BILD: Rigi im April 2 MW

Herzlich willkommen zum 305. Luther Abendgebet am 10. April 2024.

Die Ostertage liegen hinter uns, die Natur aber, erinnert uns weiterhin an die Hoffnung und das neue Leben der Auferstehung. Das bunte Farbenspiel der Blumen, das Grün der jungen Grashalme und Blätter, die zwitschernden Vögel, die wärme der Sonnenstrahlen und besonders das Licht der länger werdenden Tage. Sie wollen in uns das Vertrauen auf Neuanfänge und die Kraft des Lebens, auf Hoffnung und Zuversicht wachhalten.

 Gemeinsam wollen wir uns nun Zeit nehmen für Ruhe, Besinnung, schöne Musik und Gebet.

Wir zünden eine Kerze an (vielleicht die Heimosterkerze), in Dankbarkeit, in Vertrauen, in Hoffnung.

 Wir sammeln uns:

im Namen Gottes, der uns wie ein Vater und eine Mutter annimmt und in Liebe umhüllt,

im Namen Jesu Christi, dem Herrn und Bruder, der uns im Leiden trägt und hilft,

und im Namen des Heiligen Geistes, der uns Aufatmen und Hoffnung schenkt.

Amen

 In allem, was in dieser Welt und in unserem Leben geschieht und sich wandelt:  Gott bleibt, unser Gebet bleibt. Wir vertrauen darauf, dass das gemeinsame Gebet die Welt aber auch uns verändert.

 MUSIK: Frühling – Vivaldi 1. Satz

https://www.youtube.com/watch?v=5bIcsLl7kdY

 

GEBET

Gnädiger Gott,
diesen Tag habe ich heute Morgen aus Deiner Hand empfangen,
in Deine Hand lege ich ihn dankbar zurück.
Du hast meine Wege begleitet und mich behütet.

Ich bitte Dich, vergib, wo ich schuldig geworden bin:
an meinen Mitmenschen, an der Umwelt, an mir und an Dir.
Hilf mir verzeihen, wo andere mir Unrecht getan haben.

Bewahre in meinem Herzen die freudigen und unbeschwerten Momente des Tages,
dass ich von ihnen zehren kann an Tagen, an denen ich solche Erinnerungen brauche.

Sei bei allen Menschen, die mir lieb und wichtig sind,
bei denen, die Dich im Moment besonders brauchen,
in allen Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt.
Und schenk mir und Deiner Welt morgen einen neuen Tag.
Amen

 BILD: Wochenspruch 9

 

MUSIK: Ein Licht geht uns auf

https://www.youtube.com/watch?v=E6ebyVyY5z4

 

Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit
Durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit

Ein Licht weist den Weg, der zur Hoffnung führt
Erfüllt den Tag, dass es jeder spürt

Ein Licht macht uns froh, wir sind nicht allein
An jedem Ort wird es bei uns sein

Ein Licht steckt uns an, macht uns selbst zu Licht
Wir fürchten uns, weil wir leuchten nicht

Licht der Liebe, Lebenslicht
Gottes Geist verlässt uns nicht
Licht der Liebe, Lebenslicht
Gottes Geist verlässt uns nicht

 GEDANKEN: Wann endet die Nacht?

Liebe Gemeinde,

immer im Frühling geniesse ich den Sonnenschein besonders. Die warmen Strahlen, die einen umhüllen und auch das helle Licht. Man steht leichter auf, wenn es hell ist und am Abend, ist man nicht so schnell müde.

Licht richtet uns auf, macht uns bereit für den Tag und seine Herausforderungen. Licht macht uns Mut und gibt uns Zuversicht für die nächsten Schritte.

Und so ist es nicht ungefähr, dass Ostern gerade am Übergang der Nacht zum Tag, der Dunkelheit zum Licht geschieht. Die Nacht des Karfreitages wird am Ostersonntag in Licht verwandelt. Und aus diesem Licht Gottes ziehen wir Christen unsere Kraft und Hoffnung, aber auch die Werte, nach denen wir unser Leben gestalten und nach denen wir in der Welt wirken.

 Martin Buber, der österreichisch-israelische Religionsphilosoph, erzählte einst diese Geschichte über den Übergang von der Nacht zum Tag und verbindet sie mit dem menschlichen Verhalten zueinander.

Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler: „Wie bestimmt man die Stunde, in der die Nacht endet und der Tag beginnt?“

Die Schüler dachten kurz nach; dann war die Antwort des ersten heraus: „Ist es dann, wenn man von weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?“

„Nein“, sagte der Rabbi.

„Vielleicht ist es dann, wenn man von weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden kann“, erwiderte ein anderer Schüler. Doch der Rabbi schüttelte nur stumm den Kopf.

„Aber wann soll es denn sonst sein?“ fragten die Schüler ratlos.

