Herzlich willkommen zum 211. Luther Abendgebet am 15. Juni, in der Woche zum Beginn der Trinitatis-Zeit des Jahres 2022.

Wir sammeln uns im Namen Gottes,

des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat. Amen

Diese Zeit ist anders, voller Sorgen und Bedrohungen,

und noch ist weiterhin Krieg in Europa.

Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr wollen wir uns zum Gebet sammeln.

Am Sonntag um 10.00 Uhr.

SICH BEREIT MACHEN.

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.

Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

GEBET                                                                          

Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern,

mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage. Mit dem Leid und der Ohnmacht, unter denen viele zurzeit stehen. Wir machen uns bewusst, Gott ist da.

Seien wir heute willkommen mit dem Wochenspruch dieser beginnenden Trinitatis-Zeit:

2. Kor. 13,13: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus

und die Liebe Gottes

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen“

dieser Gruss am Anfang des Gottesdienstes oder am Anfang der Predigt nimmt das Thema des Sonntags Trinitatis und der folgenden Zeit auf:

Gott ist einer. Und ist zugleich drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Musik/Lied: J.S. Bach Trinitais-Kantate BWV 129 “Gelobet sei der Herr, mein Gott”

Eingang- u. Schlusssatz

https://www.youtube.com/watch?v=adWRARJy9dA

 Text:

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, der eine Gott in drei Personen – viele tun sich damit schwer. Drei in einem – wie soll das gehen?

Trinitatis, so feiern Christen das Fest der Dreieinigkeit Gottes – einer theologischen Idee, die schwierig ist und doch viel über das Wesen Gottes aussagt.

Gott ist umfassender, als ein Mensch begreifen kann. Aber er lässt sich auf eine Geschichte mit den Menschen ein und offenbart ihnen mit der Zeit immer mehr von sich: Als Vater erwählt sich Gott ein Volk, als Sohn kommt er allen Menschen zum Heil. Schliesslich bezieht Gott in jedem/jeder einzelnen Wohnung: als Begeisterung, als Tröster und als Liebeskraft.

Gott ist reine Beziehung. Niemand ist von seiner Gegenwart ausgeschlossen. Gott kann und will nicht für sich sein. Ein Ausdruck dafür ist seine Dreieinigkeit.

Bild: Heiliger Geist Taube

Als „gesellige Gottheit“ hat Kurt Marti ihn beschrieben: Gott Vater, Sohn und den Heiligen Geist.

Was würde fehlen ohne eine der drei Personen? Die Stärke des Schöpfers? Die Menschlichkeit Jesu – auch im Leiden? Die Gegenwart Gottes im Geist?

Gott ist in sich Gemeinschaft. Ich versuche, mir das vorzustellen: Eine Gottheit, die durch und durch Liebe ist, die nicht für sich bleiben kann. Und die meine Gesellschaft sucht. Die Feste liebt und mich neben sich setzt und mir zuhört.

Die am Anfang und am Ende meines Lebens da ist. Und mittendrin auch. Auch wenn wir sie manchmal vermissen, wenig spüren, angesichts von Leiden, Kriegen, furchtbarer Gewalt, Unglücken dieser Welt, die uns immer wieder nah kommen:

in den USA gehen hunderttausende auf die Strassen, für schärfere Waffengesetze nach den letzten Massakern an Schulen.

In Russland trauen sich das viele nicht, auch wenn sie ganz und gar nicht einverstanden sind mit dem Krieg gegen die Brudernation der Ukraine.

In der Ukraine kämpfen und leiden die Menschen ums Überleben, Überleben des Lebens und des Landes.

In unserer Natur erleben wir Gletscherauflösungen und verrückten Klimawechsel und Artensterben, als hätten wir noch eine zweite Erde im Kofferraum, in Reserve.

Gott, dreieinig, ist scheinbar nicht die Kraft das alles zu verhindern, oder?

Gott, dreieinig, ist die Kraft zum Leben, zum Kämpfen, zum Einsatz für den Frieden, die Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung.

