Guten Abend und herzlich willkommen zu unserem 273. Luthergebet am 30. August.
In der Mitte der Woche wollen wir innehalten, zur Ruhe kommen. Zeit für Kerzen, Besinnung, schöne Musik und Gebet.
Und so sammeln wir uns heute Abend:
im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter in Liebe umfängt,
im Namen Jesu Christi, der uns trägt und segnet,
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns verbindet zwischen Himmel und Erde.
Amen.
«Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Weg den du gehst. (Jesaja 48,17)
Gottes Friede sei und bleibe bei uns allen.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt:
Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
Immer Mittwoch abends um 21.00 Uhr, am Sonntag um 10.00 Uhr.
SICH BEREIT MACHEN.
Ich suche einen guten Ort für mich. Er hilft mir, zur Ruhe zu kommen.
Ich entzünde eine Kerze und denke an den Frieden, den Gott mir schenken will
Ich lasse mich vom Licht bescheinen, das kann mir helfen, mich für die Gegenwart Gottes und seinen Heiligen Geist zu öffnen.
In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt: Gott bleibt, unser Gebet bleibt.
GEBET
Gott, ich bin hier. (Wir sind hier).
Allein,
und doch verbunden in Gedanken und im Gebet,
durch Deinen Geist, mit Schwestern und Brüdern, mit Freundinnen und Weggefährten.
Wir sind / Ich bin mit Herz und Seele von zuhause dabei.
verbunden, um diese Andacht zu feiern.
Wir kommen mit allen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Gefühlen dieser Tage.
Mit Sorgen, mit Leid und Erschrecken
über die Auswirkungen der Klimaerwärmung, Kriege und Ungerechtigkeiten dieser Welt,
wir kommen auch mit Dank für so viele kleine Dinge, die uns erfreuen und guttun,
die so selbstverständlich funktionieren in unserem Leben.
Wir machen uns bewusst, du Gott, bist da. Amen.
MUSIK: in die Stille leiten lassen wollen wir uns heute von dem Lied «Stille lass mich finden Gott bei dir» Judith Wiesenbrock (Sopran) und Stefan Skobowsky (Klavier) in der Kilianskirche in Heilbronn.
https://www.youtube.com/watch?v=ddJKPjUWKRs
Stille lass mich finden, Gott bei dir.
Atem holen will ich, ausruhn hier.
Voller Unrast ist das Herz in mir,
bis es Frieden findet, Gott, in dir.
Lassen will ich Hast und Eile,
die mein Tagewerk bestimmen,
die mich ständig weitertreiben.
Innehalten will ich, rasten.
Will vergessen, was die Augen,
was die Sinne überflutet,
diese Gier: Das muss ich sehen.
Ruhen sollen meine Augen.
Lassen will ich alles Laute,
das Gerede und Getöne,
das Geschrei und das Gelärme.
Schließen will ich Mund und Ohren.
Will vergessen meine Sorgen:
Was ist heute und was wird morgen?
Ich bin ja bei dir geborgen,
du wirst allzeit für mich sorgen.
Stille lass mich finden, Gott, bei dir.
Atem holen will ich, ausruhn hier.
Voller Unrast ist das Herz in mir,
bis es Frieden findet, Gott, in dir.
Lothar Zenetti
GEDANKEN: Redet von der Hoffnung, die in euch ist!
Liebe Gemeinde,
Vor einiger Zeit hatte ich ein Gespräch mit einem Menschen, der in einer schwierigen Lebenssituation war. Ich wolle ihm Mut machen und sagte: «Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.» Daraufhin ist er fast aufgesprungen und sagte mir aufgebracht: «Reden Sie mir nicht von Hoffnung, die gibt es nicht. Wir leben in einer hoffnungslosen Zeit».
Ebenfalls in den Sommerferien sagte mir eine junge Frau, Ende 20, sie hätte nun ihre Design Firma und lebe ihr Leben jetzt. Kinder will sie nicht haben, weil «wir sowieso alle in 20 Jahren zuhause Kühltruhen haben werden, in denen wir uns vor der Hitze verstecken».
