Herzlich willkommen zum 278. Luther Abendgebet am 4. Oktober 2023.
Wir sind am Anfang des Herbstes. Zeit mit noch viel Licht, Sonnenstrahlen und Wärme, erste Laubfärbungen und Bodennebel. Zeit für Dank und Einkehr mitten in der ersten Oktoberwoche, mitten in den Freuden, Sorgen und Ängsten dieser Tage, Zeit für Besinnung, schöne Musik, Geschichten und Gebet.
Und so sammeln wir uns auch heute Abend:
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der für uns lebt in Ewigkeit,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.
Amen.
Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Seit über 3 1/2 Jahren Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
GEBET
Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Dank-Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Dank dieser frühherbstlichen Tage.
Mit Leid und Erschrecken über Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt, mit Dank.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da. Amen.
Bild: Erntedank NDR und Martin-Luther-Kirche 2023
Wort zum Erntedank:
- Tim. 4: „Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird“.
Musik: Singt ein Danklied (Rendez grâce au Seigneur) · Taizé ·
https://www.youtube.com/watch?v=CHtYWXhzAMw
Markus 6, 30-44
30 Die Jünger versammelten sich um Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. 31 Da sagte er zu ihnen: »Kommt allein an einen einsamen Ort, ruht euch ein wenig aus.« Denn es herrschte ein so reges Kommen und Gehen, dass sie nicht einmal Zeit zum Essen fanden.
32 Sie fuhren in einem Boot an einen einsamen Ort. 33 Die Menge sah, dass sie wegfuhren, und viele erfuhren davon und liefen dort aus allen Städten zusammen und kamen ihnen zuvor. 34 Als er ausstieg, sah Jesus eine grosse Menschenmenge, und das ging ihm nahe, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten und keine Hirtin haben. Da begann er, sie vieles zu lehren.
35 Als es schon spät war, sagten seine Jünger zu ihm: »Die Gegend ist einsam, und es ist schon spät. 36 Schicke sie fort, damit sie zu den umliegenden Bauernhöfen und Dörfern gehen und sich etwas zu essen kaufen.« 37 Aber Jesus antwortete ihnen: »Gebt ihr ihnen zu essen. Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach!« Als sie es herausgefunden hatten, sagten sie: »Fünf Brote und zwei Fische haben wir.« 39 Da befahl er ihnen, alle sollten sich niederlegen, in Tischgemeinschaften mitten auf der grünen Wiese. 41 Da nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, schaute zum Himmel empor, sprach den Brotsegen, brach die Brote auseinander und gab sie seinen Jüngerinnen und Jüngern, damit sie austeilen sollten. Die zwei Fische teilte er unter ihnen allen auf. 42 Alle aßen und wurden satt. 43 Es blieb sogar noch etwas übrig: zwölf Körbe voller Brotstücke und einiges von den Fischen. 44 Dabei betrug die Anzahl der Essenden 5.000 Leute. Amen.
FILM: 5 Brote und 2 Fische | Die wundersame Brotvermehrung | BIBELFILM. Musik: Hans Zimmer
https://www.youtube.com/watch?v=Crfx05NDQH8
Als Jesus mit seinen Jüngern das „Picknick“ für die 5000 Leute ausgerichtet hat, da ist zuletzt auch viel übriggeblieben: Als alle satt waren, standen dann noch zwölf Körbe voller Brote da. Und Fisch war auch noch übrig. Zum Staunen war das damals. Ein richtiges Wunder!
Ein Wunder von Gott, der allen reichlich gute Gaben geben will. Alle wurden satt.
Auf dieser Erde leben etwa 8 Milliarden Menschen. Millionen hungern, etwa jeder Zehnte, oder lebt am Rande einer Hungersnot. Aber schon mit ganz wenigen Prozenten des Vermögens von Reichen könnte der Hunger auf der Welt gestoppt werden. Um das zu ändern, gibt es Organisationen wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (UN).
Deren Ziel bis zum Jahr 2030 ist betitelt: Zero Hunger. Auf dem Weg dorthin stockt es aber, unter anderem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und vieler Kriege.
Um den Welthunger zu besiegen, ist vor allem auch der Einsatz der reichsten Menschen notwendig. Sie sollen nach Wunsch des Direktors des UN-Welternährungsprogramms 6 Milliarden US-Dollar spenden – einen Bruchteil ihres Gesamtvermögens.
Das wäre eigentlich kein Wunder, es wäre wirklich machbar.
Foto: world food program
Und dennoch: ein Wunder ist das auch, wenn WIR dankbar werden.