2 Bilder Herrnhut 300 Jahre

In Herrnhut feierten sie am Wochenende das 300jährige Gründungsjubiläum des Ortes und der evangelischen Brüdergemeine. Höhepunkt ist eine Veranstaltungswoche vom 12. bis 19. Juni, rund um das Gründungsdatum des Ortes.

Der kleine Ort Herrnhut im Osten Sachsens ist weltbekannt. Dazu beigetragen haben die Herrnhuter Sterne und die Herrnhuter Losungen, aber auch die Frauen und Männer, die im Namen ihrer Glaubensgemeinschaft in die entlegensten Winkel der Welt gezogen sind.

Herrnhut entwickelte sich rasch zu einem bedeutenden Ort für Handwerk und Handel, aber auch zum Zentrum einer global vernetzten, kirchlichen Bewegung.

Die ersten beiden Missionare verließen Herrnhut 1732. Zur Brüdergemeine gehören heute weltweit mehr als 1,2 Millionen Menschen.

Gott, dreieinig, ist Anfang und Ende, Weg und Ziel der Hoffnungen unseres Lebens, wie es die Herrnhuter Tageslosung und der neutestamentliche Text für den heutigen 15. Juni aussagen:

Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!  (Psalm 121,8)

Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.   (2. Thessalonicher 3,3)

Musik/Lied: „Heaven“ von Chris Rea

https://www.youtube.com/watch?v=quwogIC7_r0

Fürbitten (Wochengebet VELKD)

Wo du bist, da ist der Himmel.
Du ewiger Gott,
Schöpfer des Himmels und der Erde,
alles lebt durch dich.
Wir bitten dich
für deine wunderbare Schöpfung,
so schön und bedroht,
so kostbar und missbraucht.
Behüte sie.
Segne die Neugeborenen.
Segne alle Jungen, die aufbrechen und deine Welt erkunden.
Segne die Erfahrenen, die ihre Gaben für andere einsetzen.
Segne die Alten, die zurückschauen.
Du ewiger Gott,
bleib mit deinem Segen.
Erbarme dich.

Du Gott des Friedens, Jesus Christus,
deine Menschen warten auf dich.
Wir bitten dich
für deine Freundinnen und Freunde,
so mutig und verwirrt,
so glücklich und ängstlich.
Zeige den Weg zum Frieden.
Behüte die Verletzten,
in der Ukraine, in Nigeria, in Berlin.
Behüte die Flüchtlinge und Traumatisierten.
Behüte die Verzweifelten, die Trauernden und die Toten.
Du Gott des Friedens,
schaffe dir Raum in dieser Welt.
Komm mit deinem Frieden.
Erbarme dich.

Du Gott allen Trostes,
du Heilige Geistkraft,
alles atmet durch dich.
Wir bitten dich
für die Suchenden,
so hellsichtig und ratlos,
so vertrauensvoll und unsicher.
Sende Hoffnung aus.
Inspiriere die Einflussreichen,
die Klugen und die Schwachen,
die weltweite Kirche.
Du trostreicher Gott, schenke neues Leben.
Atem in uns und mit allen, die wir lieben.
Erbarme dich.

Dreieiner Gott,
erhalte deine Schöpfung
rette deine Menschen,
erlöse die Welt.
Dich rufen wir an,
heute und morgen und alle Tage.

Vater unser im Himmel geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.   Amen.

SEGEN:

Gott – Schöpfer, Vater und Mutter,

segne und behüte Dich.

Gott – Jesus Christus

bewahre dich.

Gott – Heiliger Geist

stärke und erhalte Dich für ein Leben in seiner Liebe.

Amen.

Fotos Martin-Luther-Kirche Zürich 15.6.2022

Herzliche Einladung zum Gottesdienst am Sonntag 19. Juni 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche, u.a. mit Musik eines ukrainischen Musikensembles mit Schlagzeug und Saxophon und Orgel/Klavier.

——————————————–

Wir danken allen, die mitbeten, mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und wünschen allen eine bewahrte Zeit vin diesen sommerlichen Tagen!

Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.

Herzliche Grüsse nach nah und fern,

Thomas Risel und Marion Werner

Fotos: Internet/Herrnhuter Gemeinde; R. Ebeling: Taube;  privat:  M-L-Kirche.