Herzlich willkommen zum 277. Luther Abendgebet am 27. September 2023.
Wir sind am Anfang des Herbstes. Zeit mit noch viel Licht, Sonnenstrahlen und Wärme, erste Laubfärbungen und Bodennebel. Zeit für Dank und Einkehr mitten in der letzten Septemberwoche, mitten in den Freuden, Sorgen und Ängsten dieser Tage, Zeit für Besinnung, schöne Musik, Geschichten und Gebet.
Und so sammeln wir uns auch heute Abend:
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der für uns lebt in Ewigkeit,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.
Amen.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Seit über 3 1/2 Jahren Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Sommer-Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser spätsommerlichen, frühherbstlichen Tage.
Mit Leid und Erschrecken über Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt, mit Dank.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da. Amen.
Bild: Jungfrau BE
Tageslosung Mittwoch, 27. September 2023:
In Gottes Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind auch sein.
Psalm 95,4
Betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!
Offenbarung 14,7
Musik: Hebe deine Augen auf (Terzett aus „Elias” von Felix Mendelssohn-Bartholdy) Op. 70, MWV A25 | Chilli da Mur
https://www.youtube.com/watch?v=3pe3nJSo9J0
Immer wieder gehen wir gerne in die Berge, in diesen Tagen besonders schön. Geniessen die Aussicht, das Panorama, die Welt ein Stück von oben. Ob man auch Gott näher ist da oben am Stanserhorn, auf der Rigi oder am Weissflujoch? Auf den Gipfeln. Majetstätisch ragen sie empor, so manche Gipfel.
Ich breche auf. Meine gemächlichen Schritte folgen dem Wanderpfad nach oben. Immer mehr ist vom Himmel zu sehen. Und plötzlich umgibt mich ein grossartiges Bergpanorama! Über mir wölbt sich sich ein blauer unendlicher Himmel. Ein besonderes Glücksgefühl durchzieht mich, geschafft, da bin ich, ganz oben. Hier ist ein besonderer Ort. Ist es deswegen, dass wir manchmal fühlen und sagen: „der Berg ruft“?
Dieses Empfinden haben Menschen immer schon gehabt. Auch in der Bibel spielen Berge eine grosse Rolle. Am Berg Horeb etwa zeigt sich Gott dem Mose. Die Berge des Libanon werden häufig beschrieben. Jesus nimmt zwei seiner Jünger mit auf einen Berg, und dort begegnen ihnen Mose und Elia in einer Wolke. Ja, Jesus predigt auch auf einem Berg zu dem Volk, die berühmten Seligpreisungen der Bergpredigt, einzigartige Worte über die Würde der barmherzigen, Frieden stiftenden, einfachen Menschen.
Berge sind ein Hinweis auf Gottes Macht, wie in unserer Tageslosung. Sie sind ein Ort, der viele Menschen stark berührt, und innerlich öffnet. Ob man da oben, auf den Gipfeln, Gott näher ist?
Ja, ich von mir aus bin ihm dort näher, gefühlt, denn ich bin offener für Gott und für solche besonderen Empfindungen.
Nein, denn Gott von sich aus wohnt nicht auf dem Berg allein, wie man es von den griechischen Göttergeschichten vom Olymp her kennt. Gott ist von sich aus mir überall nah. Und das doch auch gerade und besonders auch im Tal. Da nämlich, wo der grösste Teil des Lebens stattfindet, mit seinen ganz eigenen Höhen und Tiefen.
„In Gottes Hand sind die Tiefen der Erde“: Da ist Gott, weil er da gebraucht wird. Deshalb weisen die Gipfelkreuze auch zurück ins Tal, zurück ins normale Leben. Auch und vielleicht gerade dort ist Gottes Liebe, auch in den tiefsten der tiefen Erfahrungen unseres Lebens. Da wo gelebt, gelitten, Freude, Leid und Glcük erlebt wird. Diese Liebe mag uns nicht immer gleich auffallen. Deshalb ist es manchmal gut, Zeit zu haben, um ihr nachzuspüren. Es kann, aber es muss nicht auf enem Berggipfel sein.
