Herzlich willkommen zum 346. Luther Abendgebet am Mittwoch, 12. Februar 2025

Wir sind mitten in der Winterzeit, für viele jetzt Ferienzeit in den Bergen. Regen, Schnee, Sonne, erste Frühlingsboten in den Gärten und Parks, alles hat dieser Winter schon geboten. Wir sind auch mitten in bewegten Zeiten von Krieg und Frieden, von vielerlei Ungewissheiten. Wir sehnen uns nach Licht, Wärme, Vertrauen und Verlässlichkeit.

Wir halten Momente der Stille und bedenken unser Leben, mit schönen Bildern, Musik und Gebet.

Ich zünde eine Kerze an, gegen das Dunkel, für Vertrauen, für die Hoffnung.

So sammeln wir uns heute Abend:

im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes

die uns verbinden zwischen Himmel und Erde.

Amen.

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt:  Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Bild: Wochenspruch 4. Sonntag vor der Passionszeit

 

Zum 75. Geburtstag von Angelo Branduardi, italienischer Musiker und Cantautore.

Lied: »Il Cantico delle Creature«; deutsch: »Der Sonnengesang« Musik: Angelo Branduardi —  Auf dem Franziskusweg

https://www.youtube.com/watch?v=LBS2G18F7jA

An einen ganz anderen Jubilar erinnern wir heute auch, denn am 12.2. vor 25 Jahren ist er in Santa Rosa/Kalifornien verstorben, und lebt doch bis heute in seinen Zeichnungen, Bildern und Texten weiter:

Bild: Charles M. Schulz

Sein Name ist nicht jedem ein Begriff, doch Charlie Brown, Snoopy und deren Freunde kennen fast alle. Als die „Peanuts“. Charlie Brown ist der liebenswerte Verlierer und ewige Pechvogel, mit rundem Kopf und Haarkringel auf der Stirn. Der nachdenkliche Beagle Snoopy liegt am liebsten auf dem Dach seiner Hundehütte. Oft schwirrt das gelbe Vögelchen Woodstock um ihn herum. Dazu kommen die rechthaberische Lucy, Linus mit seiner Schmusedecke, Beethoven-Fan Schroeder am Klavier, die burschikose Peppermint Patty und die launische Sally. Ihr Schöpfer Charles M. Schulz, schuf mit „Die Peanuts“ ein weltbekanntes Comic-Universum. Das Wort „Peanuts“ steht im Englischen für Erdnüsse, oder für Kleinigkeiten. Als der im US-Staat Minnesota geborene Schulz seine ersten Zeichnungen in einem Lokalblatt veröffentlichte, hiessen die Vorstadtkinder noch „Lil‘ Folks“ (Kleine Leute). Schulz hing an dem Namen, doch mit dem Verkauf an eine Agentur wurde daraus „Peanuts“.

Bild: Charlie Brown und seine Freunde, mal ganz fröhlich

„Liebe Freunde“, heisst es auf seiner letzten Zeichnung: „ich hatte das Glück, Charlie Brown und seine Freunde fast 50 Jahre zeichnen zu können. Das war die Erfüllung meiner Kindheitsträume.“ Nun sei er dazu nicht mehr in der Lage. Er sei dankbar für die Loyalität der Redakteure und die Liebe der Fans für die Serie. „Charlie Brown, Snoopy, Linus, Lucy … wie könnte ich sie je vergessen …“ Es war Wunsch der Familie, dass nach seinem Tod kein anderer die gezeichnete Comic-Serie fortsetzt. Aber man kann zurückgreifen auf einen ganzen Fundus schöner, lustiger und auch sehr nachdenklicher Geschichten. Geschichten mit diesen Figuren, in denen wir uns auch wiederfinden können.

Bild: Charly und Lucy

Am 2. Oktober 1950 erschien der erste „Peanuts“-Cartoon, klassisch in vier Rechtecken erzählt. Bis zu seinem Tod zeichnete Schulz fast 18.000 Comicstrips, weltweit in mehr als 2600 Zeitungen abgedruckt und damit von mehr als 355 Millionen Menschen in 75 Ländern gelesen.

Schulz hatte jeden Strip selbst gezeichnet und sich die Story ausgedacht. An seiner Seite immer seine Ehefrau Jean Schulz. Seine Eltern stammten aus Stendhal, Sachsen-Anhalt. Sie wurde 1939 in Mannheim geboren, ihre britischen Eltern hatten dort eine Sprachschule, zogen aber vor dem Krieg noch nach Kalifornien. Als junger Soldat war Charles M. Schulz auch in Deutschland stationiert. Schon damals habe der leidenschaftliche Zeichner seine Feldpost mit Skizzen verziert.

Dabei habe Schulz Depressionen und Ängste gehabt, erzählt seine Witwe. „Aber er hatte Glück, dass er jeden Tag über etwas lachen konnte und das Zeichnen ihm Freude brachte.“ Seine gezeichneten Charaktere schlagen sich meist mit alltäglichen Problemen wie Liebeskummer, Ängsten und Frust herum. Charlie Brown etwa sieht sich jedes Mal als Verlierer, wenn ihm Lucy den Football unter der Nase wegzieht, doch er gibt nicht auf.

