Herzlich willkommen zum 316. Luther Abendgebet am Mittwoch, 10. Juli 2024.
Wir sind in der Sommerzeit angelangt, mitten in Zeiten von Krieg und Frieden, von vielerlei Bedrohungen und Ungewissheiten nun sommerliche Tage.
Wir halten inne: Zeit der inneren Einkehr, in allen aktuellen Sorgen um den Frieden, um Zusammenhalt und Gerechtigkeit. Kurz vor den herbeigesehnten grossen Ferien. In Zeiten, wo der Ball rollt.
Zeit für Gedanken, Musik und Gebet.
Ich zünde eine Kerze an, in Dankbarkeit, in Vertrauen, in Hoffnung.
So sammeln wir uns heute Abend:
im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes
die uns verbinden zwischen Himmel und Erde.
Amen.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Bild: Himmel mit Wolkenkreuz
Aus dem Wochen-Psalm 139 (in moderner Übertragung)
Gott, du kennst mich und weisst alles über mich.
Du begleitest jeden Schritt, den ich tue.
Bei jeder Bewegung siehst du mich.
Ob ich etwas tue oder ausruhe, du gibst auf mich Acht.
Wenn ich rede oder denke, immer spreche ich mit dir.
Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Ich bin nur ein kleiner Mensch in der grossen Welt.
Und doch interessierst du dich so sehr für mich.
Auch wenn es dunkel ist, weisst du, wo ich bin.
Für dich ist die Nacht hell wie der Tag.
Seit meiner Geburt kennst du mich.
Schon bevor ich geboren war, hast du an mich gedacht.
Vom ersten Lebenstag an warst du bei mir.
Und du weisst, wo mein Weg einmal hinführt.
Ich bitte dich, Gott, dass du nie von meiner Seite weichst.
Bewahre mich vor falschen Wegen
und führe mich zu einem guten Ziel.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Musik zum 139. Psalm: The Choir of St John’s College Cambridge
https://www.youtube.com/watch?v=SOyUAQmOsf8
Die Schweizer Nationalspieler hatten das Achtelfinale der Fussball-Europameisterschaft gegen Italien souverän mit 2:0 gewonnen. Ruben Vargas, der Torschütze des 2:0-Treffers unmittelbar nach der Pause, der beim deutschen Bundesligisten FC Augsburg spielt, erklärte nach dem Sieg im Interview mit SRF: „Das Tor ist für meinen Vater im Himmel und für Jesus Christus.” Wie immer hatte der 25-Jährige sich nach dem Tor bekreuzigt und einen Gruss gen Himmel gesandt.
In einem Interview mit der „Aargauer Zeitung” hatte Vargas zuvor bekannt: „Ich bin als Christ aufgewachsen, meine ganze Familie ist gläubig. Wobei ich als Kind einfach einiges davon gehört habe – wirklich verstanden habe ich aber nicht viel davon. So richtig zum Glauben fand ich eigentlich erst in Deutschland, durch einen Mannschaftskollegen bei Augsburg, Felix Uduokhai…“
Schon immer gewusst: Gott ist da
Er habe schon immer gewusst, Gott ist da, so Vargas. Das habe er auch auf Social Media gezeigt. Aber durch Felix habe er viel mehr erfahren. „Er hat mich auch ermuntert, einer christlichen Gemeinschaft beizutreten. Unter der Woche gehe ich ein- bis zweimal in die Kirche. Und es gibt auch Möglichkeiten, Online-Gottesdienste zu verfolgen. Oder eben, die Aktivitäten in der Gemeinschaft. Wir lesen in der Bibel oder singen Worship-Songs. Ich habe dadurch meinen Glauben gestärkt – und Kraft gefunden für mein Leben.”
(kath.ch)
Foto: Ruben Vargas
Fussball, Sport im Allgemeinen hat viel mit unserem Leben zu tun. Ob wir selbst aktiv sind oder ob wir Spiele und Wettkämpfe wie demnächst die Olympischen Spiele als Zuschauende verfolgen. Sport hat aber auch mit unserem Glauben zu tun. Wer meint, die Bibel hätte in Sachen Sport und Fussball speziell nichts zu melden, täuscht sich. Lassen wir uns überraschen, was das Buch der Bücher zur schönsten Nebensache der Welt zu sagen hat (auch wenn wir die folgende Aufzählung mit einem bisschen Schmunzeln lesen können):
Kapitän: Sei stark und kämpfe für die Wahrheit; regiere Dein Volk umsichtig und gerecht! (Psalm 45,5)
Anstoss: Der Mensch wirft das Los, um Gott zu befragen; und Gott allein bestimmt die Antwort. (Sprüche 16,33)
Mannschaft: Vollkommen aber ist meine Freude, wenn ihr euch einig seid, in der einen Liebe miteinander verbunden bleibt und fest zusammenhaltet. (Philipper 2,2)
Goalie/Torwart: Ich mache Dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich. (Jesaja 41,10)
Eigentor: Der Herr ist nahe denen, die verzweifelt sind, und rettet, der alle Hoffnung verloren hat (Psalm 34,19).