Foto:
Eine alte rabbinische Geschichte lautet: Ein Rabbi war zu Gast bei gelehrten Männern. Er überraschte sie mit der Frage: «Wo wohnt Gott?» – Sie lachten über ihn: «Was redet ihr! Ist doch die Welt voll von seiner Herrlichkeit!» Er beantwortete seine eigene Frage mit «Gott wohnt, wo man ihn einlässt».
Musik: „Hymn“ Barclay James Harvest:
https://www.youtube.com/watch?v=ObWNrkMT5dc
Fürbitten:
Jesus Christus,
du Auferstandener von den Toten. In der Höhe und ganz unten in unseren Tälern.
Du Lebendiger, auf den wir hoffen.
Du Zukunft, nach der wir uns ausstrecken.
Teile dein Leben mit dieser Welt.
Teile dein Leben mit denen, die der Tod bedroht:
Wir bitten dich für die Menschen
in Armenien und in Bergkarabach,
in der Ukraine. In Russland, im Sudan, in Syrien und so vielen Ländern der Welt.
Wir bitten für die, die vor Krieg und Gewalt flüchten.
Wir rufen zu dir:
Erbarme dich.
Jesus Christus,
du Licht des Lebens.
Lass dein Licht aufscheinen in dieser Welt.
Mit deinem Licht gib den Menschen Hoffnung,
die in ausweglosen Verhältnissen gefangen sind:
Wir bitten dich für die Frauen und Mädchen in Afghanistan,
die Frauen im Iran,
für alle, die dem Unrecht widerstehen
und alle, die ihnen darin beistehen.
Wir rufen zu dir:
Erbarme dich.
Jesus Christus,
du treuer Begleiter.
Bleib mit deiner Güte gegenwärtig.
Wir bitten dich für die Kranken,
für die Sterbenden,
für die, die trauern.
Steh denen bei,
denen die Luft zum Atmen fehlt, die überfordert und gefordert sind in den Tälern des Lebens, die aus Verzweiflung mutlos sind.
Wir rufen zu dir:
Erbarme dich.
Jesus Christus,
du Grund unseres Glaubens.
Sprich zu uns.
Stärke den Glauben deiner weltweiten Kirche.
Stärke unser Vertrauen in dein Evangelium.
Gib auch heute dem Leben die Macht.
Segne alle, die zu uns gehören und die uns fern sind.
Und segne uns in dieser Zeit.
So rufen wir zu dir:
Erbarme dich.
Quelle: VELKD
Gemeinsam bitten wir Dich:
Vaterunser:…geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
SEGEN (die Hände evtl. zu einem Segenskörbchen falten)
Bergsegen
Gott segne dich und behüte dich,
auf den gerade und ebenen Wege im Tal,
auf den gewundenen Wegen in den Bergen,
auf den steilen Wegen am Hang zum Gipfel.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig,
dass seine Gnade dich aufrichte
und dein Leben erstrahlen lasse
wie die aufgehende Morgensonne
die erhabenen Berggipfel.
Gott hebe sein Angesicht auf dich
und gebe dir Frieden,
dass sich in deinem Herzen
Friede ausbreite und weiterschwinge
wie die Ruhe und Stille in den Bergen und Tälern.
So segne dich Gott,
Schöpfer des Himmels und der Erde.
Amen
Kerstin Bonk © Netzwerk Pilgerbegleitung Schweiz
Verabschiedung:
Herzliche Einladung zum Gottesdienst am kommenden Sonntag, 1. Oktober, Erntedankfest, 10 Uhr Martin-Luther-Kirche Zürich, 16 Uhr Halden-Kirche St. Gallen, gern können Erntegaben mitgebracht werden dazu.
Unsere Kirche ist am Sastag und Sonntag von 12-16 Uhr geöffnet für die Architekturtage „Open house Zürich“ für alle Interessierten.
Am Sonntag ist ab 17 Uhr dort ein finnisches Kantilene-Konzert.
————————————————————————————-
Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und die auf Reisen und in den Ferien sind, und wünschen allen noch behütete, erholsame Sommertage!
Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern!
Thomas Risel und Marion Werner
Musik: May the road rise (Musik-Akademie Basel)