Liebe Kinder

Ich habe euch lange nichts erzählt von meinen Besuchen auf der Baustelle. Heute möchte ich endlich wieder etwas schreiben. Es ist schon Herbst bei der Baustelle. Die Bäume und Sträucher sind bunt und es ist kalt. Vielleicht erkennt ihr meine Wintermütze wieder vom ersten Bericht. Die zweite Mütze auf dem Bild gehört meiner Schwester. Sie liebt Bagger genauso wie ich. Es macht Spass, dass wir jetzt zusammen zuschauen können. Es ist aber kein Bagger, kein Betonmischer und auch kein Kran mehr da. Das neue Haus sieht schon fast fertig aus: Wände, Geländer, Fenster, Balkone sind zu sehen. Es steht noch ein Gerüst um das Haus. Wir entdecken schnell die Leiter, die die Gerüste unten mit oben verbinden. Bestimmt müssen die Arbeiter beim Klettern aufpassen.

Wir sehen, wie ein Lieferauto Material bringt. Vielleicht sind das Platten oder Fliessen? Auf den Bauzaun haben Leute wieder etwas gekritzelt, Mama liest vor: «Geteilte Liebe». «Kunst». Wir sehen durch ein Loch im Bauzaun durch: dort verbinden die Bauarbeiter das neue Haus mit der Kirche. Wie wird das wohl mal aussehen? Ich frage ungeduldig meine Mama, wann wir endlich hineingehen können. Lange dauert es nicht mehr, sagt sie. Ich bin aufgeregt.

Wir gehen um die Kirche herum, und sehen, dass die Treppe zur Kirche fehlt. Mama erklärt, dass die bald wieder gebaut wird, damit man dort zur Kirche hochgehen kann. Die Treppe zwischen dem Gemeindehaus und dem Nachbarhaus wird gerade schon gebaut.

Ich staune, wie schnell das Haus gewachsen ist. In meinen Büchern sehe ich aber immer, dass innen noch viel gemacht werden muss. WCs und Waschbecken, Strom, Lichter, Farben, Heizung, die Küche – dafür braucht man so viele Arbeiter. Aber wenn es von aussen schon so fertig aussieht, bin ich auch ungeduldig. Ich möchte hinein. So bald wie möglich. Bestimmt gibt es ein Fest und alle freuen sich, dass das neue Haus fertig ist. Und dann kann ich mir auch von innen alles anschauen und staunen. Und eine andere Baustelle, mit Baggern, Kränen und Betonmischern, finden wir dann bestimmt wieder irgendwo in Zürich. Eure zwei Baustellenfans (3 und 1.5 Jahre)

Anmerkung der Mami: so langsam löst das Thema Feuerwache und Feuerwehr den Bagger & Co ab 🙂