Herzlich willkommen zum 341. Luther Abendgebet am Mittwoch, 8. Januar 2025

Ihnen und Euch allen ein gutes, gesundes, gesegnetes und friedliches neues Jah, mit täglich einem Grund zur Freude und Dankbarkeit!

Wir stehen am Anfang des Jahres und fragen uns, was es bringen wird. Was wird sich verändern? Mit allem Nachdenken, mit allen Erwartungen, allen Freuden und Sorgen wollen wir nun zu Gott kommen.

 Wir zünden eine Kerze an, für Dankbarkeit, für Vertrauen, für die Hoffnung.

 So sammeln wir uns heute Abend:

im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes

die uns verbinden zwischen Himmel und Erde.

Denn unsere Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Amen

 Aus Asien stammt folgender kurzer Text:

Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des neuen Jahres stand: Gib mir Licht, damit ich sicheren Fusses der Ungewissheit entgegengehen kann!

Aber er antwortete: Gehe nur hin in die Dunkelheit und lege deine Hand in die Hand Gottes! Das ist besser als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg».

In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben im neuen Jahr geschieht und sich wandelt:  Gott bleibt, unser Gebet bleibt.

 MUSIK zum neuen Jahr aus der Bach-Kantate BWV 190 Chor 1: „Singt dem Herrn ein neues Lied“

https://www.youtube.com/watch?v=mb02aM5CGzE

 GENANKEN

Liebe Gemeinde,

liebe Zuhörerinnen und Zuhörer

als ich heute durch unser Dorf lief, stellte ich fest, die schöne Wippe auf dem Kinderspielpatz ist wieder «winterdicht». Aus Sicherheitsgründen darf sie im Winter nicht genutzt werden.

Ich habe Wippen schon als Kind gemocht und meine Kinder taten es auch. Man schwingt nach oben, befindet sich manchmal hoch in der Höhe mit strampelnden Beinen, und ein anderes Mal kracht man hart auf den Boden. Besonders spannend fand ich es aber immer den Kipppunkt zu suchen. Den Punkt, an dem es nach oben oder unten geht, und hier zu versuchen, in leichtem Schaukeln die Balance zu halten. Und ich weiss noch, ich staunte manchmal, wie wenig Kraft es brauchen kann, die Richtung der Wippe zu ändern oder die Balance zu halten. Ein gutes Gespür und Aufmerksamkeit waren immer hilfreich.

Am Anfang eines Jahres finde ich das Bild der Wippe schön. Das Leben und unsere Tage sind wie eine Wippe. Mal ist man oben, mal unten – der Wechsel gehört dazu. Manchmal steht man auf und freut sich auf den Tag und dann hört oder sieht man etwas und die gute Laune ist dahin. Und ich höre Leute sagen: «Diesen Tag kannst du vergessen!» Ein andermal ist der Tag gerade grau in grau und dann, unverhofft, ein Vogelzwitschern, ein Lieblingslied im Radio, der herrliche Duft des Kaffees – und das Leben fühlt sich wieder besser an. Es braucht manchmal so wenig, damit unsere Wippe ihre Richtung ändert! Wenn es uns gut geht, fühlen wir uns oben, aber auch die Zeiten des Tiefs sind wichtig, um den Wert der Höhen zu erkennen. Und es sind meistens die Zeiten der Tiefe, die uns reifen lassen und lernen.

Wichtig ist, so denke ich, dass wir nicht aufhören, zu schwingen, egal wie die Position ist. Gott begleitet uns durch beide Seiten des Lebens und hilft uns, das Gleichgewicht zu finden, Vertrauen zu behalten und immer wieder aufzustehen.

 Martin Luther beschreibt die Bedeutung der Musik für Glauben und Gemüt mit den Worten:

«Die Musik ist eine Gabe und ein Geschenk Gottes, sie vertreibt den Teufel und macht Menschen fröhlich».

Passend zu dem Kippen, Schwingen und Wippen möchte ich uns heute ein Stück Leichtigkeit mitgeben mit der «Libelle» von Johann Strauss und zum Schluss der «schönen blauen Donau».

