Luther-Gebet für Mittwoch, 5. April 2023:

Herzlich willkommen zum 253. Luther Abendgebet am 5. April 2023.

Als Christen befinden wir uns in der Karwoche vor Ostern. Wir erleben Licht und Dunkelheit. Überall beginnenden Frühling, Sonnenstrahlen und Kälte.

Zeit für Kerzen, Ruhe, Besinnung, schöne Musik und Gebet.

Und so sammeln wir uns auch heute Abend:

im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,

im Namen Jesu Christi, der für uns durch Leid, Schmerz und Tod ging hin zum Leben,

und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.

Amen.

Unsere Hilfe kommt von dem Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt:  Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

Seit 3 Jahren Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.

SICH BEREIT MACHEN.

Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.

Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden um mich und in der Welt.

Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.

GEBET      

Ewiger Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).

Allein,

und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,

durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.

Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.

verbunden, um diese Andacht zu feiern.

Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.   Mit Leid und Trauer, mit Erschrecken über Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt, mit Dank.

Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da.                Amen.

Wochenspruch Karwoche (Johannes 3,14b.15):

“Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.”

 

Musik: King of Kings (Live) – Hillsong Worship

https://www.youtube.com/watch?v=dQl4izxPeNU

 

In diese Woche fällt die Zeit der Vorbereitung auf Ostern.

Eine Zeit der Einkehr und der Umkehr,

dass es uns gelingt, aus vergangenen guten und schlechten Erfahrungen

zu lernen und zu wachsen.

Dass wir im Bedenken des Leidensweges Jesu damals auch unsere Zeit erkennen:

die Erfahrungen von Gewalt, von Krisen in unserem Land und in der Welt.

Bild: Heimosterkerze

 

In einigen Tagen feiern wir Ostern.

Mit dem neuen Licht der Osterkerze in unserer Kirche.

Und bei vielen mit der Heimosterkerze, die in diesem Jahr besondere Symbole enthält.

Entworfen und mitgestaltet von Schülerinnen und Schülern der Freien Katholischen Schulen Zürich. Sie schreiben dazu:

„Christus ist das Alpha und das Omega

Bei ihm haben das Blühen und Verblühen Raum.

Jugend und Alter.

Geburt und Tod.

Licht und Dunkel.

Freud und Schmerz.

Gesundheit und Krankheit.

Macht und Ohnmacht.

Verfügbares und Unverfügbares.

Anfänge und Bruchstückhaftes.

Unsere Anfänge und Bruchstückhaftes liegen in deinen Händen, Gott. Setze Du sie fort.“

 

Wir gehen auf das Osterfest zu.

Tod muss nicht Tod bleiben.

Unfrieden muss nicht Unfrieden bleiben.

Leben kann werden, immer wieder neu.

Mit offenen Augen und Ohren für die Zeichen von Erneuerung in unserem Leben und in unserer Umgebung.

Dankbar für einen Gott, der auch im Leiden mit uns geht und letztendlich alles zum Guten wendet.

Alles zum Guten, ohne diese Hoffnung möchte ich nicht leben.

Alles zum Guten, mit dieser Hoffnung gehe ich auf Ostern zu.

Bild: Heimosterkerze 2023 Kartenmotiv

Text: All Good Things (Come to an End) (Nelly Furtado)

Ganz ehrlich – was wird wohl aus mir?

Kann die Realität nicht leiden,

sie ist mir viel zu nüchtern.

Aber – das Leben ist eigentlich schön

Wir sind, was wir nicht sehen,

haben in den Tag hineingelebt

und alles verpasst.

 

Flammen werden zu Staub

Liebhaber werden zu Freunden

Warum kommen alle guten Dinge zu einem Ende?

……

Kommen zu einem Ende.

Warum kommen alle guten Dinge zu einem Ende?

Auf meiner Reise halt ich nur an Ausfahrten an.

Frag mich, ob ich bleiben werde,

bin jung und rastlos.

Diese Art zu leben stresst mich weniger.

Ich möchte mich losreissen, wenn der Traum zu Ende geht.