Stimmt das? Dürfen wir heute nicht mehr von Hoffnung sprechen, weil es angeblich keine Hoffnung und keine Zukunft mehr gibt?
Dagegen wehre ich mich!
In der Bibel steht etwas anders: «Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns neues Leben geschenkt. Wir sind neu geboren, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, und jetzt erfüllt uns eine lebendige Hoffnung.» (1 Petrus 1,3).
Hoffnung gehört zum Wesen des christlichen Glaubens und hat ihren Ursprung in der Auferstehung Jesu Christi. Es ist eine Hoffnung, die sich nicht an dem orientiert, was draussen in der Welt geschieht, sondern ihr Vertrauen auf Gott setzt. In der Auferstehung hat Gott uns gezeigt, dass er mehr Möglichkeiten hat als wir Menschen, dass er dort, wo sich für uns alle Türen schliessen, einen neuen Anfang schenken kann und schenken will.
Unser christlicher Glaube, der aus dieser Hoffnung, aus diesem Vertrauen auf Gott wächst, hat die Aufgabe der Hoffnungslosigkeit der Welt zu widersprechen. Das bedeutet nicht, dass wir die Augen vor den Sorgen der Welt verschliessen. Nein! Wir sehen die Gefahr der Klimaerwärmung jeden Tag, wir sehen die Nöte vieler Menschen und auch so manche falsche Entscheidung, die getroffen wird.
Aber weil wir Christen Hoffnung haben, weil wir mit Gott an unserer Seite unterwegs sind und nicht allein, können wir in der Welt leben und wirken. Wir können uns einsetzen für Frieden, für Freiheit, für Gerechtigkeit, für christliche Werte, die immer mehr bedroht sind in der Welt. Und wir setzen uns für die Schöpfung ein.
Es ist unsere Aufgabe als Christen für die Hoffnung einzustehen und gegen Hoffnungslosigkeit zu protestieren. In der Welt zu leben und uns für die Menschen und die Natur einzusetzen.
Michael Jackson sang einst das Lied: Man in the Mirror. Im Refrain heisst es:
Ich werde mit dem Menschen dort im Spiegel beginnen,
Ihn darum bitten seine Ansichten zu ändern.
Denn eines ist mir jetzt klar geworden:
Wenn du die Welt zu einem besseren Ort machen willst,
dann fang zuerst einmal bei dir selbst an, etwas zu verändern.
Möge Gott es uns schenken, dass in unseren Herzen und Gedanken seine Hoffnung wachsen kann, so dass wir diese Hoffnung in der Welt leben können. Amen.
In der Stille bringen wir vor dich, was uns am Herzen liegt.
Musik: Man In The Mirror
https://www.youtube.com/watch?v=FYy0in1QNrU
Man In The Mirror/ Mann im Spiegel
Ich werde etwas ändern,
wenigstens dieses eine Mal in meinem Leben.
Und ich bin überzeugt, hinterher werde ich mich gut fühlen und wenn ich es richtig anstelle, dann werde ich auch etwas damit bewirken.
Als ich so durch die Strassen ging
und den Kragen meines Wintermantels hochschlug,
blies der Wind auf einmal meine Gedanken frei.
Ich sah die Straßenkinder,
die nicht genug zu essen haben
und fragte mich: Wer bin ich eigentlich,
dass ich davor die Augen verschließe
und ihre Not nicht bemerke?
Der Sommer zieht unbeachtet vorbei,
hier ein abgebrochener Flaschenhals,
dort eine einsame Seele.
Sie alle folgen einander dorthin,
wo der Wind sie eben hinträgt,
weil sie sowieso nirgendwo hingehen können.
Und darum sollst du jetzt
wissen:
Ich werde mit dem Mensch dort im Spiegel
beginnen,
Ihn darum bitten seine Ansichten
zu ändern.
