Guten Abend und herzlich willkommen zu unserem 276. Luthergebet am 20. September.
In der Mitte der Woche wollen wir innehalten, zur Ruhe kommen. Zeit für Kerzen, Besinnung, schöne Musik und Gebet.
Und so sammeln wir uns heute Abend
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter liebt,
im Namen Jesu Christi, der uns Licht und Freiheit schenkt,
und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns untereinander verbindet.
Amen
Der Wochenspruch, der uns begleiten will, steht im 1. Petrusbrief 5,7
«All eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch»
BILD: Wochenspruch Sorgen
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt:
Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Immer Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden, den Gott mir schenken will
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
GEBET
Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.
Mit Sorgen, mit Leid und Erschrecken
über die Auswirkungen der Klimaerwärmung, Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt,
wir kommen auch mit Dank für so viele kleine Dinge, die uns erfreuen und guttun,
die so selbstverständlich funktionieren in unserem Leben.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da.
Amen.
MUSIK: Kanon: Dona nobis pacem (Gib uns Freiden)
https://www.youtube.com/watch?v=bURklF4aULM
GEDANKEN – Frieden
Liebe Gemeinde,
«Möge sie in Frieden ruhen!» – sagte ich gestern am Grab eines Gemeindegliedes. Während des Abendmahls singen wir den Frieden Gottes herbei oder schütteln uns die Hand verbunden mit dem Friedensgruss. Der aaronitische Segen, den wir am Ende des Gottesdienstes hören, endet mit dem Friedenswunsch: «Der Herr segne und behüte dich, der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig, der Herr erhebe sein Angesicht über dir und schenke dir seinen Frieden».
Im Judentum begrüsst man sich mit dem Wort «Shalom» oder «Shalom alechem» – was so viel wie «Friede sei mir dir!» heisst und die Antwort darauf ist «Alechem Shalom». Ähnlich in den arabischen Ländern «Salem alaikum», mit der Antwort «Alaikum salem».
Frieden – die Sehnsucht nach Frieden tief im Herzen und der ausgesprochene Wunsch nach Frieden begleiten uns Menschen und sind Teil der biblischen Worte seit ihren Anfängen.
Wenn in der Bibel von Frieden gesprochen wird, dann meint es nicht nur die Abwesenheit von Krieg und das Schweigen der Waffen, sondern viel mehr. Das hebräische Wort Shalom – also der Frieden in der Bibel, hat einen viel grösseren Bedeutungsumfang als das deutsche Wort. Es meint einen Zustand allgemeinen Wohlergehens und des Heils, in dem es Mensch und Natur gut geht, in dem Sicherheit und Ordnung herrschen und Schwache Unterstützung finden. Diesen allumfassenden Frieden wünscht man sich mit dem Grusswort und auch mit dem Segen.
Der wahre Frieden kommt in der Bibel von Gott selbst. «Ich liege und schlafe ganz in Frieden, denn allein du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne» – heisst es in den Psalmen (Ps. 4,8). Und Jesus sagt im Johannesevangelium 14,27: «Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht». Deswegen muss unser Friedensgebet mit der Bitte um Frieden für unsere Herzen beginnen. Von hier aus dann, können und sollen wir uns für den Frieden einsetzen. Das ist der Aufruf im Alten und im Neuen Testament. Wir sollen für den Frieden beten und in unserem Umfeld etwas dafür tun.
Jesus sagt in der Bergpredigt: «Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heissen» (Matthäus 5,9) und der Apostel Paulus fordert uns auf (Römer 12,18) «Ist es möglich, soviel an euch liegt, so habt mir allen Meschen Frieden».
Ich weiss, diese Welt ist so weit davon entfernt friedlich zu sein. Gerade deswegen sind wir aufgerufen jeden Tag für Frieden zu beten und uns für den Frieden einzusetzen.
Im Buch des Propheten Jesaja im 2. Kapitel wird uns eine bildmächtige endzeitliche Friedensvision in Aussicht gestellt: Alle Völker werden zum Berg Gottes kommen, «denn von dort wird Weisung ausgehen». Ausserdem werde Gott die Völker «richten und zurechtweisen». Daraufhin «werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spiesse zu Sicheln machen. Denn es wir kein Volk wider das andre das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen».
Amen
BILD: Friedenssäulen
Hevenu Shalom Alechem – Frieden für alle weltweit, das symbolisieren 100 israelische Friedenssäulen vor der ägyptischen Grenze. (© Matthias Hinrichsen)
MUSIK: Hevenu shalom alehem – Frieden sei mit dir. Jerusalem Academy – flashmob
https://www.youtube.com/watch?v=mZ_nbinWkvE
BILD: Gebet 13
FÜRBITTE
Ach Gott, was wäre das schön:
Alle Sorgen von mir werfen.
Alle Ängste, alle Last.
Dir einfach vor die Füße kippen.
Sich frei fühlen.
Und dann neu anfangen.
Mit neuem Schwung dem Leben begegnen.
Das, Gott, bitten wir durch Jesus Christus,
der mit dir und dem heiligen Geist
lebt und für uns sorgt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Gott, Du sorgst für uns.
Du schenkst, was Menschen zum Leben brauchen.
Deshalb bringen wir vor dich alle,
um die wir uns Sorgen machen.
Und alle, für die wir sorgen möchten.
Wir nennen dir ihre Namen in der Stille.
Stille
Wir bringen auch das vor dich, was uns so sehr belastet
Stille
Und das was uns freut, was uns dankbar macht
Stille
Wir danken dir, dass du all unsere Gebete erhörst¨
VATER UNSER im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
SEGEN
Empfangt den Segen Gottes:
Gottes Zärtlichkeit
sei unsere Kraft in den Beziehungen.
Gottes Gerechtigkeit
sei unsere Anstiftung zur Solidarität.
Gottes Zuwendung
sei unsere versöhnende Bereitschaft in Konflikten.
Gottes Beharrlichkeit
sei unser langer Atem im Mitgestalten einer menschlichen Welt.
Gottes Fantasie
sei unser Vertrauen im achtsamen Umgang mit der Schöpfung.
Gottes Geduld
sei unsere wegweisende Spur im unermüdlichen Suchen des Guten in jedem Menschen.
So segne uns Gott, der uns wie Vater und Mutter ist,
durch Jesus Christus, unseren Wegbegleiter,
in Schwester Geist, unserer schöpferischen Lebenskraft.
Geht zuversichtlich in die Nacht, denn Gott ist da.
MITTEILUNGEN:
Herzliche Einladung am Sonntag zum Gottesdienst mit Pfr. Fischer in die Martin Luther Kirche und anschliessen zum Kirchenkaffee.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
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Wir danken allen, die mit uns unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft.
Bleiben wir zuversichtlich, denn Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern.
Marion Werner mit Thomas Risel
Zum AUSKLANG: Verleih uns Frieden