Der Schmerz setzt ein und ich weine nicht.

Ich fühle nur die Schwere und frage mich, warum…

 

Flammen werden zu Staub

Liebhaber werden zu Freunden

Warum kommen alle guten Dinge zu einem Ende?

…..

Kommen zu einem Ende…

Warum kommen alle guten Dinge zu einem Ende?

Die Hunde heulten eine neue Melodie,

als sie bei Neumond bellten,

in der Hoffnung, dass es bald kommt,

damit sie sterben könnten.

Sterben, sterben, sterben.

 

Flammen werden zu Staub

Liebhaber werden zu Freunden

Warum kommen alle guten Dinge zu einem Ende?

….

 

Musik: „All good things come to an end“ Nelly Furtado

https://www.youtube.com/watch?v=g0p00ShKcko

(mit Text in Englisch)

 

All Good Things (Come to an End) ist ein Popsong der portugiesisch-kanadischen Sängerin Nelly Furtado aus dem Jahr 2007. Das Stück war ihr erster Nummer-eins-Hit in Deutschland.

Im Refrain des Liedes beklagt Furtado die Endlichkeit aller guten Dinge: „Flammen [werden] zu Staub, Liebende zu Freunden, warum endet alles Gute?“

„All good things must come to an end: alle guten Dinge müssen ein Ende haben“-

ein Sprichwort, das bedeutet, dass nichts ewig währt, dass alle Dinge und Situationen vorübergehend sind oder auch, dass das Glück vergänglich ist.

Das Sprichwort wird auch verwendet, um Bedauern auszudrücken, wenn etwas, das einem Glück bringt, endet.

Diese Redewendung “Alles Gute geht einmal zu Ende” ist aber auch eine Ermahnung, das Leben heute zu geniessen, und vor allem auch dankbar zu sein, weil es dieses Glück morgen vielleicht nicht mehr gibt.

Oft habe ich mich schon gefragt: wie erging es wohl den Jüngern, und Jüngerinnen um Jesus bei seinem Ende? In den letzten Tagen seines Lebens, nachdem sie mit ihm zusammengesessen hatten, um das Passahmahl zu feiern. Schliesslich nach seiner Verhaftung ist dann auf einmal nur noch von Petrus die Rede, und zwar wie er Jesus, seinen Herrn und Rabbi, 3mal verleugnet. Dann ist Schluss, aus, Ende.

Nach einer kurzen, aber sehr intensiven Zeit des Lebens zusammen, Wanderschaft durch Galiläa, viele ungewöhnliche, liebevolle, heilsame Begegnungen, sich kümmern gerade um die Ausgestossenen und Entrechteten, die am Rande Stehenden, Ausländer, Kinder, Frauen…

und immer wieder die Rede vom Reich Gottes und dass es bereits mitten unter ihnen war. Und nun das: Verhaftung, Verhöre, Verurteilung, Kreuz. Und keine Rede mehr von seinen Gefährtinnen und Gefährten. Flames to dust, lovers to friends. Flammen werden zu Staub. Liebhaber werden nicht einmal mehr zu Freunden, nein zu Unbekannten, von denen keine Rede mehr ist.

Haben sie es ihm nicht geglaubt, was er ihnen mehrmals sagte: alle guten Dinge haben mal ein Ende? Sie führen gar zum Tode. Nichts ist mehr gut. Es ist alles vorbei.

Nach „salvation“, nach Erlösung ruft auch die Sängerin Nelly Furtado. Ist mit dem Sterben alles vorbei? Warum kommen alle guten Dinge zu einem Ende?

Das Sprichwort sagt aber auch zum einen: es ist gut, sich daran zu erinnern, dass auch schlechte Dinge zu einem Ende kommen.

Und umgekehrt: am Ende wird alles gut. Und das bedeutet, gerade auch im christlichen Sinne, zweitens:

der positive Ausgang einer Sache lässt die negativen Dinge davor unwichtiger werden.