Denn eines ist mir jetzt klar
geworden:
Wenn du die Welt zu einem besseren Ort
machen willst,
dann fang zuerst einmal bei dir selbst an,
etwas zu verändern.
Ich war ein Opfer meiner Selbstverliebtheit.
Es wird höchste Zeit zu erkennen, dass da einige sind,
die weder ein Zuhause, noch einen Cent in der Tasche haben.
Kann denn das wirklich ich sein,
der sich hier einredet, diese Menschen wären nicht
einsam?
Tiefe Narben,
hier ein gebrochenes Herz,
dort ein geplatzter Traum,
sie alle folgen dem Wind,
weil sie sowieso nirgendwo bleiben können.
Deswegen fange ich jetzt bei mir an:
Ich werde mit dem Mensch im Spiegel beginnen
undihn darum bitten, seine Ansichten zu ändern.
Denn eines steht fest:
Wenn du die Welt zu einem besseren Ort
machen willst,
dann fang zuerst einmal bei dir selbst an,
etwas zu verändern.
Du kannst vielleicht dein Herz verschließen,
nicht aber deinen Verstand.
Und darum werde ich diesen Mann dort auffordern,
sich zu ändern, und zwar hier und jetzt.
FÜRBITTE
Deine Verheißungen machen uns Mut,
treuer Gott.
Bleib an unserer Seite und
erbarme dich.
Mach ein Ende mit den Tyrannen,
die die Armen quälen und
Wehrlose ermorden
Bringe zum Schweigen die Spötter,
die Hass säen
und die die Schwachen verhöhnen
Treuer Gott,
erbarme dich.
Bring die zu Fall,
die Kriege gegen andere Völker führen
und zerstören, was ihnen nicht gehört.
Entlarve die Betrüger,
die sich am Elend der Armen bereichern.
Treuer Gott,
erbarme dich.
Höre die Schmerzensschreie der Schöpfung,
der brennenden Wälder,
der ertrunkenen Tiere,
der schmelzenden Gletscher.
Treuer Gott,
erbarme dich.
Schenke deine heilende Kraft
den Kranken und allen, die ihnen beistehen;
den Ratlosen und allen, die ihnen raten;
den Verzweifelten und allen, die trösten.
Richte die Geknickten wieder auf.
Schütze deine Gemeinde in aller Welt.
Treuer Gott,
erbarme dich.
Deine Verheißungen machen uns Mut,
treuer Gott.
Tröste uns, wenn wir in Angst sind.
Öffne unsere Herzen für die,
die auf uns warten.
Bleibe heute an unserer Seite, treuer Gott
Geh alle Tage mit uns, Jesus Christus.
Verwandele diese Welt durch deine Liebe.
In der Stille bringen wir vor dich, was uns persönlich am Herzen liegt.
VATER UNSER im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
SEGEN
Empfangt den Segen Gottes:
Der Herr segne und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.
Geht zuversichtlich in die Nacht, denn Gott ist da.
MITTEILUNGEN:
Für Sonntag, den 3. September laden wir um 10.00 herzlich zu einem besonderen Gottesdienst mit Pfr. Risel und Pfrin Werner ein. Unsere neuen Konfirmanden werden sich vorstellen; Silvia Caduff bekommt für ihre Arbeit im Kirchenvorstand den Segen und Tanja Meier für ihre Arbeit in unserem Sekretariat. Parallel zum Hauptgottesdienst feiern die Kinder mit Mareike Bollinger den Kindergottesdienst.
Wir freuen uns auf Ihr und Euer Kommen!
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Wir danken allen, die mit uns unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft.
Bleiben wir zuversichtlich, denn Gott ist da.
Herzliche Grüsse nach nah und fern.
Marion Werner mit Thomas Risel
Zum AUSKLANG: «Von allen Seiten umgibst du mich Gott und hältst deine Hand über mir».