheit, Klarheit und Liebe Politik machen.
Wir rufen zu Dir:
Ach bleib mit Deinem Schutze,
bei uns, du starker Held,
dass uns der Feind nicht trutze
noch fäll die böse Welt.
Gott,
wir stehen vor Dir als die Unbekannten und doch bekannt.
Hilf den Sterbenden. Hilf beim Leben.
Wir bitten Dich:
Für die Traurigen und die Kranken,
die Armen und die alles verlieren.
Sei Du da, heute und immer.
Wir rufen zu Dir:
Ach bleib mit deiner Treue
bei uns, mein Herr und Gott;
Beständigkeit verleihe,
hilf uns aus aller Not.
So beten wir, laut oder leise, mit den Worten Deines Sohnes:
Vaterunser
…geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
SEGEN
Geht in die Welt, in Abend und Morgen,
Gott Vater, der Sohn und der Heilige Geist
segne euch und behüte euch.
Gott sorge für euch.
Gott bewahre euch und erfülle euer Leben,
mit Glaube, mit Liebe und mit Hoffnung.
Amen
Verabschiedung:
Herzliche Einladung zum Abendmahls-Gottesdienst am kommenden Sonntag, 5. März um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Zürich. Dort werden auch Taufen gefeiert.
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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und wünschen allen eine behütete Zeit!
Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern,
Thomas Risel und Marion Werner
MUSIK: Wer mag, hört noch die wunderbare ruhige Jazzfassung des Chorals „Ach bleib mit deiner Gnade“ von Till Brönner/Trompete.