Luther-Gebet für Mittwoch, 31. August (Trinitatiszeit) 2022:

Herzlich willkommen zum 222. Luther Abendgebet am 31. August.

Die Ferien sind vorbei, die Schule hat wieder begonnen, und wir beginnen jetzt einen neuen Konfirmandenjahrgang in unserer Gemeinde.

Wir hören heute Geschichten zur Konfirmation, neue und alte.

Mit dem neutestamentichen Vers für diesen 31. August aus 2. Korintherbrief 9, Vers 8 werden wir begrüsst:

Gott kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk.

Wir sammeln uns im Namen Gottes,

des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat. Amen.

 

Auch diese Spätsommerzeit ist noch voller Sorgen und Bedrohungen, neue Ansteckungen und weiterhin ist Krieg in Europa, seit über ½ Jahr in der Ukraine.

Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.

SICH BEREIT MACHEN.

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.

Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

GEBET                                                                                        

Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern,

mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage. Mit der Wärme und dem Licht des Sommers, mit Leid und Ohnmacht, mit Freude und Dank.

Wir machen uns bewusst, Gott ist da.

 

Lied: „Wo Menschen sich vergessen/Da berühren sich Himmel und Erde“

https://www.youtube.com/watch?v=yCzv9RCXIQE

https://www.youtube.com/watch?v=l72k-JQUnU0

 

Vor 3 Jahren haben sich Mädchen und Jungen unserer Gemeinde an ihre Konfirmandenzeit erinnert und folgende Worte dafür gefunden:

KONFIRMATION ist für mich…

…das interessante Annähern zur eigenen Religion mit anderen Jugendlichen

…dass ich mich selber entscheide, ob ich dem Christentum angehören will oder nicht

…eine Bestätigung des christlichen Glaubens und dass man die christlichen Werte vertritt

…die Aufnahme in die Kirchengemeinschaft

…ein Fest, an dem man seine Taufe bestätigt, dazu gehört auch dass man danach Taufpate werden kann.

Ich erinnere aus der Konfi-Zeit…

*der Unterricht wurde nicht als trocken und zu viel empfunden, der Anteil war angemessen;

*wir haben viel an den Samstagen gelernt, es war ein abwechslungsreiches Programm, wir haben dabei Exkursionen und Ausflüge gemacht, das Café Yucca, das Grossmünster und die Wasserkirche mit Buchdruck und Brot backen wie zu Luthers Zeit

*die sehr schöne Reise auf Luthers Spuren und schöne Städtebesichtigungen

*Freundschaften sind entstanden.

     

Bilder: Konfirmationen 1931 (wikipedia) und aktuell (ELKZ)

Es gab tolle Städte, interessante Führungen, viel Freizeit

*da haben wir andere Konfirmandengruppen aus anderen Städten kennengelernt, und eine Abendmahlsfeier gehabt. Im Haus der Religionen in Bern war es spannend.

*die Gottesdienste mit Marion und Thomas waren gut, wie auch die Gospelgottesdienste, wir konnten aktiv dabei mitmachen und mithelfen!

*nicht alle fanden es gut, dass viel gelesen werden musste

*Gottesdienste waren zu früh

*auch die leckeren Mittagessen, Frühstücke und der Kuchen erinnern wir!

*Wir haben uns als Gruppe super gut verstanden.

Ich freue mich auf die Konfirmation, weil…

…die Menschen, die Atmosphäre…ein einmaliges Fest

…auf meine Familie, Patinnen und Paten aus Deutschland, teilweise aus der ganzen Welt, ich kann auch meinen Grosseltern eine grosse Freude machen

…natürlich das leckere Essen

…ich dann schöne Geschenke bekomme, die ich für viele Jahre bei mir habe und welche mich an meine Konfirmation erinnern

…der Konfirmationsgottesdienst allein schon eine besondere Atmosphäre hat, besonders der Moment an dem wir auf die Knie gehen um zu empfangen

…man gehört dann ja wirklich zur Gemeinde und hat dann immer jemanden, an wen man sich wenden kann.

Musik: Adel Tawil – Gott steh mir bei (Akustik Version)

https://www.youtube.com/watch?v=9Edyi9pE12Y

Damit es nicht soweit kommt, wie der Sänger Adel Tawil singt: „ich hab‘ die Bibel nicht gelesen, hab‘ die Thora nicht dabei, hatte für Buddha keine Zeit‘ – auch darum eröffnen wir an diesem Wochenende in unserer Gemeinde einen neuen Konfirmationsjahrgang, und das mit einer Rekordzahl mit 21 Jungen und Mädchen.

In der gut 9-monatigen Zeit bis zur Konfirmation an Pfingsten 2023 werden wir viele Samstage und Sonntage zusammen sein, Exkursionen machen nach Genf und Basel, in Zürich und ganz verschiedene Erlebnisse und Gottesdienste miteinander feiern. Das Erleben in der Gruppe ist dabei so wichtig wie das persönliche Kennenlernen des christlichen Glaubens und der Bibel. Konfirmation und die Zeit davor, das ist wie eine Art „Praktikum in Sachen Kirche und christlicher Glaube“. Für viele Eltern und Grosseltern und für viele aus der Gemeinde ist es auch eine Erinnerung an die eigene Konfirmations- oder Firmungszeit. Für manche ist es vor Jahrzehnten sehr streng gewesen mit viel auswendig lernen, für andere wieder geschahen dort die erste Liebe oder ein paar Streiche und viel lustiges Erleben.