Denn, so heisst es in einem weiterführenden Zitat, das dem irischen Schriftsteller Oscar Wilde zugeschrieben wurde:

„Am Ende wird alles gut sein. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.“

Bild: “Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.”

 

Fürbitten:

Du kommst in deine Stadt, Jesus Christus,

du kommst zu den Verletzten und Verfolgten,

du kommst zu uns.

Du bringst Barmherzigkeit,

du bringst Gerechtigkeit,

du bringst Frieden.

 

Jesus Christus,

überall warten sie auf dich.

Die Verletzten und Verfolgten

schreien nach Hilfe.

Sie halten dir ihre Wunden hin,

verzehren sich im Erleben von Krieg und Schmerz.

Sie hoffen darauf,

dass die Diener des Todes ihre Macht verlieren.

Die Misshandelten und alle Verwundeten warten auf dich.

Wir bitten dich:

Zieh mit deiner Gerechtigkeit ein

und erbarme dich.

 

Jesus Christus,

die Deinen warten auf dich.

Deine weltweite Kirche denkt an dein Leiden.

Sie zeigt dir die Kranken und alle, die für sie sorgen.

Sie legt dir alle ans Herz,

die vor Sorge schlaflos sind,

die Enttäuschten

die, die aufbrechen,

weil sie trotzdem hoffen.

Wir warten,

weil du heilst.

Wir warten,

weil du unsere Zukunft bist.

Wir warten,

weil du der Frieden bist.

 

Jesus Christus,

wir ziehen dir entgegen.

Wir bitten dich:

Zieh mit deinem Frieden ein.

Führe uns zu einem guten Ende.

Höre uns und erbarme dich,

heute und alle Tage.

In der Stille vertrauen wir dir unsere Brüche und Sehnsüchte an.

STILLE

Danke, Du hörst uns an, auch wenn wir nun mit Deinen Worten beten. Laut oder leise:

Vaterunser

…geheiligt werde dein Name;

dein Reich komme;

dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;

und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

SEGEN

Nur aus dem Unmöglichen kann die Welt erneuert werden.
Dies Unmögliche ist der Segen Gottes.“
(Dietrich Bonhoeffer)

Der Segen Gottes

des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

allmächtig in seiner Herrlichkeit,

ohnmächtig am Kreuz,

lebendig in seiner Kraft

komme auf uns herab,

umhülle uns,

schütze und berge uns.

Gehen wir in seinem Frieden.

AMEN.

 

Verabschiedung:

Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten der Karwoche zu Gründonnerstag 18 Uhr, Karfreitag 10 Uhr und an Ostern 7 Uhr und 10 Uhr sowie in St. Gallen um 11 Uhr,

genauer unter

https://luther-zuerich.ch/wp-content/uploads/2023/03/TERMIN_A5_April-Mai-23-online-1.pdf

———————————————————————————————

Wir danken allen, die seit 3 Jahren oder auch kürzer mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft und wünschen allen eine behütete Zeit vor und zu Ostern!

Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.

Herzliche Grüsse nach nah und fern!

Thomas Risel und Marion Werner

 

Musik:

„Ach Herr, lass dein‘ lieb‘ Engelein“;

Johann Sebastian Bach, aus Johannespassion BWV 245 Nr. 40 Choral.

Zürcher Sing-Akademie Orchestra la Scintilla Florian Helgath, Dirigent

Live- Aufnahme vom 17.4.2019 aus der Kirche St. Jakob, Zürich

https://www.youtube.com/watch?v=xl1oDKe48Pw

 

Ach Herr, lass dein lieb Engelein

am letzten End die Seele mein

in Abrahams Schoss tragen,

den Leib in seim Schlafkämmerlein

gar sanft ohn einge Qual und Pein

ruhn bis am jüngsten Tage!

 

Alsdenn vom Tod erwecke mich,

dass meine Augen sehen dich

in aller Freud, o Gottes Sohn,

mein Heiland und Genadenthron!

Herr Jesu Christ, erhöre mich,

ich will dich preisen ewiglich!