Da neigte sich der Rabbi seinen Schülern zu und gab zur Antwort: „Es ist dann, wenn du in das Gesicht irgendeines Menschen blickst und deine Schwester oder deinen Bruder erkennst. Doch bis dahin ist die Nacht noch bei uns.“

 Diese Geschichte berührt mich sehr. Sie nimmt das Geschehen der fassbaren Natur und verbindet es mit unserem Leben. Sie zeigt auf, dass Dunkelheit und Licht nicht nur wissenschaftlich fassbare Phänomene sind, sondern auch mit unserem Leben zu tun haben. Mit der Art und Weise wie wir miteinander umgehen, wie wir uns gegenseitig achten und respektieren. Wenn wir in dem anderen den Bruder und die Schwester sehen, damit Menschen die wertvoll sind, die wir achten, mit denen wir gemeinsam das Leben auf diesem unserem Planeten gestalten, dann hebt sich die Dunkelheit. Solange man sich hasst und bekämpft, solange Neid, Missgunst und Machthunger regieren bleibt es dunkel.

Und so geschieht Ostern nicht nur am Osterfest, sondern überall da, wo Menschen einander annehmen und aufeinander zugehen. Christus hat uns befreit diesen Weg zu gehen.

Und so wünsche ich uns immer wieder solche hellen Erlebnisse, wo wir andere Menschen kennenlernen und merken, es tut gut.

Amen.

BILD: Blume am Weg MW

 LIED: Ins Wasser fällt ein Stein (Gesangbuch 645)

https://www.youtube.com/watch?v=yXSHF5_qDSw

 FÜRBITTE

Zu dir dürfen wir kommen Gott,

mit all dem, was uns bewegt.

Und es bewegt uns so viel.

 

Wir bitten dich für alle, deren Leben überschattet ist von Krieg und Gewalt: 
Für die Menschen in der Ukraine;
für die israelischen Geiseln in der Hand der Hamas;
für die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen; 
für die Opfer der Bürgerkriege im Sudan und im Jemen;
für die Rohingya in Myanmar und Bangladesch;
für alle Menschen, die keine Nacht ohne Angst schlafen können und keinen Tag frei atmen.
Wir bitten um deinen Frieden und deine Rettung.
Wir bitten um weiche Herzen bei den Mächtigen;
um kluge Gedanken und weise Entscheidungen bei denen, die um gute Politik ringen;
um neue Wege der Gerechtigkeit und der Versöhnung,
damit alle Menschen ohne Angst im Frieden leben können.

 Wir bitten dich für die, die traurig und in Anfechtung sind.
Für die Familien, die im Streit zerbrechen;
für alle, die mit einer schweren Diagnose zurechtkommen müssen; 
für alle, die um Menschen trauern, die sie geliebt haben.
Wir bringen alle die vor dich, die überarbeitet und übermüdet sind; 
die Angehörige pflegen; 
die versuchen, ihre Firma zu retten; 
die schon als Kinder zu viel Verantwortung tragen müssen,
weil ihre Eltern sie im Stich gelassen haben.

 Wir bitten dich auch für alle, die vom Erdbeben in Taiwan betroffen sind,
und für die, die versuchen, ihnen beizustehen.
Wir bitten um deinen Trost und deine Hilfe.
Lass sie spüren, dass sie nicht allein sind, und erneuere ihre Hoffnung,
damit sie die dunklen Tage überstehen
und neues Leben und neue Freude finden können.

 Wir bringen die Menschen vor dich, die uns persönlich am Herzen liegen.
Wir bitten dich für die, um deren Leid wir wissen,
und für die, die uns um unsere Fürbitte gebeten haben.

In der Stille nennen wir dir ihre Namen.

 Auch uns selbst bringen wir vor dich.
Herr, du errettest unsere Seele vom Tode,
unser Auge von den Tränen,
unseren Fuß vom Gleiten.
Dir sei Ehre und Dank in Ewigkeit. (VLKD)

Vaterunser im Himmel

geheiligt werde dein Name;
dein Reich komme;
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 BILD: Blumen rosa 2 MW

 

SEGEN

Der Herr segne und behüte dich,

der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.

Amen

 

MITTEILUNGEN

Herzliche Einladung

 Am Sonntag um 10.00 Uhr zu einem besonderen musikalischen Gottesdienst in die Martin Luther Kirche. Unser Prädikant Andreas Müller-Crepon wird von der Schola Gregoriania Orlinchovensis unter der musikalischen Leitung von Christian Gautschi begleitet.

Wir danken allen, die mit unterwegs sind in Gebet und Gemeinschaft.

Bleiben wir zuversichtlich. Gott ist da.

Herzliche Grüsse nach nah und fern!

Marion Werner mit Thomas Risel

 

MUSIK zum Lauschen oder mitsingen: «Nun ruhen alle Wälder» Gesangbuch 477

https://www.youtube.com/watch?v=-DncWJvFgl4