1969 bei der Raumfahrtmission Apollo 10 hiess die Mondfähre „Snoopy“. Der Zeichner wurde mit einem Stern auf Hollywoods Walk of Fame und auch der Goldmedaille des US-Kongresses geehrt.

Aufgewachsen in einer Familie von Lutheranern, wandte sich Schulz als junger Mann der einer evangelischen Freikirche zu. Sein christlicher Glaube prägte ihn noch mehr, nachdem er als Soldat im Zweiten Weltkrieg in Europa gekämpft hatte. Später war er Laienprediger in der Methodistischen Kirche.

In den Peanuts-Comics stecken auch viele Lebensweisheiten und religiöse Bezüge. Darüber schreibt auch der Autor Robert L. Short in seinem Buch „The Gospel According to Peanuts“ (auf Deutsch unter dem Titel „Charlie Brown fragt nach Gott“).

Eine meiner Lieblingsgeschichten von ihnen ist diese;

Bild: Charly und Snoopy

Als Charlie Brown einmal Snoopy erwischt, wie er Essen stiehlt, zeigt er dem Hund in der Bibel die Textstelle aus den Zehn Geboten: „Du sollst nicht stehlen!“ Snoopy nimmt sich das Buch, blättert darin und zeigt schließlich Charlie eine andere Stelle: „Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.“ (5.Mose 25,4).

Fürbitten

Dein Wort, guter Gott, ist ein Wort des Friedens.
Es spricht hinein in unsere Welt.
Lass es uns ein Licht sein, das uns leuchtet auf unseren Wegen.

Dein Wort, guter Gott, ist ein Wort der Freude.
Es spricht hinein in unsere Herzen, unsere Sorgen.
Lass es uns eine Kraft sein, die uns Hoffnung schenkt für unser Leben.

Dein Wort, guter Gott, ist ein Wort der Gerechtigkeit.
Es spricht hinein in unsere Gesellschaft.
Lass es uns ein Ansporn sein, mitzubauen an deinem Reich.

Dein Wort, guter Gott, ist ein Wort des Heils.
Es spricht hinein in unsere Seelen, unsere Angst.
Lass es uns eine Wärme sein, dass wir Geborgenheit finden in dir.

So sind wir vor dir und gedenken vor dir:
der Menschen, die leiden unter Krieg und Katastrophen, Not und Armut; der Kranken und Sterbenden; der Einsamen und Verzweifelten.
Vor dir sind wir eins, deine Menschen.
Sieh uns an und sprich zu uns.
Lass uns hören auf dein Wort, das Leben schenkt.
In Jesus Christus. Amen.

Mit seinen Worten sprechen wir gemeinsam:

Vaterunser im Himmel

geheiligt werde dein Name;

dein Reich komme;

dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern;

und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.   Amen.

SEGEN

Gott segne uns mit seiner Liebe und Vergebung.

Jesus Christus lasse uns leuchten sein Antlitz in uns und unseren Nächsten.

Gott, der Heilige Geist, schenke uns Vertrauen, Zuversicht und Gemeinschaft mit ihm und miteinander.

So segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott.

So lebt, beschenkt mit seinem Frieden. Amen.

Verabschiedung:

-Herzliche Einladung zum Gottesdienst am 3. Sonntag vor der Passionszeit 16. Februar ab 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche, mit Pfarrerin Marion Werner. Anschl. Kirchenkaffee im Gemeindehaus.

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Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft, und wir wünschen allen eine lichtvolle, behütete Zeit im Februar!

Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.

Herzliche Grüsse nach nah und fern!

Thomas Risel und Marion Werner

Bild: Angelo Branduardi, 75. Geburtstag 12. Februar 2025

Angelo Branduardi wurde 1950 in Cuggiono, bei Mailand geboren. Wenige Monate nach seiner Geburt zog die Familie nach Genua, wo er am Conservatorio Niccolò Paganini di Genova das Violindiplom erwarb. Später schrieb er sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Mailand ein und begann, eigene Gedichte und die seiner Lieblingslyriker zu vertonen und zur Gitarre zu singen. Seine Liedtexte, meist geschrieben von oder zusammen mit seiner Frau Luisa Zappa, sind häufig Adaptionen und Übersetzungen alter Gedichte, Sagen, Märchen, sowie Texte aus der jüdischen Überlieferung.

So ist etwa eines seiner bekanntesten Lieder „Alla fiera dell’est / Highdown Fair“ (1976) eine Bearbeitung eines jüdischen Passah-Liedes. Er ist vor allem als Balladen-Interpret erfolgreich und spielt viele Instrumente auf seinen Alben selbst: Geige, diverse Flöten und Gitarren, Laute, Hackbrett etc. Zur heutigen Vollmond-Nacht hören wir zum Abschluss sein: La luna, eine heute 40 Jahre alte.

Musik: La luna, Angelo Branduardi (1975)

https://www.youtube.com/watch?v=tCk8heLE4tU