Konfirmation gibt es seit dem 16. Jahrhundert, der Zeit der Reformation. Die neue „Kirche“ hatte sich gegründet, nach Luther, Zwingli oder Calvin, es ging darum, die Inhalte des neuen Glaubens bei den Menschen bekannt zu machen oder auch zu verfestigen. Konfirmation ist eine Bestätigung, Vergewisserung und Bekräftigung der Kindstaufe.

Der „Vater der Konfirmation“, so wurde auch Martin Bucer genannt, erst Mitarbeiter Martin Luthers und dann Reformator in Strassburg. Von ihm stammt auch der Segen am Abschluss der heutigen Luther-Gebets. Ein wesentliches Herzstück bei der Konfirmation ist neben dem Segen dann auch der Bibelspruch, den junge Menschen mit auf ihren weiteren Lebensweg bekommen. Ob sie ihn dann gleich verstehen? Zumindest kann dieses Bibelwort, dass sich die Konfis heute meistens selbst aussuchen, im weiteren Leben durchaus eine Orientierung und ein Leitspruch sein.

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ So lautete der Spruch aus Psalm 23 in vielen Generationen. Heute ist zum Beispiel der folgende Spruch aus dem Johannes-Evangelium sehr beliebt: „Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis sein, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Ich wünsche allen schöne bleibende Erinnerungen an die Konfirmation und den 21 Jungen und Mädchen unserer Gemeinde jetzt einen guten Start miteinander!

Fürbitten:

Lebendiger und barmherziger Gott, dein Segen erfüllt die Welt, du begegnest uns jeden Tag mit deiner Freundlichkeit. Du bist unter uns und wir dürfen dich voll Vertrauen bitten:

Für alle Menschen, die das Lieben verlernt haben undden Segen nicht spüren, die gnadenlos geworden sind gegen sich und andere in den Enttäuschungen ihres Lebens.

Gott erbarme Dich.

Für alle, die in diesen Tagen und Wochen auf Reisen sind oder waren. Dass sie gesund heimkehren. Und für alle Menschen, die keinen Urlaub machen können. Dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlen und doch Erholung finden.

Für die Schülerinnen und Schüler, deren Alltag neu beginnt. Dass ihre Mühen belohnt werden. Für alle unseren neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden und ihre Eltern und unsere Gemeinde, dass wir eine gesegnete schöne Zeit miteinander haben

Und für alle, die nach den Ferien einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Schenke ihnen Mut und Selbstvertrauen. Wir rufen zu Dir:

 Gott erbarme Dich.

Lass uns nach diesen Sommerwochen auch die nicht vergessen, die nach Freiheit hungern, die ihren Glauben zu dir nur unter Gefahren bekennen können.

Die unter Gewalt, Armut, Krankheit oder Einsamkeit leiden. Und unter dem furchtbaren Krieg in der Ukraine und an anderen Orten. Zeige du dich ihnen als barmherziger Vater und als Gott des Friedens.

Gott erbarme Dich.

Für alle bitten wir Dich auch, die regieren bei uns und in anderen Staaten, dass sie ihre Aufgaben zum Wohl der Menschen erfüllen, dass sie ihre Grenzen erkennen, ihre Macht niemals missbrauchen, aber den Frieden in der Welt fördern und schützen.

Um Vertrauen und Geduld im Umgang miteinander,

um Fürsorglichkeit und Achtung angesichts der immer noch währenden Virus-Krise,

um die Fähigkeit, auf andere zu hören,

um Befreiung von Angst, wenn uns Fremdes begegnet,

und dass sich immer wieder gute Gemeinschaft erschliesst.

Um Wohl und Wachstum der Kirche Gottes, über die Erde verstreut,

für unsere Gemeinde hier in Zürich,

um die Ausbreitung der Frohen Botschaft unter den Völkern,

Gott erbarme Dich.

STILLE

Danke lebendiger Gott, Quelle des Lebens, lass uns verbunden sein mit dem Gebet, dass Dein Sohn Jesus Christus uns zu beten anvertraut hat:

 Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name;

dein Reich komme;

dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern;

und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit

Amen.

 

Foto: Konfirmationssegen Martin Bucer

SEGEN:

Gott,

Vater, Sohn und Heiliger Geist, gebe dir seine Gnade.

Schutz und Schirm vor allem Argen,

Stärke und Hilfe zu allem Guten,

dass du bewahrt wirst im Leben und im Glauben zum Ewigen Leben.”

Friede + sei mit Euch/Dir.

 

Lied: „Mein Schöpfer steh mir bei“

https://www.youtube.com/watch?v=qzyn9GjGMnk