 MUSIK «Libelle» Josef Strauss 

https://www.youtube.com/watch?v=N70TLdxSKSg

 Gebet: Gott, du schaust uns freundlich an.
Da weitet sich das Herz.
Da öffnet sich die Kehle.
Da werden die Augen hell und die Füße leicht.
Es ist gut, dich bei uns zu haben.
Heute und immer.
Quelle: Liturgischer Wegweiser der EKHN, Zentrum Verkündigung

 GEBET für das erste Halbjahr

Guter Gott, ein neues Jahr liegt vor uns. Wir wissen nicht, was

auf uns zukommt, wissen aber, dass du es mit uns gehst. Jeden

Monat des Jahres vertrauen wir nun dir an und bitten, dass wir

ihn in deinem Licht gehen können.

Ruf » Kyrie eleison, Gott erbarme dich.“

 

Der Januar ist der Monat des Anfangs.

Wir bitten um Segen für alles, was wir beginnen, und um

das Vertrauen in den Weg, den Gott uns führt.

 In den Februar fällt der Fasching.

Wir bitten um den Blick für das Gute, Positive in der Welt, um

Optimismus und Vertrauen und auch um die Gabe, einmal

über uns selbst lachen zu können.

Ruf » Kyrie eleison, Gott erbarme dich.“

 In den März fällt die Zeit der Vorbereitung auf Ostern.

Wir bitten um eine Lebenshaltung der Umkehr, dass es uns

gelingt, aus vergangenen guten und schlechten Erfahrungen

zu lernen und in die Tiefe zu wachsen.

Ruf » Kyrie eleison, Gott erbarme dich.“

 Im April ist die Osterzeit.

Wir bitten um offene Augen und Ohren für die Zeichen von

Erneuerung in unserem Leben und in unserer Umgebung.

Wir sind dankbar für einen Gott, der auch im Leiden mit

uns geht und letztendlich alles zum Guten wendet.

Ruf » Kyrie eleison, Gott erbarme dich.“

 Im Mai erblüht die Natur.

Wir sind dankbar für die Vielfalt und die Schönheit der

Schöpfung. Unsere Bitte ist, dass die Menschen alles tun,

diese Vielfalt und Schönheit zu erhalten. Auch wir wollen

dazu beitragen.

 

Im Juni erreicht das Jahr seinen Höhe- und Wendepunkt.

Wir schauen auf Höhe- und Wendepunkte in unserem

Leben, überlegen, was sie bedeuten, danken für die

Menschen, die uns begleitet haben und gehen mit

Zuversicht unseren weiteren Lebensweg.

Ruf » Kyrie eleison, Gott erbarme dich.“

 Und was unser Herz noch bewegt, das bringen wir dir….

 Vaterunser geheiligt werde dein Name;

dein Reich komme;

dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;

und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Irischer SEGEN

Was ich dir wünsche

dass jede Gabe Gottes in dir wachse

dass einen Freund/ eine Freundin du hast,

der deiner Freundschaft wert

Und dass in Freud und Leid

Das Lächeln des menschgewordneen

Gotteskindes dich begleiten möge.

So segne dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen

Bleibt zuversichtlich, denn Gott ist da.

 Verabschiedung:

Herzliche Einladung für morgen, 14.00 Uhr zum «Forum gemeinsam älter werden». Pfr. Risel gestaltet den Nachmittags zur Jahreslosung 2025

Herzliche Einladung zum Gottesdienst am Sonntag, 12. Januar, 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Zürich mit Pfarrerin Marion Werner und anschliessendem Beisammensein zum Kirchenkaffee.

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Bleibt gesund, bewahrt, fürsorglich und trotz allem hoffnungsvoll.

Herzliche Grüsse nach nah und fern!

Marion Werner mit Thomas Risel

 

Zum AUSKLANG: Josef Strauss «An der schönen blauen Donau».

https://www.youtube.com/watch?v=iJ7qgOzmzjA