Schiri: Er liebt Recht und Gerechtigkeit, seine Güte könnt ihr auf der ganzen Erde erfahren (Psalm 33,5).
Gelbe Karte: Wer dagegen falsch handelt, ohne es zu wissen, wird mit einer leichteren Strafe davonkommen (Lukas 12,48).
Foul: Wohin ich auch gehe – überall umringen sie mich. Sie warten nur darauf, mich zu Fall zu bringen (Psalm 17,11).
Foto: Fussballkarten
Schwalbe: Einen gemeinen Menschen erkennt man an seinem Verhalten: Er… will dich mit seinen Gesten und Gebärden täuschen (Sprüche 6,12f.).
Halbzeit: Kommt her alle die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken (Matthäus 11,28).
Hattrick: Du segnest sie, und das gleich dreimal (4. Mose 24,10).
Ersatzbank: Entsetzt hatte ich schon gedacht: „Du hast mich verstossen!“ Du aber hörtest mich… (Psalm 31,23).
Oléoléolé: Wenn er dich aus der Not befreit hat, werden wir vor Freude jubeln, Fahnen hissen und Gott preisen. Der Herr erfülle alle Bitten! (Psalm 20,6)
Musik: Das offizielle Musikstück Olympische Spiele Paris 2024
Victor le Masne, Orchestre National de France
Fürbitten
Guter Gott, die schönste Nebensache wurde jetzt mehrere Wochen lang zur Hauptsache.
Lass uns dennoch wissen, dass sie die schönste Nebensache bleibt!
Nationen treten im Wettstreit gegeneinander an. –
Lass es ein Spiel bleiben,
das Freude macht und von Fairness bestimmt ist.
Menschen jubeln über Tore und Siege. –
Lass uns dabei aber die nicht übersehen,
die verlieren und wortlos in den Katakomben verschwinden.
Fans liegen sich vor Glück in den Armen. –
Lass das ein Bild für eine Welt sein,
in der Menschen sich gemeinsam freuen können.
Gott, gib den Anstoss für ein Zusammenleben,
das von Verstehen und Toleranz geprägt ist.
Zeig uns die gelbe Karte,
wenn wir uns verrannt haben oder andere ins Abseits stellen.
Lass uns ausgelassen feiern und dankbar sein,
wenn wir gut unterwegs sind und einen Volltreffer gelandet haben.
Schütze und bewahre die, die wenig Freude empfinden können aus Gründen der Krankheit, Traurigkeit oder Leben im Krieg.
Gib Deinen Segen, Gott,
damit diese Fussball-EM und Olympia fröhliche Feste bleiben,
die verbinden – in Sieg und Niederlage,
in Freudentaumel und Enttäuschung.
Amen.
Vaterunser im Himmel… geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
SEGEN
Jesus sagt: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Enden.“
So geht in diese Nacht und den neuen Tag und diese Zeit mit Gottes und Christi Segen:
Es segne und behüte dich der Allmächtige und die Gütige,
Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
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Verabschiedung:
Herzliche Einladung zum Feiern des Abendmahls-Gottesdienstes am kommenden Sonntag, 14. Juli um 11 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Zürich
Zuvor laden wir ab 9.30 Uhr herzlich ein zum neuen Theologischen Sonntagsgespräch, mit der kath. Theologin Diana Garcia über Leben und Wirken der Dorothee Wyss, Ehefrau des Bruder Klaus, Niklaus von Flüe. siehe Bild.
Schon morgen feiern wir um 18 Uhr eine kleine sommerliche Literaturparty im Gemeindehaus: Andreas Müller-Crepon mit Musik-Ensemble lesen und spielen aus „Ulrich Bräkers Tagebücher, „Der arme Mann von Toggenburg“. Anschliessend laden wir noch ein zum kleinen Apéro.
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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft, viele seit über 300 Ausgaben, und wir wünschen allen eine schöne und behütete Sommerzeit und Ferienbeginn!
Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern!
Thomas Risel und Marion Werner
Der besondere Song aus den Jahren nach dem 2. Weltkrieg, der heute in Stadien in ganz Europa gesungen wird, möchte am Ende unseres Gebetes noch die Melodie des Glaubens und der Hoffnung auf Frieden weitergeben:
Musik: Björn Landberg – You’ll Never Walk Alone (Komponist: Richard Rogers, Texter: Oscar Hammerstein © 1945)