Wenn wir nicht so viel an das denken, was uns irgendwie noch fehlt. Wenn wir merken: Es ist genug da. Ja, da ist sogar „mehr als genug“.
Das gilt für die Ernte, das gilt auch für unsere Zeit miteinander, so wie es Lothar Zenetti in einem Gedicht beschrieben hat:
Wunderbare Zeitvermehrung
Und er sah eine große Menge Volkes, die Menschen taten ihm leid, und er redete zu ihnen von der unwiderstehlichen Liebe Gottes.
Als es dann Abend wurde, sagten seine Jünger:
Schick die Leute fort, es ist schon spät, sie haben keine Zeit.
Gebt ihr ihnen doch davon, so sagte er. Gebt ihr ihnen doch von eurer Zeit.
Wir haben selber keine, fanden sie. Und was wir haben, dieses wenige, wie soll das reichen für so viele?
Doch da war einer unter ihnen, der hatte wohl noch fünf Termine frei, mehr nicht,
zur Not, dazu zwei Viertelstunden.
Und Jesus nahm, mit einem Lächeln, die fünf Termine, die sie hatten, die beiden Viertelstunden in die Hand. Er blickte auf zum Himmel, sprach das Dankgebet und Lob, dann ließ er austeilen die kostbare Zeit durch seine Jünger an die vielen Menschen.
Und siehe da: Es reichte nun das Wenige für alle.
Am Ende füllten sie sogar noch 12 Tage voll mit dem, was übrig war an Zeit, das war nicht wenig. Es wird berichtet, dass sie staunten.
Denn möglich ist, so sahen sie, Unmögliches bei ihm.
(Lothar Zenetti)
Musik: Thank You_Jesus Army Songs
https://www.youtube.com/watch?v=uLabayKEpO8
Dankgebet mit Fürbitten
Gütiger Gott, du beschenkst uns reich:
Wir hören von dir in den Geschichten der Bibel.
Wir spüren dich nahe in Brot und Saft und guter Gemeinschaft.
Du gibst uns deinen Segen.
Gott wir bitten für alle, die nicht jeden Tag satt werden
und kein geborgenes Zuhause haben. Mache uns Mut zum Teilen und versöhnen.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Wir wandern in die grossartige, reichhaltige Natur, und staunen über die Schönheiten deiner Schöpfung. Zugleich erleben wir Stürme und Fluten und das Abtauen der Gletscher.
Wir bitten für alle, die sich einsetzen für die Zukunft dieser Erde und ein gutes Leben für alle Menschen. Hilf zu achten und zu geniessen, was Du uns schenkst. Und hilf uns, zu schützen und zu bewahren für die Generationen heute und nach uns, wovon wir leben: Natur Tier Mensch.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Wir bitten für alle, die Schmerzen haben und krank sind.
Wir bitten für die, die heute nicht lachen und sich freuen können:
Sei du Hilfe und Trost.
Sei du Retter, Begleiterin und Zukunft.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Danke für die Fülle des Lebens und unsere Feiern.
Wir bitten dich für die,
die ihre leeren Hände nach Brot, nach Rettung,
nach Freiheit, nach Frieden ausstrecken, in den Kriegen, auf der Flucht, in Katastrophen.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Es ist die Zeit, dir zu danken.
Danke für die Liebsten, mit denen wir unser Leben teilen.
Wir bitten dich für die, denen das Liebste abhandengekommen ist
Und für die, mit denen wir es schwer haben.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Aus deinen Händen empfangen wir das Leben, die Liebe, die Zukunft. Dank sei dir heute und alle Tage. Amen.
Gemeinsam bitten wir Dich:
Vaterunser:…geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
SEGEN (die Hände evtl. zu einem Segenskörbchen falten)
Gedicht von Kurt Marti:
Mein Atem geht
Mein Atem geht – was will er sagen?
Vielleicht: Schau! Hör! Riech!
Schmeck! Greif! Lebe!
Vielleicht: Gott atmet in dir mehr als du selbst.
Und auch:
In allen Menschen, Tieren, Pflanzen atmet er wie in dir.
Und so:
Freude den Sinnen! Lust den Geschöpfen!
Frieden den Seelen!
Kurt Marti (geb. 1921), Der Heilige Geist ist keine Zimmerlinde, Stuttgart 2000
So segne, behüte und bewahre uns der barmherzige, ewige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Verabschiedung:
Herzliche Einladung zum Abendmahlsgottesdienst am kommenden Sonntag, 8. Oktober, 10 Uhr Martin-Luther-Kirche Zürich.